Kapitel 19

19 8 3
                                    

„Danke für die Kräuter!", Schimmerfrost bedankte sich bei Glanzpfote, die seinen Wunden versorgt hatte. Funkenfell versorgte gerade Tupfenfell. Alle anderen Katzen waren schon behandelt. „Ruhe dich die nächsten zwei Tage etwas aus. Ich will nicht, dass sich die Wunden endzünden!" Schimmerfrost nickte. „Ja, viel Glück dir auch noch bei deiner Zeremonie!" Glanzpfote schnurrte aufgeregt. Heute würde sie ihren Heilernamen erhalte. Schimmerfrost war schon gespannt, wie seine Schwester wohl heißen würde, wenn sie vom Heilertreffen zurückkam.

 „Bist du fertig mit Schimmerfrost?", fragte Funkenfell ihre Schülerin. „Ja, er ist versorgt, wir können aufbrechen!" Funkenfell nickte, sie konnte die Vorfreude in Glanzpfote spüren. Er nickte den beiden zum Abschied zu und beschloss dann zu Blattpfote zu gehen. Er hatte nur kurz mit ihr gesprochen, bevor er von Glanzpfote überrumpelt wurde. Jetzt konnte er in Ruhe mit ihr sprechen. „Geht es dir besser?", fragte sie ihn.

 „Ja, die Kräuter scheinen schnell zu wirken. Ich muss mich jetzt aber zwei Tage ausruhen." Schimmerfrost setzte sich neben Blattpfote. „Hast du Weidenfunke eigentlich zufällig mal gesehen?" Blattpfote schüttelte den Kopf. „Nein. Vorbei... warte... er hat vorhin, als ihr Kämpfen wart mit Glanzpfote gesprochen. Die sind echt enge Freunde." Schimmerfrost erschauderte. Freunde. Mehr durften sie auch nicht sein. Er wusste aber etwas über seine Schwester, was niemand wissen sollte. 

„Ich muss mit ihm sprechen, entschuldige!" So schnell wie er gekommen war, verschwand er auf die Lichtung zurück. Seine Muskeln protestierten, als er versuchte so schnell wie möglich zum Kriegerbau zu gelangen. „Weidenfunke! Hast du kurz Zeit?" Der Krieger erschrak ein wenig. „Ich habe gerade geschlafen! Was ist denn so dringend?" „Bitte, ich erklär es dir draußen!" Mürrisch verließ der Kater nun den Bau. Schimmerfrost beschloss zum Schmutzplatz zu gehen. „So, was ist jetzt das Problem?" „Glanzpfote scheint dich zu mögen und du sie, also... äh..." Schimmerfrost sah verlegen auf den Boden. Zuerst war Weidenfunke verwirrt, dann schien in ihm ein Licht aufzugehen. „Du machst dir Sorgen, dass da mehr ist als Freundschaft?" Schimmerfrost nickte stumm. „Du... das stimmt nicht ganz. Ich mag Glanzpfote, wäre sie Kriegerschülerin könnte daraus vielleicht irgendwann mehr werden, aber du weißt ersten, dass sie Heilerin werden will, und zweitens hast du die Sache mit Honigstreif vergessen. Ich weiß sie ist vergeben, aber so ganz verschwinden wollen meine Gefühle für sie nicht."

 Schimmerfrost legte den Kopf schief. „Du meinst, wenn sie Kriegerin wäre, könnte mehr daraus werden, aber du lässt sie ihren Weg als Heilerin gehen?" Weidenfunke nickte. „Ich würde sie nicht in Gefahr bringen wollen. Ich würde nie wolle, dass ich schuld bin, wenn sie verbannt werden würde.  Wir hatten ein paar Momente, wo man glauben könnte, dass da etwas laufen würde, aber ich halte mich zurück!" 

Schimmerfrost verengte seine Augen. „Das hoffe ich stark. Jetzt brauche ich Schlaf." Die beiden tappten gemeinsam in den Kriegerbau. Ein paar Augenblicke später versank Schimmerfrost in einen traumlosen, tiefen Schlaf. 

Schimmersterns Schicksal ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt