Kapitel 8

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„Es müssen Opfer gebracht werden, Schimmerpfote! Es ist nichts, wie du denkst... manchmal scheint das Licht gerade zurückzukehren, da verwandelt es sich in das pure Böse! Pass auf dich auf und vertraue niemandem, bis auf der sechs und ihren zwei Brüdern!" Schneeherz sah den Schüler an, doch dieser sah sie verzweifelt an. „Ich versuche ja, herauszufinden was da vor sich geht, aber ich kann meine Freunde nicht im Stich lassen! Und wer ist sechs, und ihre Brüder!?Diese blöden Träume helfen mir kein Stück weiter, immer sagst du ich solle auf mein Herz hören und traue niemandem! Das bringt nichts, Schneeherz!" Wütend funkelte er die ehemalige Heilerin an. „Du sagst ich solle niemandem vertrauen, aber ich kann das nicht allein machen! Ich will einfach ein normaler Schüler sein! Quäle doch irgendeinen anderen mit diesem Idiotenkram, aber lass mich und meine Familie da raus!" Schimmerpfote grub seine Spitzen Krallen in den Erdboden. Er fauchte leise und funkelte die Heilerin noch immer aus engen Schlitzen an. Er war am Vortag friedlich mit Blattpfote draußen gelegen, als er plötzlich Zapfenpfote am blutroten Himmel sah und danach kurz Schneeherz die ihn wieder warnte. Immer musste sie einem die schönen Momente nehmen. Er hatte es satt davon. Traurig sah Schneeherz ihm in die Augen. „Wir SternenClan Katzen suchen uns diese Prophezeiungen nicht aus. Wir bekommen sie nu gesagt und geben sie an euch weiter. Du musst darauf vertrauen." Schon löste sich die weiße Kätzin auf und die Welt verschwamm um Schimmerpfote. Was soll ich bloß tun...? Und welche Opfer müssen gebracht werden? Er stieß einen verzweifelten Klagelaut aus und ließ sich von der Dunkelheit mitreißen.

„Ich will heute nicht auf Patrouille! Lass mich schlafen!" Gereizt rollte Schimmerpfote sich in seinem Nest zusammen und vergrub seine Schnauze tief in sein Fell und das Nest. Verwirrt nickte Minzpfote. „Okay, du kannst ja später kommen." Mit diesen Worten verschwand der junge Schüler. Endlich habe ich meine Ruhe! Der Traum machte ihm zu schaffen und er überlegte, zu gemein zu Schneeherz gewesen zu sein. Sie meint es ja nur gut mit mir... aber trotzdem muss sie nicht ständig die schönen Momente ruinieren! Aber... Eine Weile ging das in seinen Gedanken so hin und her und er rang mit sich selbst. Irgendwann wurde es ihn selbst zu viel und er stand auf, schüttelte Moosfetzen aus seinem Fell und betrat die Lichtung. Es wurde bald Sonnenhoch und alle Katzen waren längst wach. 

