Pov. Kai:
"Kai?", hörte ich Joel rufen," Kommst du mal bitte?" "Warum?"; fragte ich unmotiviert nach. Ich hatte eigentlich keine Lust auf jegliche Interaktion mit Menschen und da es gerade an der Tür geklingelt hatte, vermutete ich, dass mir genau das bevorsteht. "Komm einfach"; beharrte Joel. Seufzend verließ ich das provisorische Bett und ging langsam zur Tür. Dort traf mich der Schlag, denn vor mir stand Jule. Jule! Wie zur Hölle hat er mich gefunden? Was will er hier? Okay, die Frage konnte ich mir selbst beantworten. Mit vor Schock geweiteten Augen und noch immer unfähig auch nur ein Wort herauszubekommen stand ich nun hier.
"ich lass euch dann mal allein. Ihr habt sicher ne Menge zu besprechen. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch in mein Zimmer gehen." Damit drehte er sich um, klopfte mir noch einmal aufmunternd auf die Schulter und steuerte die Küche an. "Hey", lächelte Jule verlegen," Kann ich vielleicht reinkommen?" Noch immer perplex ging ich einen Schritt zu Seite und gewährte ihm somit Zugang in die eher kleine Wohnung. Wortlos ging ich in Joels Zimmer; Jule folgte mir unsicher.
"Was machst du hier?", wollte ich mit nüchternem Tonfall wissen, nachdem ich mich auf meine Luftmatratze gesetzt und die Knie an meine Brust gezogen hatte. "Und woher weißt du, wo ich bin?" Mein Blick war derweil auf den Boden gerichtet; ich konnte den Älteren einfach nicht ansehen. Wahrscheinlich würde ich sofort wieder in einen gewaltigen Heulkrampf verfallen. Genau diese Situation hatte ich eigentlich vermeiden wollen. Deswegen hatte ich ich so abgeschottet und doch saß ich jetzt hier. Mit Jule, der noch immer unsicher im Zimmer stand und selbst nicht genau zu wissen schien, was er tun oder sagen sollte.
"Das fragst du noch?", erwiderte mein Ex fragend," Vielleicht weil du mich einfach ohne jegliche Erklärung übers Handy verlassen hast, dich komplett isolierst hast, Schule und Training schwänzt und du von zu Hause rausgeschmissen wurdest." Bei seinen letzten Worten schnellte mein Blick förmlich zu ihm hoch. Erschrocken blickte ich in seine blauen Augen. "W-was?", stotterte ich perplex, während ich vergeblich versuchte seinen Blick zu deuten," Woher weißt du das?" "Ich war bei dir zu Hause, weil ich mit dir reden wollte"; lieferte er seine Erklärung. "A-aber"; wollte ich einen Einwand bringen, doch Jule unterbrach mich sofort wieder:" Wissen deine Eltern von uns?"
Fast schon vorwurfsvoll kamen diese Worte über die Lippen des Älteren.
Schuldbewusst senkte ich meinen Blick wieder, ehe ich langsam nickte. "Ja."
Jule atmete angespannt aus, bevor er sich langsam und vorsichtig neben mir niederließ und eine Hand auf meiner Schulter platzierte. Eigentlich hielt ich seine Nähe gerade echt nicht aus, wollte ihn aber auch nicht von mir stoßen, weshalb ich diese kleine Berührung einfach zuließ.
"Und deswegen hast du dich von mir getrennt?", fragte er einfühlsam; aus dem Augenwinkel sah ich, dass er versuchte, meinen Blick einzufangen. Es gelang ihm aber nicht, da ich weiterhin damit beschäftigt war, die Luftmatratze tot zu starren.
Wieder antwortete ich ihm mit einem Nicken; war noch immer unfähig etwas zu sagen. Mir war das alles gerade einfach zu viel. Aber was hatte ich auch erwartet? Mir hätte von vorne rein klar sein müssen, dass ich es irgendwann mit ihm klären müsste.
