Part 28

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Plötzlich kamen Tsireya und Aonung hektisch zu uns geschwommen.
"Habt ihr Lo'ak gesehen!? Er ist nirgendwo zu finden." Rief Tsireya schon von weitem.
"Nein, wir haben ihn nicht gesehen." Sagte ich.
Ich sprang auf und zog Neteyam mit mir.
"Kä, kä (Los, los) worauf wartet ihr? Wir suchen ihn." Rief ich während ich ins Wasser sprang.
Wir schwammen verteilt um das Riff herum.
Auf einmal sah ich ein rießen Tulkun und warte, Lo'ak!?
Ich rief so schnell es ging die anderen zu mir.
"Was macht er da?" Fragte Neteyam sichtlich beängstigt. 
"Das ist Payakan." Sagte Aonung.
"Wer?" Fragte Neteyam nach.
"Man Neteyam, Payakan ist ein verstoßener Tulkun.
Er zählt als Mörder.
Vor Jahren, als die Himmelsmenschen angegriffen hatten, kämpften die Tulkun an der Seite der Metkayina.
Viele von uns starben und auch viele der Tulkune.
Die Tulkune machten Payakan dafür verantwortlich, deswegen wurde er verstoßen." Erklärte Tsireya.
"Und was macht dann bitteschön Lo'ak mit ihm!?" Fragte er weiter.
"Neteyam! Payakan hat Lo'ak als seinen Seelenbruder ausgewählt." Sagte ich.
Neteyam stutzte.
Lo'ak und Payakan schwammen zusammen weg.
"Wir müssen denen hinterher." Rief Neteyam und wollte gerade los schwimmen.
"Nein, wir sollten sie besser alleine lassen." Sagte Aonung und hielt Neteyam fest.
"Lass uns zurück zu den anderen." Sagte ich und zog Neteyam mit mir.
Wir schwammen zusammen zurück.
Als wir wieder am Strand angekommen waren, war auch Lo'ak da.
"Wo warst du? Wir haben dich überall gesucht." Stellte ihn Tsireya auf die Probe.
"Ich war schwimmen." Sagte Lo'ak knapp.
"Und weiter!"
"Tsireya, was ist denn los?" Fragte Lo'ak.
"Was mit mir los ist!? Nichts.
Aber du lügst mich an!"
"Wieso!?"
"Weil du nicht nur schwimmen warst. Du hast Payakan getroffen und er hat dich als deinen Seelenbruder ausgewählt!"
"Woher weißt du das!?"
"Weil Aonung, Neteyam, Ni'an und ich dich gesucht haben und es dann gesehen haben!"
Lo'ak ging weg.
"Man, wieso ist Lo'ak so stur!?" Sagte Tsireya.
"Ist er schon immer." Sagte Neteyam.
"Liegt in der Familie." Sagte ich und musste leicht lachen.
"Ey." Motzte Neteyam. 
"Tschuldige, musste sein." Sagte und musste noch kurz kichern, bis mit der eigentliche Grund wieder einfiel wieso wir hier standen.
"Aber Payakan ist ein Mörder. Lo'ak kann nicht sein Seelenbruder sein." Sagte Neteyam.
"Neteyam, es ist zu spät. Lo'ak und Payakan sind verbunden." Sagte Tsireya.
"Leute, egal jetzt. Wir müssen es jetzt so hin nehmen.
Wir können nichts mehr daran ändern.
Wenn wir uns jetzt darüber aufregen und Lo'ak dafür die Schuld geben, wird es auch nicht besser." Sagte ich.
Die anderen nickten verständnisvoll.

