Pov. Julian:
"Leute, ich will, dass ihr da jetzt alles gebt, okay?", forderte Mike uns in unsere Kabine während der Halbzeitpause auf. Wir lagen eins zu null zurück, obwohl wir klar die bessere Mannschaft waren. Nur durch dumme Zufälle hatten die Gegner ein Tor schießen können. Dementsprechend wollten wir das nicht auf uns sitzen lassen und als Sieger aus diesem Spiel raus gehen.
Entschlossen nickten wir, bevor wir aufstanden und wieder auf den Platz gingen. Es war Kai und mein drittes Spiel gemeinsam und ich konnte schon jetzt sagen, wie gut es war, ihn aufzunehmen, denn er half der Mannschaft ungemein. Und auch Kai schien ordentlich Spaß am Fußball zu haben, was mich natürlich auch total freute.
Als das Spiel wieder angepfiffen wurde, gaben wir alles; schließlich ging es um die U18 Meisterschaft. Wir wollten unbedingt gewinnen. Und nach etwa zehn Minuten schossen wir das erste Tor; mit Vorlage von Kai.
Jubelnd kamen wie zusammen und feierten das Tor, welches uns nur noch mehr anspornte.
Doch unser Glück hielt nicht allzu lange.
Ich wollte gerade den Ball in einem Zweikampf erobern, als mich der Gegner volle Kanne umgrätschte und ich mit schmerzverterrtem Gesicht zu Boden ging.
Mein ganze Knöchel tat unglaublich weh und pochte total.
Nur am Rande nahm ich wahr, wie meine Mitspieler und auch einige Gegenspieler auf mich zukamen, mir eine Hand auf die Schulter legten und mich fragten, ob es mit gut geht.
Das Einzige, was ich relativ klar wahrnehmen konnte, war Kai. Der Jüngere hockte dich neben mich, strich mir über dir Schulter und musterte mich besorgt.
"Wo hast du Schmerzen?", fragte er leise.
"Knöchel", presste ich hervor, während ich besagtes Körperteil mit meinen Händen umklammerte.
"Kannst du aufstehen?"
Unwissend zuckte ich mit den Achseln.
Gemeinsam mit Fabian, einem guten Freund und Mitspieler, stützte er mich, sodass ich mich langsam aber sicher hochziehen konnte.
Richtig laufen konnte ich nicht, aber irgendwie schaffte ich es dann doch, von Platz zu humpeln.
Von Kai gab es noch ein aufmunterndes Lächeln und ein Schulterklopfen; für mehr war keine Zeit, da Kai wieder auf den Platz musste. Das Spiel ging schließlich weiter.
Ich hingegen musste ausgewechselt werden und machte mich frustriert auf den Weg in die naheliegende Kabine.
Dieses Spiel würde wahrscheinlich beim Arzt enden, das sah ich jetzt schon.
Mein Knöchel war blau und auch etwas geschwollen, richtig auftreten konnte ihn nicht ohne dass sich der Schmerz durch meinen gesamten Körper zog.
Irgendjemand würde mich später wohl zum Arzt fahren müssen.
Deprimiert ließ ich mich auf der Bank zurückfallen, schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Was eine Scheiße. Es lief gerade so gut für mich. Ich konnte endlich mit Kai zusammen spielen, wir hatten wir letzten Spiele souverän gewonnen und jetzt das.
Aber ich wusste auch, dass es keinen Sinn hatte, rum zu jammern. Es ist jetzt so wie es ist; man kam es nicht mehr ändern und das Ende für meine noch nicht begonnene Fußballkarriere bedeutet es auch nicht."Jule?", riss mich die vertraute Stimme von Kai aus meinen Gedanken. Ich war so vertieft, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie meine Mitspieler die Kabine betreten hatten. Kai hatte dich neben mir niedergelassen und musterte mich besorgt.
