Geh nicht

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Von seinem Duft eingehüllt und seinem Herzschlag an meinem Ohr schließe ich die Augen. Er hat sich in den letzten Wochen einfach in mein Leben geschlichen, vor allem in mein Herz. Ich bin nicht mehr die gleiche von früher. Plötzlich werden meine Gedanken unterbrochen als eine vertraute Stimme ins Haus dringt. Sofort springt Becky auf und begrüßt den unerwarteten Gast. ,,Na sowas, wer sind Sie denn?" geschockt weicht er von mir zurück und ich spüre wie er rot wird. Bevor er etwas tut was er später vielleicht bereuen würde nehme ich seine Hand und drücke etwas fester zu um ihn zu versichern, dass alles okay ist. Ich weiß er will sich nicht zwischen meine Familie stellen doch damit muss Schluss sein. Zusammen gehen wir zu ihr. ,,Das ist Alex" stelle ich ihn meiner Oma vor und sie blickt ihn neugierig an. Er fährt sich verlegen durch die Haare und räuspert sich. ,,Freut mich Sie kennen zu lernen Mam" ich grinse und meine Oma beginnt zu kichern. Eilig versuche ich von ihm abzulenken, damit er etwas Ruhe bekommt. ,,Was machst du eigentlich hier?" frage ich sie während ich sie umarme. ,,Hat dich Mom geschickt?" genervt verdrehe ich die Augen. ,,Ich kann schon alleine zu Hause bleiben!" ,,Nein" sie schüttelt den Kopf. Während ich einen Kaffee für die zwei ansetze, beobachte ich sie. Ihr Verband ist ab und sie sieht gut aus, obwohl es eine lange Nacht war. ,,Ich bin wegen Becky hier, weil du doch morgen auf Klassenfahrt fährst" erklärt sie und ich nicke. Stimmt, meine Eltern kommen erst Dienstag nach Hause. Dankend nimmt Alex den Kaffee und schmunzelt als er zu ihr hinübersieht. ,,Sie hat wohl nichts gegen Ausländer?" flüstert er und ich nicke. ,,Es ist ja auch eine Unverschämtheit etwas gegen euch zu haben" necke ich ihn und er setzt sich mit an den Tisch. ,,Und wieso waren Sie gestern nicht da Alex?" sie mustert ihn zweifelhaft. Er möchte zum reden ansetzen doch ich unterbreche ihn eilig. ,,Weil mein lieber Vater gegen ihn ist" spucke ich förmlich die Worte aus und ihr Blick wird starr. Sie sieht wirklich gut aus für ihr Alter, ihre Haare sind gelockt und weiß. Um ihren Mund herum bilden sich kleine Grübchen, wenn sie lacht und unter ihren Augen sind kaum Falten zu erkennen. Die Arbeit im Garten hält sie fit und das ihr Verband endlich ab ist macht ihr das Leben wieder leichter. ,,Also ich hab nichts gegen dich Jungchen, solange du meine Enkelin gut behandelst" sie blickt ihn scharf an lacht dann jedoch und er nickt. ,,Erzähl mal etwas von dir" fordert ihn meine Oma auf während ich Becky kraule. ,,Mein Namen wissen Sie ja bereits und ich komme aus Fairbanks und will hier Medizin studieren." er erzählt noch einiges mehr doch ich höre nicht mehr zu. Hoffentlich lässt er den Teil mit den Drogen weg denke ich während ich auf mein Handy schaue. Angy hat mir geantwortet. "Hey ja hier ist es super. So viele Menschen und alle zwei Minuten kommt eine S-Bahn oder U-Bahn es ist fantastisch. Aber ich bin froh, wenn ich heute Abend wieder zuhause bin es ist auch sehr anstrengend. Freue mich auf nächste Woche, da erzähl ich dir alles." Grinsend schreib ich ihr zurück und lese noch eine Nachricht von meiner Mom. "Na alles gut bei euch?" wieso bei euch? Weiß sie etwa, dass Alex hier ist? Lachend schüttel ich denk Kopf. "Hier ist es echt schön! Oma kommt dann, sie passt auf Becky auf bis wir wieder da sind. Nimm dir noch etwas Geld mit und ich wünsch euch viel Spaß. Das wird schon. Hab dich lieb" ein warmer Schauer durchfährt mich in dem Wissen, dass es ihr gefällt. Eilig tippel ich zurück und stehe dann auf um das Gästezimmer fertig zu machen. Ich habe gar nicht gemerkt, dass es ruhig geworden ist. Als ich gerade das Bett frisch überziehe legen sich zwei Hände von hinten um mich und sein Kopf auf meine Schultern. Ich liebe es, wenn er das tut und mir fährt ein Gänseschauer über den Rücken. In meinem Bauch kribbelt es während ich meinen Kopf an seinen lege und er mich zu sich näher heran zieht. ,,Ich glaub deine Oma mag mich" grinst er während er mich zu küssen beginnt.  ,,Man kann dich nur mögen, so wie du deinen Charme spielen lässt" kontere ich spielerisch und er schnaubt verächtlich. ,,Ich geh jetzt auch erstmal packen" flüstert er wobei er meine Haare beiseite nimmt um meinen Nacken zu küssen. Bei jedem Kuss bekomme ich einen kleinen Stromschlag verpasst und zucke zusammen. Ich sehe ihn förmlich grinsen und schließe die Augen. Sanft ziehe ich seine Hände von meiner Hüfte weg und lege sie auf meinen Bauch. Sie sind so groß und fest was ich so an ihnen  liebe. ,,Kommst du wieder?" flüstere ich und warte auf seine Antwort. ,,Wenn ich darf" raunt er und ich nicke.
Ich begleite ihn noch vor die Tür bis ich ihn vom mir schiebe  als ich bemerke das meine Oma durchs Fenster schaut und grinst. Sie hat uns beobachtet während wir uns geküsst haben. Bei dem Gedanken daran, spüre ich wie ich wieder rot werde. ,,Bis dann" ich nicke und gehe wieder rein.
Während ich meinen Koffer packe und mit Oma noch etwas Fern sehe freue ich mich auf die kommende Woche. Jedoch beschleicht mich auch ein unruhiges Gefühl, wenn ich daran denke, dass Ryan auch dabei ist. Gemütlich gehen wir zu dritt noch mal an den Strand und sehen dem Sonnenuntergang zu. Vorsichtig erkläre ich Oma wie sie mit Becky umgehen soll und belehre meine Dame ebenfalls, dass sie sich von ihrer besten Seite zeigen soll. Sie nickt mir aufmunternd zu. ,,Wir zwei werden eine Menge Spaß haben" worauf Becky nur ein grummeln von sich gibt. Ihr Fell glänzt in der Abendsonne und ihre Muskeln spielen sobald sie sich bewegt. Ihre Augen strahlen eine angenehme Ruhe und Zufriedenheit aus als ich ihren Kopf in meine Hände nehme und sie sanft auf ihre Nase küsse.

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