Kapitel 19

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 Bevor das Kapitel startet, möchte ich auch hier nochmal ganz kurz Werbung für meinen Adventskalender machen. Schaut gerne mal vorbei. Ein paar Plätze sind noch frei. 
Und jetzt viel Spaß beim Lesen!

Pov. Julian:

"Jetzt will ich aber auch ne Erklärung Jule", forderte Jascha, mein jüngster Bruder, aufgebracht und neugierig, nachdem Kai gegangen war und ich in die Küche kam, um mir doch noch etwas zu essen zu holen. Augen verdrehend sah ich ihn an und auch Jannis musterte ihn mit einem Das- kann- doch- jetzt- nicht- dein- ernst- sein- Blick. "Was willst du denn für eine Erklärung haben, Jascha?", lachte er belustigt," Ist das denn nicht offensichtlich gewesen?" "Ja, schon aber..." "Kai und ich sind zusammen"; fiel ich ihm etwas ungehalten ins Wort," Reicht dir das als Erklärung?" "Und warum hast du es uns nicht einfach erzählt?"; forderte er neugierig zu wissen," Beziehungsweise mir? Jannis scheint ja davon gewusst zu haben." In seiner Stimme schwang etwas Vorwurfsvolles mit; irgendwo konnte ich ihn ja verstehen, aber ich konnte es ihnen einfach noch nicht erklären. Zumindest nicht, solange ich mit Kai darüber geredet hatte. "Weil es kompliziert ist", erwiderte ich leise, während ich seinem penetranten Blick auswich. "Ich kann es euch noch nicht erzählen und ihr dürft niemandem von uns erzählen, bitte." Flehend sah ich vor allem Jascha an; Jannis hatte mir ja schon versichert, dass er dicht halten würde. "Irgendwann erkläre ich euch warum, aber bitte erzählt niemandem von uns, ja?" Sich geschlagen gebend nickte Jascha. "Okay"; seufzt er Jüngste meiner Brüder," Ich erzähle nichts." "Danke"; lächelte ich ihn an und nahm ihn kurz in den Arm. "Und jetzt lasst uns etwas essen", wechselte ich schnell das Thema, damit nicht noch weitere unangenehme Fragen aufkommen konnte," Ich haben nämlich doch ganz schön Hunger." 

Es vergingen einige Tage, in denen nicht besonders viel passierte. Kai und ich trafen uns weiterhin heimlich und ich konnte ihn endlich voll und ganz davon überzeugen, ein Probetraining beim Bvb zu machen. Heute würde er endlich mitkommen. Deshalb wartete ich gerade etwas ungeduldig vor dem Haus, denn Kai verspätete sich bereits um fünf Minuten. Eigentlich nichts ungewöhnliches für ihn; er kam gerne mal zu spät. Und normalerweise hatte ich auch kein Problem damit, doch heute hatte ich Angst, dass er doch kalte Füße bekommen hat und zu Hause geblieben ist. Kai hatte enorme Zweifel daran gehabt, ob er überhaupt gut genug ist, aber ich wusste, dass er in seinem Inneren nichts lieber tun würde, als wieder mit dem Fußball anzufangen. Lediglich seine Zweifel standen ihm etwas im Weg, allerdings war ich voll und ganz davon überzeugt, dass er Mike begeistern würde. In den letzten Tagen hatten wir mal etwas zusammen gespielt und ich war absolut fasziniert davon, wie gut er Fußball spielen konnte; wie er mit dem Ball umging und was er für ein unglaublich feines Gefühl im Fuß hatte. Dementsprechend konnte ich seine Bedenken eher weniger verstehen. Ich meine, Kai muss doch auch sehen, dass er Talent hat. 

Als Kai dann doch noch um die Ecke gebogen kam atmete ich erleichtert aus. Da hatte ich mir die ganzen Gedanken also vollkommen umsonst gemacht; zum Glück. "Hey Harvy"; lächelte ich, bevor ich unauffällig über seine Hand strich. "Hey Schatz", murmelte er, zog mich in eine kurze, hoffentlich freundschaftlich aussehende Umarmung und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange. "Ich dachte schon, du kommst nicht mehr"; nuschelte ich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. "Sorry", lachte er leise," Ich bin schon losgefahren und dann habe ich gemerkt, dass ich meine Sporttasche vergessen habe." Belustigt lachte ich auf, ehe ich ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf gab. "Du bist so ein Schussel, ganz ehrlich." "Hahaha"; lachte er ironisch auf," Sei froh, dass ich bemerkt habe, dass ich sie vergessen habe." "Sonst wäre es auch sehr peinlich für dich geworden"; erwiderte ich schmunzelnd, während wir endlich los fuhren. Jetzt müssten wir auf jeden Fall einen Zahn zulegen, um noch pünktlich zu kommen. "Als guter Freund müsstest du mir dann aber deine Sachen leihen"; neckte er mich und grinste mich verschmitzt an. "Du bist doch viel größer als ich", wandte ich ein," Die Sachen passen dir doch gar nicht." "Also jetzt übertreib mal nicht. So viel größer bin ich jetzt auch nicht." "Ist ja auch egal. Du hast deine Sachen jetzt ja dabei"; beendete ich schließlich unsere eigentlich total unsinnige Diskussion. 

Gerade noch rechtzeitig kamen wir am Trainingsgelände an und zogen uns in Windeseile um. Die anderen, welche schon fertig mit umziehen waren, begrüßten Kai alle herzlich und nahmen ihn gut auf. Man konnte dem Jüngeren ansehen, dass er sich schon jetzt wohl hier fühlte und seine Zweifel wie weggeblasen waren. 

Pov. Kai:

Das Training begann gut; ich konnte mich fallen lassen und bemerkte tatsächlich, dass die Trainer mich immer wieder musterten und sich leise über mich unterhielten. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf das Training, auf den Ball und später auch auf das kleine Trainingsspiel, das wir machten. In diesem konnte ich sogar zwei Tore und eine Vorlage erzielen; ich kämpfte bis zum Schluss, wollte, dass mein Traum endlich in Erfüllung ging. 

Bevor ich nach dem Training, wie alle anderen, in die Kabine gehen konnte, wurde ich von Mike zu sich gerufen. "Kai, das hat mir beziehungsweise uns heute wirklich sehr sehr gut gefallen"; begann er freundlich und legte eine Hand auf meine Schulter. Mein ganzer Körper begann zu kribbeln. Hieß das etwa, dass ich hier anfangen konnte? Dass ich gut genug war? "Das freut mich", brachte ich höflich lächelnd hervor. "Wir würden uns freuen, wenn du in Zukunft regelmäßig zum Training kommen würdest.", fuhr er fort.  Ungläubig sah ich ihn an. "Heißt das, ich....also...ihr wollt mich haben?" "Wir waren uns eigentlich alle einig, dass du uns wirklich sehr weiterhelfen kannst", erklärte der Trainer, meines Freundes, welcher wahrscheinlich ab jetzt auch mein Trainer war. "Ich... ja ich würde unheimlich gerne hier spielen", brachte ich leicht stotternd hervor; konnte mein Grinsen kaum zurückhalten. "Dann herzlich willkommen beim Bvb"; lächelte er zuversichtlich. "Danke", grinste ich," Ich werde euch nicht enttäuschen." "Davon war ich auch nicht ausgegangen. Das mit dem Vertag und all dem Kram klären wir dann beim nächsten Training übermorgen, okay? Da besprechen wir dann alles." "Super, dann bis übermorgen." "Bis dann." 


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