Von wegen, die Tür war im Weg

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Schläfrig und genervt schalte ich den Wecker aus. Während ich mich ausgiebig dehne kommt mein Wuschel reingesprungen. ,,Na dicke" ich kraule ihr den Kopf, den sie liebevoll gegen meine Hand drückt. 
Draußen scheint bereits kräftig die Sonne und eilig ziehe ich mir Hotpans und ein gelbes Top an. Becky wartet bereits und springt im Zimmer herum. Ein paar mal kämme ich mir durch die Haare und lasse sie lockig über meine Schultern hängen. Zusammen trampeln wir die Treppe hinunter und eilig schnappe ich mir meinen Bauchgurt, schnalle Becky ihr Geschirr an und nehme mir vom Tisch ein Brötchen auf das ich schnell noch zwei Scheiben Käse lege. Mit einem klicken ist sie angeschnallt und will mich raus ziehen. ,,Easy" warne ich sie und lasse mich hinterherreißen. Draußen empfängt uns eine pralle Hitze, die mich zu erdrücken droht. ,,Sorry nur zehn Minuten süße, das ist zu warm für dich!" sie knurrt angespannt und zieht mich Richtung Wald. Im grünen Haus ist es jedoch auch nicht kühler und ich gehe mit ihr nur die kleine Runde. Doch schon nach den ersten paar Minuten beginnt sie übermäßig stark zu hecheln und ich drehe mit ihr um.   Im Haus stürzt sie sich sofort auf den Wassernapf und ich gebe ihr einen Klaps. ,,Wir gehen heut Abend spazieren, wenn dir größte Hitze vorüber ist" sie legt sich seufzend auf den Boden als mein Vater aus den Bad kommt. ,,Na Ihr zwei, gut geschlafen?" ,,Besser als Mom sicherlich" brumme ich ihn an. Was jedoch zu hart war denn sofort trüben sich seine Augen. Jedoch habe ich keine Zeit darauf einzugehen, denn mein Bus fährt in wenigen Minuten. ,,Bis d.." möchte ich mich gerade verabschieden als er mir ins Wort fällt. ,,Ich kann dich mitnehmen, ich muss auch in die Stadt. Es geht gleich los" "Okay.." gemütlich gehe ich nochmal hoch in mein Zimmer und hole meine Sachen. Komisch, mein Vater nimmt mich eigentlich nie mit in die Schule..
Ich schlage gerade die Autotür zu, als mein Dad sich zu mir setzt. Stille folgt, während er den Motor aufbrummen läsdt und wir ratternd über die kaputte Straße fahren. Wie ein heulen im Winde klingt unser Auto, was schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
Ein mulmiges Gefühl beschleicht mich, als er plötzlich das Radio leiser dreht, obwohl ich bei einem Lied mit summe. "Du warst die ganze Welt für mich.." Weinen von Adel Tawil. "Hmmm" versuche ich meinen Dad zu über tönen, denn ich glaube irgendetwas stimmt nicht. "Efina?!" blickt er mich mit diesem Blick an. Dieser löchernde Blick, der mich durchdringt wie eine kalte Mauer und mir ein schlechtes Gewissen durch den Körper treibt.  Heftig schluckend versuche ich seinem kurzem Blick stand zu halten, obwolhl er eigentlich auf die Straße schauen müsste. ,,Ja?" hat Mom mit ihm geredet? Kommt jetzt eine Rede darüber, dass  Ausländer angeblich in seinen Augen schlechtes Blut haben?  Wenn ja dann will ich es nicht hören, ich mach mir von Menschen mein eigenes Bild.
,,Was wollen wir Mom zum Geburtstag schenken?" als würde mir jemand ein Stein aus dem Herzen nehmen, atme ich erleichtert auf. Das hatte ich total vergessen, ihren vierzigsten Geburtstag. In zwei Tagen wollen wir sie mit einer Party überraschen, und ich hatte es völlig vergessen. ,,Keine Ahnung, ich ruf dann mal paar Freunde an und frag ob sie Samstagabend kommen.. Vielleicht einen Massagen Gutschein? " ungeduldig trommelt er mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum. Wir biegen gerade um die Straße herum und die Schule in Sichtweite kommt, als er seufzt. ,,Ich weiß nicht.." abfällig  zucke ich mit den Schultern. ,,Ich überleg nochmal. Danke fürs fahren" er nickt nur verträumt und ich steige eilig aus, weil ich Alex um die Ecke kommen sehe. Schnell drehe ich mich um und gehe in seine Richtung. Zum Glück ist er in Gedanken versunken, um mir nach zu sehen. Um ihn kümmere ich mich später..