„Was war los? Minzpfote hat mir berichtet du hast einen schlechten Tag und nachdem du gestern so fleißig warst, wollte ich dich nicht stören." Schimmerpfotes Mentor trat zu ihm und sah ihn aus seinen hellgrünen Augen an. Schimmerpfote zögerte nicht, sich schnell eine Ausrede zu überlegen. „Ich hatte zwei Dornen im Nest und weil ich gestern so viel gefressen hatte, konnte ich schlecht einschlafen und war am Morgen müde." Es überraschte ihn schon ein bisschen wie leicht ihm diese Lüge übers Maul gekommen war. Windkralle blinzelte verständnisvoll und fragte: „Wenn du willst, können wir uns noch Pflaumenhelles Jagdtpatrouille anschließen." Schimmerpfote sah den braun getigerten Kater, an seiner Seite sein cremefarbener Schüler Lärchenpfote. „Ja. Ein bisschen Jagen kann nicht schaden." So trabten die beiden zum Lagereingang, wo gerade Glanzpfote mit einer Ladung Kräuter auftauchte. In ihrem Maul war Ringelblume und Schafgabe, davon gab es in den warmen Zeiten reichlich. Sie nickte seinem Bruder fröhlich zu und verschwand dann im Heilerbau. „Sind alle die mitkommen da?", fragte Pflaumenhelle. Tauhimmel, die seit kurzem zu ihren Aufgaben als Kriegerin zurückgekehrt war drängelte sich zu dem Tigerkater vor. „Warte, Veilchenglanz will mit Blütenpfote mit. Die beiden sollten gleichkommen." Pflaumenhelle nickte, wurde aber ungeduldig, als die beiden Kätzinnen nach ein paar Augenblicken noch immer nicht da waren. „Wo sind sie überhaupt?" Tauhimmel überlegte kurz. „Ich glaube sie sind bei einer Grenzpatrouille mit." Lärchenpfote kam zu Schimmerpfote. 

„Denkst du..." Doch ehe er zu Ende sprechen konnte kam eine völlig aufgewühlte und schwer atmende Blütenpfote ins Lager gestürmt. „Der HimmelClan macht schon wieder Ärger! Wir brauchen Verstärkung! Schnell!" Elsternstern hatte den Wirbel bemerkt und km sofort zu der Schülerin. „Wo genau?" „In der Nähe des Felsentereffs!" Elsternsterns Blick war finster, aber entschlossen. „Geh in den Heilerbau und lass dich untersuchen! Ich stelle eine Patrouille zusammen die Kämpfen wird!" Die Schülerin gehorchte. Schimmerpfote war ganz durch den Wind. Was will der HimmelClan schon wieder? „Pflaumenhelle, Mondkralle, Weidenpfote, Windkralle und..." Sie blickte ihre Katzen, die sich um sie versammelt hatten an. „Schimmerpfote." Ich? Aufgeregt zitterten seine Schnurrhaare. Das war sein erster Kampf. Weidenpfote kam kampfbereit zu ihm. „Habe keine Angst. Ich war bei meinem ersten Kampf auch aufgeregt." Schimmerpfotes Mutter kam mit vor Stolz aber auch vor Sorge glühenden Augen zu ihm. „Pass ja auf dich auf." Blumenschweif war aufgeregt und hoffte, ihr Sohn würde sie stolz machen. Gerade wollten sie aufbrechen, da kam Blattpfote angestürmt. „Viel Glück Schimmerpfote! Und pass auf!" Schimmerpfote überraschte die Fürsorge der jungen Kätzin, war aber dankbar. „Seid ihr bereit?" Alle stimmten in ein Kampfgeheul ein und alle stürmten aus dem Lager.

Die Büsche streiften Schimmerpfotes Fell, aber sie durften keine Zeit verlieren. Mein Clangefährten brauchen mich! Weidenpfote preschte mit angelegten Ohren neben ihm. „Wir werden es dem HimmelClan schon zeigen! Diese räudigen Krähenfraßfresser erlauben sich viel zu viel!" Die Wut in der Stimme seines Freundes war kaum zu überhören. „Ja! Die werden Augen machen!" Schimmerpfote war aufgeregt, wollte das vor Weidenpfote aber nur ungern zeigen. „Ich hoffe meinen Wurfgefährten ist nichts passiert! Die beiden warten bestimmt schon auf Hilfe!" Seite an Seite rannten sie durchs Unterholz. Bald schon hörten sie Kampfgeschrei. „Wir sind bald da! Wir werden uns leise anschleichen und sie unerwartet angreifen!" Elsternstern gab die Aufgaben und ihre Krieger nickten. „Bereit?" Weidenpfote sah Schimmerpfote an. „Ja!" Er war sich sicher, hart zu kämpfen und es den HimmelClan Kriegern zu zeigen. 

