Der Teddy

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Erstaunt und verängstigt schaut mich meine Mutter an ,,Das ist ja ein halber Horrofilm!" ich schmunzle nur. Ich hatte ihr alles erzählt, alles nur nicht, dass mein Retter ein Ausländer war. Ich persönlich habe nichts gegen Ausländer jedoch mein Vater. Meine Mom findet diese Menschen inspirierend aber nein Dad leider nicht. ,,Und wer ist der Junge Mann, dem wir einiges zu verdanken haben, wenn ich fragen darf? Also ich meine wir müssen uns ja irgendwie revanchieren.!" ich stocke, nicht wissend was ich darauf antworten soll. ,,Ich ähm.." stottere ich nur. Was sollte ich ihnen sagen? Das ich weder seinen Namen noch seine Adresse oder Telefonnummer habe? Nein. Mein Dad hilft mir aus der misslichen Lage und stresst Mom. ,,Komm Laureen, Elli wartet sicher bereits!" Ich schenke ihm ein erleichtertes und dankendes lächeln. ,,Holt ihr bitte Becky ab? Ich möchte nicht, dass sie noch eine Nacht in einem ungewohnten Umfeld schlafen muss." sie nickt und blickt auf die Uhr. ,,Schatz wir müssen los tut uns leid aber Tante Elisabeth wollte noch vorbei kommen" ,,ok macht nichts, mein Abendbrot müsste auch bald kommen" ich verziehe bei dem Gedanken das Gesicht. Egal was es geben wird, es wir eklig schmecken das weiß ich jetzt schon. Als meine Tante wegen ihrem Fuß im Krankenhaus lag hatte sie Grießbrei, den ich kosten durfte. Ich habe einen Löffel gegessen und das hat nach nichts geschmeckt, nur einzig und allein nach Wasser. Damit hätte man Häuser bauen können so wie das geklebt hat. Naja, morgen bin ich wieder zuhause und dann gibt es auch ordentliches Essen.
,,Vergiss Becky nicht!" ,,Nein, die holen wir jetzt ab!" versichert mir mein Dad. Flüchtig geben mir beide einen Kuss und schon schließt sich die Zimmertür. Ruhe. Ein leerer Raum, ein atmen und die Maschinen. Draußen zwitschern die Vôgel, wie gackernde Hühner. Ich versuche gerade zu entspannen, alles an mir vorbei rauschen zu lassen, doch da öffnet sich die Tür erneut und es kommt wieder die gleiche Krankenschwester wie vorhin. Sie blickt vorsichtig hinein und fragt ,,ist die Krähe ausgeflogen?" Ich pruste los vor lachen und winke sie mit der Hand hinein. Nun kann ich sie besser erkennen da mein Auge wieder klare Sicht hat. Sie ist klein, etwas füllig mit einer kugelrunden Brille durch der mich wunderschöne Bernsteinfarbene Augen begutachten. Ihre Haare trägt sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie ist vielleicht ende zwanzig und sie sieht wie ein Teddy aus, den man einfach lieb haben muss und am liebsten mit Ihm kuscheln würde. ,, Die Krähe ist in ihr Nest zurückgeflogen" gebe ich dem Teddy zu verstehen lache. Sie zieht die Augenbrauen hoch als Sie mir mein Essen reicht. ,,Ich weiß, Krankenhaus Essen ist nicht das Traumessen aber, dass was es heute gibt müsste essbar sein. Schwester Inge hat heute Dienst und die kocht eigentlich gute Nudeln" Nudeln? Ich liebe Nudeln. Früher als ich noch klein war, war ich sehr oft bei meiner Oma, die damals als Gärtnerin gearbeitet hat. Ich sehe diesen Beruf zweiseitig. Auf der einen Seite finde ich diese Leute, die den Beruf machen sehr erstaunlich. Jeden Tag mit grünen Gewächsen zusammenzuarbeiten würde mich langweilen. Und dann auf der anderen Seite verabscheue ich auch Gärtner. Meiner Meinung nach handeln sie wie Rassisten. Die Blumen, die nicht mehr genug Ernte einbringen oder zum verkaufen gut sind werden aussortiert, als wenn sie schlechtes Blut hätten. Ich hasse solche Gedanken und Taten. Genauso hasse ich das Denken von meinem Dad über dunkelfarbene Menschen.
Jedenfalls ist meine Oma immernoch aus Leidenschaft Gärtnerin und hat sich beim Umgraben die linke Hand geborochen. Mit ihren 89 Jharen verbringt sie jede freie Minute im Garten hegt und pfelgt ihre Pflanzen und baut Obst und Gemüse an. Sie hat damals die besten Nudeln gemacht, die ich je gegessen habe.
,,Danke" ich zögere kurz hnd nehme dann die Gabel jn die Hand. Vorsichtig stochere ich auf dem Teller rum und muss zugeben, dass man die Nudeln wirklich essen kann. Immer schneller schlinge ich die Portion hinunter, denn ich hab den ganzen Tag noch nichts bekommen. Während ich esse, schüttelt der Teddy mein Bett auf und legt mir die Fernbedienung auf den Nachtschrank. ,,Einmal auf rot drücken und danach die 1, da müsste es gehen" weißt sie mich mit einem ironischen lächeln darauf hin. ,,Danke, und liebe Grüße an Schwester Inge die Nudeln waren sehr gut!" sie nickt und geht schwankend aus dem Zimmer. Mein Bauch fühlt sich warm und voll an und genieße das Gefühl der Sättigung. Ein paar Gummibärchen wären jetzt zum Nachtisch fantastisch aber die bleiben leider aus. Ich drücke auf der Fernbedienung rot und dann eins und der Flimmerkasten geht an. Langsam schalte ich durch die Programme und bleibe bei einer Dokumentation über den zweiten Weltkrieg hängen.

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