Gemütlich schlendere ich zu ihm hin, wobei mir seine dicke Nase auffällt. Hat er sich etwa wieder geprügelt? Wenn ja warum..
Er bemerkt mich nicht einmal und ich schleiche mich an ihn heran. 
,,Warum hast du eine dicke Nase?" überfalle ich ihn worauf er sich mit geweiteten Augen umdreht. Als er mich erkennt sacken seine Schultern nach unten und sein Puls verringert sich sichtlich. Um Zeit zu gewinnen will er mich an sich ranziehen, was ich trotz der Versuchung verhindere. Seine großen Hände greifen nach meinen und seine Augen suchen nach den richtigen Worten.  Gestern Abend war alles so schön und jetzz? ,  ,Hey " empfängt uns die Stimme von Angy und ich schnaube. Eilig umarme ich sie, bis sie mich löchernd anblickt. Plötzlich fällt ihr Blick auf Alex ,,Wieso hast du eine dicke Nase?" er winkt ab. ,,Die Tür war im Weg" verlegen kratzt er sich am Hinterkopf. Mit seinem Charme wickelt er wircklich jeden um den Fingern, und mit diesem funkeln in seinen Augen kann ihm sowieso niemand widerstehen.
Die Masse bewegt sich auf den Eingang zu und ich möchte gerade zu Mathe gehen, als er mich zurück zieht. ,,Hab gestern bisschen was vertickt" schluckend  drehe ich mich um und suche die Gegend ab, ob das jemand gehört hat. Erleichtert stelle ich fest, dass wir allein sind.  Ich nicke. ,,Und deshalb..?" ,,Hab einer Oma geholfen, der die Tasche gestohlen wurde und die Typen haben es besser gewusst. Immerhin, ich hab elf los bekommen" grinst er mich an und ich schüttel den Kopf. ,,Bist du etwa stolz darauf?" frage ich ruhig und beobachte wie ein Schatten über seine Augen huscht. Mir ist bewusst, dass ich zu spät komme, doch es geht nicht anders. ,,Nein aber es muss sein.." ich nicke. Eilig ziehe ich ihn an seinem Kragen hinunter und küsse ihn vorsichtig. Kurz zuckt er zurück, wahrscheinlich tut ihm die Nase weh doch dann erwidert er den Kuss. ,,Du gehst dann zum Arzt" flüstere ich und drehe mich Richtung Schule. ,,Sehen wir uns heute?" stimmt, Donnerstags haben wir getrennte Stunden, er hat keinen Mathekurs gewählt sondern Biologie.
,,Mal sehen" lasse ich die Frage offen und gehe eilig in das Zimmer.  Drinnen erhalte ich erstmal eine Rüge, doch diese lasse ich durch rauschen wie einen Zug. Was könnte man Mom noch zum vierzigsten schenken? ,,Und Misses Jackson?" schneidet mich eine scharfe Stimme. ,,Bitte?"  frage ich, worauf ein paar Idioten heulen auflachen. Genervt wiederholt sie die Frage:,,Wann nehmen wir den Kosinussatz?" ,,Wenn wir keine Winkel wissen" antworte ich ruhig und konzentriere mich nun auf Mathe.
Die Hitze wird immer unerträglicher, sie drückt auf einen, sodass man kaum noch Luft bekommt. Wie ein schwerer Deckel legt sie sich auf einen und man droht zu ersticken. In der Frühstückspause setze ich mich zu Luke, der schon auf mich wartet. Fragend blicke ich ihn an. ,,Was machst du heut Abend?" verwirrt überlege ich kurz. ,,Das wirst du mir gleich sagen?" frage ich zurück und er lacht. ,,Hast du Lust mit Angeln zu kommen? Ich hab Mila wieder heut Abend und was soll ich sonst mit ihr machen.  Also?" seine Augen betteln regelrecht danach und ich nicke. Ein breites grinsen umspielte seine Lippen und ich freue mich auch.  Wir haben lange nichts unternommen und das trifft sich gut. ,,Wo?" frage ich und er zuckt mit den Schultern. ,,Besser bei mir hinten am Wald, wegen Mila" ich nicke. ,,Ich bin gegen fünf bei euch" bestätige ich und möchte gerade mit Angy eine Runde gehen als er den Kopf schüttelt. Er will allein mit mir sein..Warum? Irgendetwas stimmt nicht.
Nach den restlichen Stunden ist es noch wärmer geworden und mir ist sichtlich warm. Ich binde mir die Haare zusammen und sehe Alex gerade an der Bushaltestelle. Da ich heut früh noch eine Bluse über mein Top hatte, die ich nun auch noch ausgezogen hatte begutachtet er mich. Lächelnd zieht er mich an sich ran. Sein Schweiß ist anziehend, und sein Kuss salzig. ,,Sexy" flüstert er mir ins Ohr und ich schüttel nur mit dem Kopf. Lachend steigen wir in den Bus ein. ,,Was ist nun, sehen wir uns dann?" ich schüttel den Kopf. Sofort trübt sich sein Blick vor Eifersucht. Er weiß, dass ich mit Luke weg bin. Warnend blicke ich ihm tief in die Augen. ,,Du weißt, dass da
nichts ist! Und du sollst erstmal zum Arzt gehen" stur nickt er. ,,Naja dann geh ich heut Nacht wieder auf Jagd" lacht er und ich schlucke schwer. Flehend blicke ich ihm in die dunklen wundervollen Augen, die mich anziehen wie die Drogen. ,,Pass auf die auf" als Antwort bekomme ich nur einen langen Kuss, der von einem Schlagloch beendet wird, da ich genau gehen seine Nase pralle. Mit einem kurzem Schrei unterdrückt er sich ein paar unangenehme Flüche und ich lache nur. ,,In Alaska.." beginnt er doch ich unterbreche ihn ,,Kannst du genauso  in ein Eisloch fahren" er schüttelt ärgerlich mit dem Kopf. ,,Das würde Juck umgehen" bisher hat er mir kaum von Alaska erzählt. Ich kann nicht weiter nach fragen, als er mich nochmal küsst, und mir ein ich liebe dich ins Ohr haucht, bevor er aussteigt. Verlangend blicke ich ihm nach, wie er sich bewegt und mit Händen in den Taschen davon läuft..

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