Die Nacht im Wald

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Alex' Sicht
Ein ziehen lässt mich aufwachen, mein Arm tut weh. Verträumt reibe ich mir die Augen und sehe sie liegen. Das Mondlicht scheint zum Fenster rein und bringt ihren Körper zum schimmern wie einen Kristall. In Alaska gab es nur Gold vor langer Zeit aber Edelsteine und sowas gibt es zuhause nicht. Ich vermisse meine Familie, meine Freunde, meine Hunde und die Wildnis. Die unberechenbare einsame kalte Wildnis fehlt mir sehr.
Sie ist so klein, so zerbrechlich aber auch stark. Nocheinmal läuft ein Film vor meinem innerem Auge ab, wie sie sich auf ihn geworfen hat um Luke zu schützen, wie wir als Team funktioniert haben und gesiegt haben. Und doch ein Schauer der Schuldgefühle überläuft mich, weil ich weiß, dass es hätte anders ausgehen können, dass das alles nur meine Schuld ist. Wenn irgendjemand etwas passiert wäre, der da nicht mit drinnen hängt, wäre das meine Schuld gewesen. Ich mag mir garnicht austräumen was dann passiert wäre. Irgendwie muss das aufhören, aber meine Eltern brauchen das Geld, ich verabscheue, das was ich mache aber es muss sein. Es geht nicht anders. Meine Gedanken werden von einem klingeln unterbrochen und Efina beginnt sich ausgiebig zu strecken. Sobald ihre Augen aufgehen geht am Horizont die Sonne auf und bringt ein Licht in mein Leben, welches seit ich in Deutschland bin, erloschen ist. Ich bin zwar eigentlich hier her gekommen um Medizin zu studieren, was auch mein Traum ist aber bis jetzt musste ich nut aufpassen, dass nicht alles ans Licht kommt denn dann wars das.
Ihre feurigen Haare krabbeln mich am Kinn und mit einer schnellen Handbewegung streiche ich sie beiseite. Gestern abend, am Baum konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen, ich musste sie einfach küssen. ,,Wir müssen zur Schule" sagt sie verträumt und möchte gerade aufstehen als ich sie sanft zurückziehe, indem sie auf mir liegt. Sie ist so leicht. ,,Du denkst wohl ich lasse dich ohne einen Kuss hier weg?" ein grinsen bedeckt ihr Gesicht und votsichtig küsse ich sie . Bei ihr habe ich Angst, dass sie zerbrechlich ist und man mit ihr umgehen muss als wäre sie aus Glas. Ihr Körper bedeckt sich mit Gänsehaut, ich spüre es und auch in mir bleibt nichts ruhig. Langsam muss ich mjr eingestehen, dass sie nicht nur eine Freundin für mich ist oder ein kurzes Ding, was man nach zwei Tagen wieder fallen lässt und beendet. Sie löst sich von mir und ich lasse den Kopf wieder sinken. Ein Sonnenstrahl fällt auf ihre Haare und bringt sie zum brennen. Ihre Hand rutscht an meinen Oberschenkel und ich muss grinsen als sie rot anläuft. ,,Muss dir nicht peinlich sein" grinse ich. Schnell überspielt sie die Situation, dreht sich weg und steht auf. Wow, ihre Figur und ihr Arsch ist perfekt, ich steh nicht auf solche Spargel Mädel, sie ist einfach perfekt.
Eigentlich habe ich keine Lust auf Schule aber es nützt ja nichts. Meiner Meinung nach ist es sinnlos, in einer neunten Klasse die letzten paar Wochen zu verbringen um mein Deutsch zu lernen..ich kann Deutsch! Wenn auch nicht perfekt. ,,Komm wir müssen wirklich los jetzt" ,,Ja okay geht ja los.." genervt stehe ich auf, laufe mit ihr raus und schiebe die Tür wieder zu. Unterwegs ziehe ich noch eilig mein Tshirt an, wobei sie wegschaut und wieder rot wird. Das is süß! Sie stürmt förmlich durch den Wald und mit zwei Sprüngen erreiche ich sie und greife nach ihrer Hand. ,,Wie gehts deinem Auge?" frage ich sie im weiterlaufen, ans Anhalten kann sie nicht denken. ,Gut" was hat sie denn, dass sie so schnippisch ist? Hm wer weiß. Stumm laufen wir durch den lichten Wald und an manchen Bäumen bleibe ich stehen, pflücke ein paar Kirschen, Äpfel und Birnen. ,,Du auch?" sie nickt und greift nach einem Apfel und ich esse eine Birne. Der süsliche Geschmack breitet sich in mir aus, ich dachte sie bleibt stehen beim essen aber nein. Wir laufen ca. noch eine halbe Stunde stm durch den Wald als ich es nicht mehr aushalte. ,,Alles okay? " frage ich, worauf sie wieder nur nickt. Mit einem Ruck bleibe ich stehen und halte sie fest. ,,Was ist los?" sie weicht meinem Blick aus und gehe näher, sodass sie mir nicht wiederstehen kann. Mein Atem prasselt auf sie und ich sehe wie sich ihre Nackenhaare aufstellen. Was ich für einen Einfluss habe.. ,,Also? " fordere ich sie auf zu sprechen, ,,Hmm es ist nur..wie stellst du dir das jetzt vor? In der Schule?" Bumm. Das hat gesessen. Darüber habe ich noch garnicht wieder nach gedacht, es geht auf jeden Fall nicht, dass wir zusammen sind. Wenn sie das sehen, dann wissen sie sofort wer oder was mein wunder Punkt ist. ,,Hör zu, in der Schule die paar Stunden gehen wir uns einfach aus dem Weg das ist besser so.." zornig blickt sie mich an. ,,Was glaubst du eigentlich wer du bist? Und was ich für dich bin? Ein Zeitvertreib, eine kurze Nummer? " mein Herz macht einen Sprung und wird schwer, verächtlich schnaube ich zu mir selber. Eben das ist sie für mich nicht, aber wie soll ich ihr das begreiflich machen, wenn sie mir nicht vertraut was ich auch verstehen kann und ich nicht zu ihr stehe? ,,Bitte glaub mir, dass du alles, aber keine kurze Nummer für mich bist! " ich küsse sie auf dir Stirn und blicke ihr fest in ihre wunderbaren Augen. Man könnte stundenlang in sie eintauchen, in einen tiefen Sog und nie wieder auftauchen.
Sie nickt und ich lasse sie wieder frei. Wir laufen noch ungefähr 100 Meter dann sehe ich die Straße und das Haus. Eine Welle von Erinnerungen droht mich zu überspülen umd ich schlucke nur schwer. Sie muss es mir ansehen und dfückt meine Hand fester bis sich ein fragendes Gesicht vor mich stellt. ,,Wieso warst du eigentlich hier?" ,,Von Angy, die Schwester ihr Freund der Bruder ist ein Kumpel von mir, der hat mich eingeladen" mit dem gibt sie sich zufrieden und geht ins Haus. Geduldig warte ich vielleicht eine viertel Stunde vor dem Haus bevor sie wieder raus kommt mit frischen Klamotten und nassen Haaren. Sie duftet wunderbar nach Zitrone und ich sauge ihren Duft ein. Hinter ihr taucht Angy auf und winkt mich zu sich. Unsicher blicke ich von ihr zu Efina, die nickt. ,,Eine frische Dusche und ein Tshirt wartet auf dich. Beeil dich der Bus fährt in 20 Minuten. " dankend nicke ich und gehe eilig ins Bad. Schnell entledige ich mich meiner Sachen und lasse lauwarmes Wasser auf mich prasseln. Neue Kraft strömt durch meine Glieder und ich reinige meine Wunde am Arm. Ist nicht tief, es wird bald verheilt sein. Lange kann ich mich nicht entspannen, steige wieder aus der Dusche, ziehe meine Hose an und das frische Tshirt was von John sein muss, Angys Freund. Geschmack hat er ja.. Ein Blick in den Spiegel verrät mir, dass ich gut aussehe und sprinte wieder nach unten. ,,Danke für die Dusche und das Tshirt, ich wasch es dir und bring es wieder mit" abweisend winkt sie mit der Hand und lacht ,,Brauchst du nicht, er zieht es eh nicht an und merken wird er es sowieso nicht" sie grinst schelmisch. Keine Ahnung worauf sie hinaus will, doch da fährt der Bus vor und wir steigen ein. Ich setze mich neben die zwei Mädels und kurz danach steigt auch Luke ein mit einer dicken Nase. Mein Gewissen schreit und mein Magen beginnt heftig zu brennen. ,,Wie gehts dir großer?" fragt Efina besorgt und umarmt ihn flüchtig. ,,Gut, Nase ist nur geprellt also alles gut" er schaut von ihr zu mir rüber und beginnt zu grinsen, sofort wird sie wieder rot und schaut eilig weg. Auch ich widme mich dem Fenster zu und alle schweigen. An der Schule steigen wir aus ohne ein Wort weiter zu wechseln und gehen unsere Wege. Am liebsten würde ich ihr folgen..
In der Mittagspause ziehe ich sie wieder in die Besenkammer. ,,Hey" hastig küsse ich sie und betrachte sie. Wütend schnauft sie ,,Was.." sie winkt ab. ,,Die alte Zowoski hat mich auf dem Kieker und hat mir in Chemie eine 6 reingeknallt" mit ihrem eisigem Blick könnte sie jeden ermorden und ich bekomme Angst. Mit meinen Händen greife ich nach ihren. ,,Hör zu, um vier am Strand ok?" sie nickt und küsst mich was ich begierig erwiedere. Sie geht davon und auch.

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