Seine Haare lagen platt und verschwitzt auf seiner Stirn, während auf seiner Stirn neben einzelnen Schweißperlen auch vereinzelt ein paar Grashalme zu sehen waren. Er hatte anscheinend auch ein paar Mal Bekanntschaft gemacht. "Hey"; brachte ich leise hervor, zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. "Wie geht es deinem Knöchel?", wollte er direkt mit Blick auf besagtes Körperteil wissen. Ratlos zuckte ich die Schulter, während ich merkte, dass auch die anderen sowie der Trainer interessiert ihre Blicke auf mich gerichtet hatte. "Ich glaub, irgendwas ist verstaucht oder so. Es ist auf jeden Fall dick und blau.", erzählte ich leise. "Soll ich dich zum Arzt fahren?"; bot Mike hilfsbereit an, nachdem er meinen Knöchel kurz begutachtet hatte," Wir sollten das auf jeden Fall abklären lassen. Nicht, dass irgendwas mit den Bändern oder dem Gelenk ist." Kaum merklich nickte ich. "Dann zieh dich mal schnell um und sag mir Bescheid, wenn du fertig bist." Wieder antwortete ich mit einem Nicken. Mike verließ daraufhin die Kabine und ich versuchte mich schnell umzuziehen. "Ich komme auf jeden Fall mit"; beschloss Kai, während er mir etwas beim Umziehen half; selbst aber noch keine Anstalten gemacht hatte, aus seinen verschwitzten Klamotten rauszukommen. "Alles gut, Havy. Du brauchst nicht mitkommen", lehnte ich aufmunternd lächelnd ab," Fahr du lieber nach Hause und ich sage dir dann Bescheid, wenn ich mehr weiß, okay?" "Auf gar keinen Fall, ich komme definitiv mit zum Arzt. Ich lasse dich doch nicht alleine." Kai fing schnell an, sich ebenfalls umzuziehen und unsere Sachen zu packen, doch ich hielt ihn zurück. "Kai, wenn du mitkommst, dann wissen die doch sofort alle, dass zwischen uns mehr ist als nur Freundschaft"; flüsterte ich leise. Zum duschten die anderen gerade, sodass uns keiner hörte. "Das ist mir scheißegal, Jule"; beharrte der Jüngere auf seiner Meinung, doch ich wollte standhaft bleiben; um Kai und mich zu schützen. "Kai, bitte"; versuchte ich ihn zu überreden," Wir dürfen kein Risiko eingehen, dass jemand von uns erfährt. Oder willst du, dass deine Eltern von uns erfahren?" Normalerweise sagte ich sowas nicht zu ihm, weil ich wusste, wie sensible er verständlicherweise auf dieses Thema reagierte, doch im Moment wusste ich mir nicht anders zu helfen. Abwartend und zugleich sanft sah ich ihn an, während Kai schlagartig seinen Blick senkte und zögernd nickte. "Du hast recht", murmelte er leise und ich könnte schwören, dass sich eine Träne aus seinem Auge löste.
Sanft und unauffällig strich ich ihm über die Wange.
"Mach dir keine Sorgen, es ist halb so wild."
Nicht ganz so überzeugt nickte der Jüngere und entfernte sich etwas von mir. "Okay."
"Ich melde mich auch sofort, wenn ich mehr weiß", versprach ich, bevor ich ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn drückte. Dann richtete ich mich vorsichtig und langsam aufrichtete und humpelte nach draußen, wo Mike bereits auf mich wartete, um mich zum Arzt fahren zu können.
Behutsam half mir mein Trainer in sein Auto und fuhr daraufhin los.*Sorry für die Verspätung Leute, ich war bis gerade auf einem Geburtstag. Aber ich dachte mir, anlässlich zu Kais Geburtstag lade ich später noch ein Kapitel hoch🥰*
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Secret Love
FanfictionWeil sein Vater einen neuen Job angenommen hat und die Familie Havertz umziehen muss, kommt Kai auf eine neue Schule. Dort lernt er Julian kennen, welcher eine Stufe über ihm ist, und verguckt sich nach einer Zeit in seinen Kumpel. Julian geht es n...