"Aber warum? Ich verstehe das alles nicht so ganz", begann er wieder auf mich einzureden," Ich meine, woher wissen sie das? Hast du es ihnen gesagt? Und wovor wolltest du mich schützen, so wie du es mir geschrieben hast? Und..."
Ich unterbrach ihn in seiner Rage, indem ich einfach aufstand. Ich hielt das nicht mehr aus.
"Man es tut mir leid okay", rief ich mit harschem Unterton; ich konnte es jetzt einfach nicht mehr für mich behalten. "Ich wollte das alles doch auch nicht. Mein Bruder hat uns gesehen. Am Sonntag auf dieser Lichtung und dann, als wir alle beim Abendbrot gesessen haben, da hat er die Bombe platzen lassen. Mein Vater hat mich ausgeschimpft. Ich wäre eine Schande für die Familie und er würde sich für mich schämen und so weiter. Und dann hat er mich rausgeschmissen. Ich wusste nicht, wo ich hin sollte. Also bin ich zu Joel, weil ich wusste, dass meine Familie nicht weiß, wo er wohnt. Und weil Jan auch gleich gesagt jhat, dass ich mit dir zusammen bin.... war, habe ich angst bekommen. Verstehst du, ich hatte Panik, weil mein Vater dich für die Situation mit verantwortlich gemacht hat. Ich dachte, wenn er uns nochmal sieht oder weiß wo du wohnst oder so, dass er dich vielleicht auch so ausschimpft oder dir droht oder was weiß ich. Davor wollte ich dich schützen und da habe ich halt einfach keinen anderen Weg gesehen, als mich von dir zu trennen. Es tut mir leid, ich wollte dass doch alles nicht, aber..." Ich brach ab. Meine Tränen erlaubten mir nicht weiterzusprechen; es ging nicht. Wortlos stand Jule auf und zog mich behutsam in seine starken Arme. Es brauchte keine weiteren Worte. Er zog mich einfach gsnz nahe an sich, wog mich sanft hin und her und strich meinen Rücken auf und ab, während ich mir fast die Seele aus dem Leib heulte. Es tat so verdammt gut, wieder in seinen Armen zu sein. Seien Stimme zu hören, seinen Duft zu riechen; einfach alles. Ich hatte es so verdammt vermisst. "Es tut mir so leid", hauchte ich schluchzend," Es tut mir so leid." "Shhh, ist gut", versuchte r mich zu beruhigen und ich könnte schwören, dass auch er einige Tränen verloren hatte. "Alles wird gut." Sanft strich er mir durch die Haare, hauchte mir einen Kuss auf die Stirn, flüsterte mir beruhigende Dinge ins Ohr oder drückte mich noch mehr an sich. Er war einfach für mich da; so wie ich es gerade brauchte.
"Ich wollte dir nicht weh tun", schluchzte ich leise in seine Schulter, krallte mich noch mehr in seinen Nacken; als würde mein Leben von ihm abhängen. "Es ist okay. Du hattest einen Grund und den kann ich verstehen. Es ist nicht deine Schuld, wirklich."
"Aber deine Nachricht", wollte ich widersprechen, kam aber nicht weit.
"Die Nachricht war absoluter Bullshit. Ich habe sofort bereut sie abgeschickt zu haben", erklärte Jule, ehe er uns wieder in eine sitzende Position zog.
"Wir klären das jetzt ganz in Ruhe, okay?", schlug er vor, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte.
"Okay", nickte ich langsam.Woho, sie haben miteinander geredet. 🥳
Ich kann es selbst nicht glauben...🥺
Und zur Feier des Tages kommt später noch ein Kapitel online🥰🥰
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Secret Love
FanfictionWeil sein Vater einen neuen Job angenommen hat und die Familie Havertz umziehen muss, kommt Kai auf eine neue Schule. Dort lernt er Julian kennen, welcher eine Stufe über ihm ist, und verguckt sich nach einer Zeit in seinen Kumpel. Julian geht es n...