Etwas später am Tag saß ich zusammen mit Tsireya, Kiri und Tuk am Wasser.
"Was machen wir morgen Ni'an?" Fragte Tuk.
"Oh Tuk, dass kann ich noch nicht sagen.
Wir schauen was sich ergibt. Okay?" Sagte ich.
"Okay." Kam von Tuk.
"Sag mal Ni'an, ist es schwer hier alles unter einen Hut zu bringen? Essen, aufpassen, sich um andere kümmern.
Wie schaffst du das alles nur?" Fragte Kiri.
"Ach Kiri, es ist alles andere als leicht.
Ich meine, wir sind zu siebt manchmal sogar acht.
Das ist nicht leicht.
Aber als eine der Ältesten trage ich die Verantwortung und muss euch beschützten und für euch sorgen. Außerdem hab ich ja noch Neteyam." Erklärte ich.
Ich bemerkte wie Tsireya traurig zu Boden schaute.
"Tsireya, irgendwas stimmt nicht mit dir. Was ist los?" Fragte ich fürsorglich.  
"Lo'ak."
"Man, ihr Sullys verdreht uns echt den Kopf. Neteyam und Lo'ak geben ja ihre beste Seite zu zeigen momentan." Sagte ich mit erhobener Stimme.
Tsireya und Kiri mussten leicht lachen.
"Sind du und Lo'ak zusammen?" Fragte Tuk neugierig. 
"Tuk!" Zichte Kiri.
"Na, na, na Tuk. Alles gut, wir sind nicht zusammen ... noch nicht." Fügte sie leise hinzu.
"Dann wird es aber mal langsam Zeit." Sagte ich.
"Ich weiß, an mir hängt es nicht." Sagte Tsireya. 
"Ich weiß Tsireya." Sagte ich.
"Tuk und ich gehen mal zurück." Sagte Kiri und nahm Tuk an der Hand und ging mit ihr zurück.
Wir winkten noch hinter her.
Plötzlich kam etwas langsam angeschwommen.
Tsireya und ich gingen ein Stück zurück.
Auf einmal tauchte ein Menschenjunge auf.
Wir gingen in Angriffsposition.
"Mawey, Na'viyä. Mawey! (Beruhigt euch, Leute. Beruhigt euch!)." Fing er an.
"Der kann ja unsere Sprache sprechen." Sagte Tsireya zu mir.
"Mhm."
"Wir müssen ihn zu Vater bringen." Sagte Tsireya.
"Ich glaube es ist besser wenn du Ronal und Tonowari hier her bringst." Sagte ich.
Tsireya nickte und lief zu ihren Eltern.
Ich passte solange auf den Menschenjungen auf.
"Woher kommst du und wie heißt du eigentlich?" Fragte ich.
"Ich glaube du kennst mich."
"Was!?" Stutzte ich.
Er schaute mich erwartungsvoll an.
Mir viel es plötzlich wie Schuppen von der Haut.
"Spider!?" Stieß ich hervor.
"Srane ma Ni'an."
"Aber was machst du hier?
Ich dachte du bist im Wald."
"Ich bin geflüchtet, weil ich keine Lust auf Krieg hatte."
Erklärt er.
"Warte, hast du Jake und Neytiri gesehen?" Fragte ich.
"Ja, es geht ihnen gut. Jake ist zwar verwundet, aber es geht ihnen allen gut."
"Oh irayo ma eywa, irayo."
"Wohin geht deine Freundin?" Fragte Spider.
"Sie holt ihren Vater und ihre Mutter."
"Das heißt wohl nichts Gutes."
"Ich kann nichts versprechen." Sagte ich.
"Ni'an, ich muss dir noch was sagen."
"Bitte?"
"Ich hab mitbekommen, wie Jake zu Neytiri sagte, dass sie wieder zurück müssen, weil Quaritch hier her kommt um dich zu töten.
Ich weis nicht wie lange es noch dauern wird, bis Quaritch hier her kommt, aber ihr und vorallem du, seid hier nicht mehr sicher."
"Ich weiß Spider, ich weiß." Sagte ich traurig.
"Sei nicht traurig, alles wird gut.
Denkst du Lo'ak und Neteyam erkennen mich noch?"
"Denke schon, gibt nicht so viele Menschenjungen auf Pandora.
Ich würde sie ja holen, aber ich muss bei dir bleiben. Anweisung von Olo'eyktan."
"Ja kann ich verstehen."
"Spider, bitte sei nicht sauer auf mich wenn ich gleich was mache muss was dir nicht gefällt. Du weißt ja wie es ist."
"Ja, mach dir kein Kopf."