„NebelClan! Greift an!" Elsternsterns Ruf hallte im Wald und der Clan brach mit Wut und Selbstbewusstsein zu den Katzen. Ihre Clangefährten erwarteten sie schon. Palmenpfote kämpfte gemeinsam mit seiner Schwester Blütenpfote gegen einen hellorangenen Kater. „Flammenkralle ist ein starker Kämpfer, aber meine Geschwister sind stärker!" Rief Weidenpfote ihm durch das Kampfgebrüll entgegen. Er muss meinen Sorg vollen Blick auf die beiden gesehen haben. „Lass uns Lichtflug vornehmen!" Schimmerpfote nickte und er sprang auf die getupfte Kätzin. Denk an all das, was Windkralle dir beigebracht hat! Lichtflug hatte ihn und Weidenpfote nicht bemerkt und war überrascht von dem plötzlichen Angriff. Doch sie reagierte schnell und schnappte nach Schimmerpfote Ohren. Er kreischte, als Blut von der Wunde tropfte. Kämpf weiter! Weidenpfote stürzte sich auf den Rücken der Kätzin und warf sie zur Seite. Schimmerpfote zog seine Krallen über ihren Bauch und Blut quoll aus ihrer Wunde. „Euch zeig ich es!" Sie schnappte nach Weidenpfote und biss ihn in die Schulter. Gerade wollte Schimmerpfote helfen, da rammte ihn ein Kater von der Seite an und fauchte wild.

 Schimmerpfote konnte nicht erkennen, wer es war, also schlug er mit Wucht dem Kater ins Gesicht. Weidenpfote wurde von Lichtflug auf den Boden gedrückt und wand sich unter ihrem Griff. Ich muss ihm helfen. Doch die dunkle Katze bemerkte seinen Willen und drängte ihn weiter weg. „Du glaubst du bist stärker als ich? Da hast du dich getäuscht!" Diese Stimme traf ihn mit Wucht und Schimmerpfote bemerkte viel zu spät, dass er ihm einen heftigen Hieb auf die Schnauze verpassen wollte. Im letzten Moment duckte er sich unter ihm durch. „Ich glaube nicht, dass ich stärker bin, ich bin es!" Schimmerpfote zog Zapfenpfote die Hinterbeine weg und fuhr seine Krallen tief in sein Fell, sodass das Blut wie ein Bach herausfloss. Zapfenpfotes Augen weiteten sich und er schrie auf. Schimmerpfote wusste, dass das reichte. Er lies den Kater los, dieser warf ihm noch einen bösen Blick zu, humpelte aber davon.

 Schimmerpfote sah sich nach seinem Freund um und entdeckte ihn. Noch immer versuchte er, den Schlägen von Lichtflug auszuweichen. Diese schlug gnadenlos auf ihn ein. Schimmerpfote knurrte und sprang auf die Kätzin und zerfetzte ihren Pelz, damit hatte sie nicht gerechnet. Der Schüler schmeckte Blut, aber er biss die Kätzin ein letztes Mal ins Ohr. Das wird sie sich merken! Kreischend zog sie sich zurück. „Danke!", keuchte Weidenpfote. „Für dich tue ich das noch tausend weitere Male." Er lies seinen Blick über den Platz, wo die Katzen kämpften schweifen und bemerkte, dass der NebelClan den HimmelClan zurückdrängte. Schließlich rief Milchstern: „HimmelClan! Rückzug!" Die HimmelClan Katzen, die noch kämpften, waren schwer verwundet und sie machten sich auf den Rückweg. „Lasst euch das eine Lehre sein!" Elsternsterns Augen schimmerten vor Triumph. Wir haben gewonnen! „NebelClan, ihr habt tapfer gekämpft und wir haben diese Schlacht für uns gewonnen!" Die NebelClan Katzen riefen vereint: „NebelClan! Elsternstern! NebelClan! Elsternstern!" Freude durchströmte Schimmerpfotes Körper. Sieg! 

Schimmersterns Schicksal ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt