Ein schwerer Polizist

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Es ist gar nicht so einfach jemanden zu ignorieren, der einen hasst und am liebsten anschreien wöllte. Doch ich schaffe es und bin ziemlich stolz auf mich. Nach der Stunde hat Ryan zum Glück in anderen Zimmern und ich bin ihn los.
Als der Tag endlich rum ist verabschiede ich mich von Angy und Luke und gehe mit Alex die Straße entlang. ,,Alles ok?" fragt er mich und greift nach meiner Hand. Fest,  wärmend und halt gebend ist der Druck, der mich hält. ,,Hm" antworte ich nur. Mich nervt Ryan und ich habe Angst, dass er zu mehr fähig ist. ,,Du kannst mit mir reden weißt du" drängt er weiter. ,,Ich weiß"   fest blicke ich ihm in die Augen. Doch über alles will ich nicht mit ihm reden. Gemütlich schlendern wir die Straße entlang und kommen an Eisdielen und Bäcker vorbei. Viele sitzen draußen und trinke Kaffee, sichtlich genießen sie die Hitze. Meinem Auge geht es wieder ganz gut es ist nur noch etwas gelb und leicht geschwollen.
Nach einer Kurve erstreckt sich ein großes Haus und Gittern an den Fenstern. ,,Komm mit" er zieht mich sanft zu dem Haus und presst mich gegen die Wand. Ganz nah beugt er sich vor und flüstert ,,Ich wollte dir noch etwas sagen" ,,Was" setze ich an doch ich komme nicht weiter. Begierig legen sich seine warmen vollen Lippen auf meine und ein Gänseschauer überkommt mich. Ein Feuerwerk explodiert in meinem Bauch. Er kann so unglaublich gut küssen. Mit seinen Händem hält er mich fest und ich fahre ihm über die massigen Schultern. Hart und kräftig heben sie sich dem Shirt empor und ich ziehe kreise auf der Stelle. Sanft wuschel ich ihm durch die  Haare und lege meinen Zeigefinger auf seine Lippen um ihn zu besänftigen. ,,Das war total wichtig stimme ich zu und muss grinsen. ,,Ja " sagt er ernst und küsst mich noch einmal bevor er sich wieder von mir löst und mich gehen lässt. ,,Spinner" flüstere ich und lehne meinen Kopf an seinen Arm. ,,Deiner" stimmt er ein und wir ernst. ,,Ich weiß nicht ob ich bei dir sein darf, wenn nicht , warte ich draußen ok?" ich nicke und verspielt öffnet er mir die Tür. ,,Ladys first" und ich muss wieder grinsen. So ein Gentleman. Drinnen sieht es aus wie im Krankenhaus. Alles weiß und weiße Stühle, einen Tisch mit Flyern und eine lange Tafel mit Informationen. Ein Gefühl der Gefangenheit und Unruhe beschleicht mich und man muss mir ansehen, dass ich mich sichtlich nicht wohl fühle hier. ,,Ich bin bei dir" flüstert er mir ins Ohr und zieht mich zu einer großen weißen Holztür. Er klopft dreimal höflich an und von drinnen erklingt ein Herein. Mir stecken die Worte im Hals und ich schlucke. ,,Jackson mein Name, ich bin hier.."  man lässt mich kaum ausreden da stielt mir ein kleiner kugelrunder Mann die Worte. ,,Ahh Misses Jackson, ja wegen ihrer Aussage" ich nicke als er sich erhebt und sein Stuhl einen Sprung nach oben macht. Ich fühle immer noch die starke Hand von Alex und gehe dem Mann hinter her. Er dreht sich um ,,Und wer sind Sie?" fragt er mit hochgezogener Augenbraue Alex. Er räuspert sich und kramt sein bestes Deutsch hervor. ,,Cormack, Alex Cormack ich bin auch ein Zeuge" ,,Ja ahh Miss Cormack, Ihr Brief müsste heut auch angekommen sein. Na da können sie ja gleich beide Ihre Aussagen machen" er deutet auf eine Tür. ,,Wer will zu erst?" grinst er und mir ist nicht wohl bei der Sache. Doch ich will es weg haben und gehe mit ihm durch die Tür. Ein kleiner grünfarbener Raum mit Schreibtisch und einem riesigem Laptop erbreitet sich vor mir und ich nehme auf einem bequemen Stuhl Platz. Während ich mich umsehe fährt er seinen Laptop rauf und lässt sich in den Stuhl fallen der knarrt. Peinlich berührt vergräbt er sein Gesicht hinter einem großen Ordner. ,,Darf ich das Fenster öffnen?" frage ich ihm und er nickt. Dankend stehe ich auf und atme tief ein um meinem Körper mehr Sauerstoff zu spendieren.  ,,So Misses Jackson, sind Sie sich bewusst, wenn Sie eine Falschaussage machen, dass das rechtliche Folgen haben wird?"  fragt er ernst. ,,Ja" bestätige ich, ich bin kein Verbrecher! ,,Gut dann erzählen Sie mal was an dem Samstag passiert ist. Viel denke ich und muss grinsen, ich hab Alex kennen gelernt. Reiß dich zusammen. ,,Also ich lag im Bett als ich einen Schrei gehört habe. Ich bin dann mit einem Messer" ich werde rot und schaue zu Boden ,,Und meiner Hündin zu dem Haus der Janina Eckert gelaufen. Ich habe versucht die Polizei zu rufen aber mein Handy hatte keinen Akku mehr. Später habe Licht im Schuppen entdeckt, bin dann sofort hinein und habe Janina auf den Boden verletzt liegen sehen. Sie hatte ein Messer im Bein stecken und wimmerte vor Angst und Schmerzen. Sie deutete hinter mich und da stand er" ich zucke zusammen als ich die Erinnerungen vor mir abspielen lasse. Eine seltsame Kälte umkriecht mich wie ein Nebel und lässt mich erstarren. Schnell tippelt er alles in seinen Computer und blickt mich mitfühlend an. ,,Ich hab ihr aufgetragen den Krankenwagen und die Polizei zu rufen und meine Hündin hat ihn die ganze Zeit angebellt was ihn gestört hat. Schließlich hat er ihr in in in die die Rippen getreten" ich fange an mit stottern und eine Träne rinnt mir an der Wange entlang. Eilig kramt er in seiner Schublade und reicht mir ein Taschentuch was ich dankend annehme. Ich bin doch sonst nicht so..
,,Und dann hat er mich angegriffen, beim ersten mal konnte ich ausweichen aber dann hat er mich erwischt" ich deute auf mein Auge und er nickt. ,,Ich weiß nur noch, dass alles um mich herum schwarz wurde und ich im Krankenhaus aufgewacht bin" beende ich meinen Bericht. ,,Ok, ziemlich heftig. Ich bin mir sicher, Sie wollen Anzeige erstatten wegen Körperverletzung und Tiermissbrauch? " ich nicke und blicke ihm in die blauen Augen. ,,Gut dann " er lässt alles ausdrucken und gibt mir einen Stift. ,,Dann lesen sie sich bitte alles durch und unterschreiben sie dort" er deutet auf eine Stelle unterhalb des Blattes. ,,Und ihren Personalausweis hatt ich noch gern" eilig krame ich ihn raus und lege ihn auf den Tisch. Es steht fast alles wortwörtlich auf dem Zettel und ich klage ihn gemeinsam mit Janina an. Hastig unterschreibe ich und schiebe ihm den Zettel wieder hin. Er reicht mir noch eine Kopie, gibt mir meinen Personalausweis zurück und ich darf gehe. Draußen sitzt Alex und steht eilig auf. Eilig steht er auf und umarmt mich als er sieht, dass ich geweint habe. In seinen starken Armen fühle ich mich sicher und geborgen. ,,Alles ok?" fragt er. ,,Hm, geh, er wartet" flüstere ich. Plötzlich muss ich grinsen. ,,Und achte auf den Stuhl, wenn er aufsteht oder sich hinsetzt" er lächelt und geht rein. Die Tür geht zu und ich sitze allein in der leeren Vorgangshalle. Eim große Wanduhr tickt an der Wand und viele kleine ticken daneben aus anderen Ländern und ich betrachte sie näher. Hier, in Deutschland ist es jetzt 15:30 Uhr, in Australien/Brisbane ist es 23:30 Uhr. In Chicago 9:30 Uhr, und in Alaska Fairbanks frühs 5:30 Uhr. Er muss ja eine furchtbare Zeitumstellung erleben.
Das laute rythmische ticken wird mir zu viel und ich gehe nach draußen und setze mich dort an die Hauswand in den kühlen Schatten. Die ersten Bundesländer haben schon Ferien und der Hochbetrieb hier läuft. Die Strände  überfüllt und die Cafés auch. 
Plötzlich kommt jemand gehumpelt und ich erkenne Janina. Schnell stehe ich auf ,,Hey wie gehts dir?" frage ich und betrachte sie. Ziemlich abgekämpft steht sie hier und ich nehme ihr eilig die Tasche ab. ,,Ja geht.. Dir? Was machst du hier? " ,,ich winke ab, alles wieder ok. Ich war gerade meine Aussage machen und jetzt ist Alex drin" sie betrachtet mich ,,Alex?" ich werde rot und nicke. ,,Ja " und sie muss grinsen. Ich halte ihr die Tür aif und begleits sie hinein wo sie sich schnell hin setzt. ,,Ich habe Anzeige wegen Körperverletzung und wegen meiner Hündin gestellt" sie nickt. ,,Ich weiß nicht wer das war..er kam einfach rein gestürmt und wollte Geld aber ich hab gar kein" lacht sie. ,,Komisch" bestätige ich. Doch irgendwas in mir sagt, dass das nicht die ganze Wahrheit ist.  Schnell lenkt sie ab ,,Und ihr zwei? Seit ihr zusammen?" ich möchte gerade antworten als sich die Tür öffnet, der Polizist und Alex hinaus treten. Sie muss sich sichtlich das lachen verkneifen als er elan meine Seite tritt und ihr ein ,,Hey" zu spricht. ,,Alles gut?" frage ich und er blickt lachend den Polizisten an, der rot wird und sich räuspert. ,,Klar" grinst er und zieht mich nach draußen. ,,Bis dann Janina" rufe ich ihr noch zu und gehe ihm hinterher. Was hat er denn? ,,Alex was ist denn los?" verwirrt warum er sich den Bauch hält vor lachen stehe ich fassungslos vor ihm. ,,Der Stuhl ist gerade kaputt gegangen und naja da saß er auf dem Boden" nun muss auch ich lauthals lachen. Diese bildliche Vorstellung ist einfach zu komisch. ,,Natürlich habe ich mir das lachen verkniffen und ihm gleich hoch geholfen was ihm äußerst peinlich war. " erzählt er mir während wir die Straße entlang gehen und an einer Eisdiele halt machen. ,,Willst du ein Eis?" fragt er mich und ich bejahe. ,,Vanille"er nickt und erzählt weiter ,,Und das bleibt unter uns oder?" hat er dann gefragt und ich ,,Sicher" ,,das kommt davon, wenn die ganze Schublade voller Schokolade ist" fügt er noch hinzu. Ich schüttel nur den Kopf und nehme mein Eis und lasse das kalte süßliche Zeug auf meiner Zunge zergehen. Er hat Schoko und Erdbeer. Gemütlich setzen wir uns auf eine Bank unter einen Baum und schlecken unser Eis.

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