Die frische Morgenluft strömte durch mein Zelt und Wellen rauschten gegen die Felsen.
Ich dachte ich sei im Paradies.
Kiri meinte ich solle mich ausruhen, deshalb würde sie das Frühstück heute machen.
Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut miteinander und hatten immer ein offenes Ohr für den anderen.
Wir waren wie Schwestern.
"Schwestern", das Wort fiel mir so schwer zu sagen, seitdem Neteyam behauptet hatte ich würde nicht zu Familie gehören.
Diese Worte haben mich sehr getroffen und ich hoffe das er es irgendwann in diesem Leben noch gut machen wird.
Ich stand auf und ging am Strand entlang und wie es der Zufall wollte, saß auch er am Strand.
Ich überlegte lange ob ich zu ihm gehen sollte oder nicht.
Schließlich entschied ich mich hin zu gehen.
Ob das eine gute oder schlechte Entscheidung war, war mir egal.
Ich ging langsam zu ihm und setzte mich neben ihn.
Er machte keinen Mucks.
Ich wollte gerade ansetzen was zu sagen, als er aufstand und weg ging.
Nun saß ich wieder alleine hier.
Wie soll das denn nur weiter gehen.
Ich rief Moki und schwamm zu unserer Insel.
Dort setzte ich mich hin und zählte die Muscheln die angespült worden waren.
Es wurde wieder immer mehr wie früher.
Ich war immer allein, niemand der da war.
Ich war einfach auf mich alleine gestellt.
Der einzige Unterschied war, ich hatte ein paar Freunde hier, weshalb ich nicht komplett verloren war.
Ich saß hier wie ein Haufen Elend da und wusste nicht wie es weiter gehen sollte.
Wenn Neteyam Scheiße gebaut hatte, ging ich immer zu Neytiri und redete mit ihr.
Sie hatte immer ein offenes Ohr und hörte mir egal wann immer zu.
Aber sie war nicht da, sondern kämpfte zusammen an Jakes Seite gegen die Himmelsmenschen.
Ich blieb infach hier, allein.
Dann würde mich keiner stören und ich könnte machen was ich wollte.
Nur der Plan ging nicht so ganz auf, denn Tsireya kam zusammen mit Aonung angeschwommen.
"Was wollt ihr?" Brummte ich in mich hinein.
"Wir wollen dir was zeigen." Sagte Tsireya.
"Könnt ihr vergessen, ich bleibe hier." Sagte ich.
"Ach komm Ni'an, du kannst nicht den ganzen Tag hier rum sitzen. Also auf jetzt." Sagte Aonung.
"Und ob ich das kann." Sagte ich weiter.
"Ni'an, du kommst jetzt mit!" Sagte Tsireya energisch.
Ich stand langsam auf und schaute die beiden an.
Ich musste kurz stutzen, denn die beiden hatten sich unnormal hübsch gemacht.
"Wie sieht ihr denn aus?" Stieß ich hervor.
"Das wirst du schon noch sehen, aber erst wenn du jetzt gefälligst mit kommst." Sagte Aonung.
"Jaja, ist ja gut ich komm ja schon." Sagte ich leicht genervt.
Ich rief Moki und wir schwammen zusammen zurück.
Als wir am Strand angekommen war, sah eigentlich alles so aus wie immer, dachte ich zumindest.
"Bind dir das um die Augen." Sagte Tsireya und hielt mir ein Stück Algenblatt hin.
"Peú,'úpe!?"
"Ja, hast schon richtig gehört." Sagte Aonung und lachte.
Mit Widerstand band ich mir das Blatt um den Kopf.
"Sagt mal Leute, was habt ihr hier vor, erst wollt ihr das ich unbedingt mit kommen und jetzt das?" Fragte ich.
"Wir? Wir haben garnichts vor." Sagte Tsireya.
Die beiden hakten sich bei mir ein und liefen gemeinsam mit mir wo hin.
"So wir sind da." Sagte Tsireya.
Sie drehten mich um sodass ich noch nichts sehen konnte und banden mir das Blatt ab.
"Wir lassen euch dann mal alleine." Sagte Aonung.
"Euch?" Fragte ich irritiert.
Er machte nur eine Geste, dass ich mich umdrehen sollte.
Als ich das gemacht hatte, viel ich vom Glauben ab und mir wurde kalt warum sie sich so hübsch gemacht hatten.
Er stand da, im direkten Blickfeld.
