Glück im Unglück

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Ein Druck im Arm und ein piepen lassen mich aus meiner schönen Traumwelt aufwachen. Blinzelnd komme ich wieder zu mir und schüttle verwirrt den Kopf. Ich möchte mich gerade aufsetzen aber da sticht mein Auge so sehr, dass es wieder mit tränen anfängt und ich wiederstehe dem Versuch es erneut zu probieren. Vorsichtig lasse ich den Blick schweifen. Bin ich verschleppt worden? Weg von zuhause? Oder bin ich gar schon tot? Nein. Ich befinde mich in einem hellem Raum, mit Maschinen, und einem Blutdruckmesser. Davon bin ich also aufgewacht. Vorsichtig nehme ich die Hände hoch um meinen Kopf abzutasten. An meiner rechten Hand hänge ich an einem großen Tropf, der mir Flüssigkeit spendet. Eine Infussionslösung wie ich annehme. Eine dicke Binde haben sie mir über mein Auge gebunden. Sanft und weich fühlt sich der Stoff an und ich seufze. Ich bin im Krankenhaus, in Sicherheit. Gerade möchte ich aus dem Fenster vom Bett aus sehen, da fällt mir etwas auf. Mein Atem stockt. Auf einem Stuhl am Fenster gelehnt schläft der Ausländer. Er rutscht vom Stuhl, wenn er nicht bald aufwacht denke ich amüsiert. Bei dieser Vorstellung muss ich grinsen, 'batsch'. Das Gesicht würd ich gern sehen, wenn er unten aufknallt. Lachend schüttle ich den Kopf. Sein T-shirt ist nicht mehr weiß sondern hat rote Flecken drauf, aber woher? War er es, der mich getragen hat? Von außen sieht er so aus als ib er die Kraft dazu hätte. Seine starken Muskeln zeichnen sich unter seinem etwas zu engem Shirt. Schon sexy muss ich zu geben. Dann hat er bestimmt auch den Angreifer niedergeschlagen und mich somit vor einem weiteren Tritt gerettet. Ich verdanke ihm viel. Und doch irgendetwas in meinem Kopf lässt mich bald verzweifeln. Irgendetwas hab ich vergessen aber was? Hmm denken fällt mir noch etwas schwer also werde ich abwarten bis der Typ wach wird oder vom Stuhl knallt. Süß ist er schon wie er da so halb auf dem Stuhl sitzt und mit dem Kopf an das Fensterbrett gelehnt schlummert.
Langsam schiebe ich die Bettdecke zur Seite, weil es mir hier drinn zu warm ist. Ich möchte gerade wieder die Augen schließen als sich die Zimmertür öffnet. Eine kleine junge Frau, die Krankenschwester, mit langem Kittel, der ihr viel zu lang ist und im Dreck schleift betritt lächelnd das Zimmer. Ihre dunkelbraunen Haare fallen ihr lockig über die Schultern und smaragdgrüne Augen strahlen mich an. Ich nehme hastig den linken Zeigefinger an die Lippe um ihr anzudeuten, dass sie leise machen soll. Sie nickt als sie meinen Besucher sieht und muss sich auch das lachen verkneifen bei diesem Anblick, wie er da schläft. Leise fragt sie mich ,,Wie geht es ihnen?" immer die gleiche Frage denke ich. Ich über lege kurz und weiß meine Antwort. ,,Also mir geht es gut, aber ich frage Sie, wie geht es meinem Auge?" Ihre entspannten Gesichtszüge verhärten sich. Mir wird schlecht. Bin ich etwa blind? Sie nimmt meine Hand und ich zucke ,,Sie hatten großes Glück, aber ihr Auge heilt wieder!" Erleichtert seufze ich. Gerade möchte Sie mir alles weitere erklären als etwas zu Boden knallt

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