Nach ein paar Minuten kam Tsireya, zusammen mit Ronal, Tonowari, Aonung und weiteren Metkayina, zurück.
Von den Sullys war keine Spur.
"Oel ngati kameyé." Sprache der Junge zu Tonowari und dann zu Ronal.
Tonowari schaute erst uns an, dann schaute er zu Ronal.
"Fayvrrtep fìtsenge lu kxanì! (Diese Dämonen wollen wir hier nicht haben!)." Sagte Tonowari.
"Tsaswiräti lonu! Aynga neto rivikx! Fìketuwongti oel stìyeftxaw! (Lasst diese Kreatur los! Tretet zurück! Ich werde mir diesen Alien ansehen!)." Sagte Ronal.
Aonung und ich nahmen ihn und brachten ihn zu ihr.
Ronal war eine Tsahìk, sie sah Spider sehr abwertend an.
Ich sah aus wie eine Sklavin, so stand ich herum.
Ich wusste was jetzt kommen würde.
Sie würde ihr Messer nehmen und sein Blut prüfen.
Und so war es auch.
Spider stand zusammen mit Ronal in der Mitte eines riesen Kreises.
Sie zog ihr Messer und schnitt Spider in die Brust.
"Fìswiräti, nga pelun molunge fìtseng? (Diese Kreatur, warum bringst du sie hierher?)" Fragte Tonowari laut.
"Ma sempul, e-er kam zu uns." Sagte Tsireya eingeschüchtert.
Ronal zischte zurück.
"Poltxte oe, san zene ke uniltìranyu, ke'u ziva'u fìtseng! (Ich habe gesagt: Kein Himmelsmensch darf hier her kommen! Er kann nicht bleiben!" Rief sie.
Die Krieger stürzten sich auf ihn.
"KEHE, KEHE. Pot luno, pot luno! (NEIN, NEIN. Lasst ihn frei, lasst ihn frei!)" Schrie ich.
Sie blieben alle ruckartig stehen.
Spider kam aus dem Getümmel zu mir.
Plötzlich kamen auch Lo'ak und Neteyam zu uns.
Sie stellten sich zu Aonung und der erklärte ihnen alles.

"Spider, sag ihnen was du weißt! Sag ihnen was du mir gesagt hast!" Rief ich.
Ich hörte Lo'ak und Neteyam tuscheln.
Die anderen fingen wieder an zu brüllen.
"Mawey, Na'viyä. Mawey! (Beruhigt euch, Leute. Beruhigt euch!) - Ich weiß ihr wollt mich nicht hier haben, aber ich muss euch was wichtiges sagen." Fing er an. 
"Sprich!" Sagte Tonowari streng.
"Ich kenne Jake und Neytiri und ich habe von ihnen erzählt bekommen, dass Quaritch seine Armee weiter ziehen lässt, hier her. Ihr seid hier nicht mehr sicher.
Jake konnte nicht sagen wann sie wieder kommen, doch es wir bald sein. Er sagte ich soll dem Olo'eyktan eures Volkes ausrichten, dass bald eine große Gefahr droht." Sprach Spider.
Alle schauten ihn skeptisch an.
"Ihr müsst ihm glauben." Kam plötzlich von Neteyam.
"Wir kennen ihn seid wir leben, also bitte, Ronal und Tonowari glaubt ihm." Sagte Lo'ak.
"Bitte ma Ronal." Flehte ich sie an.
Sie schaute kurz zu Tonowari und schaute dann wieder zu mir.
Sie nickte.
"Irayo, irayo ma Ronal." Sprach ich zu ihr.
Die anderen Metkayina gingen wieder zurück, schließlich auch Ronal und Tonowari.

"Bro, was machst du hier!?" Stieß Neteyam hervor.
"Ich hielt es im Wald nicht mehr aus." Sagte Spider.
"Aber wie, um Himmels Willen, bist du bis hier her gekommen!!??" Fragte Lo'ak.
"Za'u! (Kommt!) Ich erzähl es euch." Sagte Spider und wir gingen alle gemeinsam zu meinem Zelt.




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