Alles war dekoriert und ich wusste nicht was ich zuerst anschauen sollte.
Er machte mir deutlich, dass ich her kommen sollte.
Ich lief langsam auf ihn zu.
Einen Meter vor ihm stoppte ich abrupt.
"Ni'a..."
Ich ließ ihn nicht ausreden und lief den letzten Meter noch zu ihm.
Jetzt standen wir ganz eng zusammen und ich füllte seinen Herzschlag an meiner Brust.
Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und küsste ihn.
Er erwiderte und nahm mich in den Arm.
"Es tut mir sooooo leid, Ni'an. Bitte verzeih mir." Sagte Neteyam, als er sich aus dem Kuss gelöst hatte.
"Schon passiert." Sagte ich.
Ich konnte ihm einfach nicht länger böse sein.
Ich wollte wieder vereint sein und eine Beziehung führen, keine Feindschaft.
Er lächelte mich mit dem schönsten Lächeln an, das er hatte.
Er nahm meine Hand und wir setzten uns zusammen in den Korallen geschmückten Kreis.
"Wie konnte ich nur so egoistisch sein und denken das du was von meinem Brude willst."
"Ich weiß es nicht. Aber was ich weis ist, dass es ganz schön dämlich von dir war."
"Ja ich weiß, du bist ein fester Bestandteil der Familie und wirst es auch immer bleiben."
Bei diesen Worten schlug meinHerz kurz Salto."Oel ngati kameyé, ma Neteyam."
"Oel ngati kameyé, ma Ni'an."
Wir lehnten uns zusammen zurück in den Sand und schauten in den Himmel.
"Die Wolke sieht aus wie ein Herz." Sagte ich.
"Stimmt, passt ja zur Situation." Sagte Neteyam.
Wir schauten uns tief in die Augen.
"Ich habs vermisst." Sagte ich erleichtert.
"Und ich erst. Ich war einfach der größte Idiot auf ganz Pandora."
Ich musste lachen.
"Was ist da dran so witzig Ni'an?"
"Ich weiß es selbst nicht, musste gerade einfach mal lachen."
"Ahja, die Logik meiner Freundin muss ich einfach nicht verstehen." Meinte Neteyam und fing auch an zu lachen.
"Bitte verzeih mir die tägliche Verwirrung."
Er schaute mich still schweigend an.
"Lass uns ne Runde schwimmen gehen." Sagte ich und sprang auf.
Neteyam rannte mir hinterher.
Zusammen mit Neteyam schwamm ich zu unserer Insel.
Dort angekommen, setzte ich mich wieder in den Sand.
Neteyam direkt neben mich.
"Du Neteyam?"
"Was ist?"
"Denkst du Neytiri und Jake kommen wieder zurück?"
Er musste kurz schlucken.
"Ja, Mutter und Vater sind Kämpfer, sie geben nicht auf, bis sie das haben was sie wollen."
"Denkst du La'nu geht es gut? Was ist wenn er in Gefahr ist?
Ich kann nicht hier rum sitzen und nichts tun. Was ist we..."
"Ni'an! Hör auf! Du machst dich nur verrückt. La'nu geht es bestimmt gut und er ist auch bestimmt in Sicherheit."
"Ja, ich weiß. Nur ich mache mir nur solche Sorgen."
"Ni'an..." Neteyam nahm meine Hand.
"Glaub mir, es wird alles gut. Was sagte deine Mutter immer?"
"Gebe niemals auf, denn es ist nie zu spät." Sagte ich leise.
"Siehst du. Also Kopf hoch das wird schon wieder."
"Ja, du hast ja Recht."
Neteyam nahm mich in den Arm und küste meinen Kopf.
Mir liefen ein paar Tränen die Wangen hinunter.
Neteyam drehte mich so, dass er in meine Augen schauen konnte.
"Sei nicht traurig, dass steht dir nicht." Sagte er mit dem wohl schönsten Lächeln auf ganz Pandora.
Ich grinste ihn an und mir wurde wieder klar, wie schön es war, jemand zu haben auf den man sich verlassen konnte.

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Mysterious Love
FanfictionNi'an und ihre Familie lebten ganz friedlich auf Pandora, bis eines Tages die Himmelsmenschen kamen. Sie zerstörten alles was sie hatten. Seit dem an war Ni'an auf sich alleine gestellt. Doch all zu lange war sie nicht mehr allein ... ‼️BITTE UNBEDI...