Kapitel 18

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Die Sonne schien milde vom Himmel, der Tag war wolkenverhangen und kalt, aber Schimmerfrost machte das heute nichts aus. Die Patrouille brach auf und Schimmerfrost ließ sie an sich vorbeiziehen. Da viel Schimmerfrost das Gespräch mit seiner Anführerin wieder ein. Sie wollte mit ihm zum Mondsee. Hoffentlich würde er dort keinen Albtraum träumen müsse.

 Das mit den Leben von ihr, schockierte ihn noch immer. Bald wird sie von uns gehen. Das war ein Schrecken, sie war eine Stütze für alle Katzen im NebelClan, es würde schwer werden, wenn sie geht. An den Grenzen war alles ruhig und sie trafen keine anderen Katzen. Das Einzige, was Schimmerfrost auffiel, war der starke Fuchsgeruch in der Nähe der Blumenlichtung. Auch den anderen Katzen fiel er auf. „Stopp! Wir gehen hier nicht weiter ran! Das muss der Fuchs gewesen sein, der Lärchenpfote und Blattpfote angegriffen hat! Wir melden das Elsternstern!", miaute Birkenfell, der die Katzen anführte. Schimmerfrost Pfoten kribbelten vor Aufregung.

„Wir werden den Fuchs verjagen! Er hat einen unserer Schüler getötet, das lasse ich mir nicht gefallen!", rief Elsternstern auf dem Großfelsen. Alle Katzen hatten sich vor ein paar Augenblicken hier unten versammelt. Selbst Blattpfote schleppte sich aus dem Heilerbau und Schimmerfrost stützte sie. „Ich werde die Katzen einteilen, die mitkommen und diesem Untier eine Lektion erteilen. Danach hoffe ich, haben wir ein paar Monde Ruhe von ständigen Kämpfen. Jetzt müssen wir Lärchenpfotes Tod rächen!" Alle Katzen riefen den Namen des Katers. Besonders laut waren Tauhimmel, Minzpfote und Blattpfote. Sie hatten in ihm ein Familienmitglied verloren. 

„Wir greifen ihn heute Nacht an. Mit mir kommen vor allem erfahrene Krieger, aber auch jüngere, die daraus lernen können." Ihr Blick schweifte über die Katzenmenge. 

„Mondkralle, und Pflaumenhelle, ihr werdet mitkommen. Außerdem begleiten mich noch Palmenmond, Schimmerfrost und Veilchenglanz. Ich denke zu sechst sollten wir gegen den Fuchs ankommen!" Schimmerfrost freute sich, das war seine erste Kriegermission. Aber auch weil er Blattpfotes Bruder rächen konnte, seine Wut auf dieses Tier war groß. „Sei bitte vorsichtig! Ich möchte dich nicht verlieren!", flüsterte Blattpfote ihn flehend an. „Ich werde mich zurückhalten.", versprach er. „Wir brechen gleich auf! Alle die mitkommen beim Lagerausgang versammeln! Die Verantwortung, solange ich nicht da bin, übernimmt Birkenfell!" Elsternstern sah ernst in die Runde. Wir werden den Fuchs verjagen und siegreich heimkehren. Wir brechen auf!" 

Schimmerfrost reihte sich neben Palmenmond ein. Seit der Kater Krieger war, war er viel offener und mutiger geworden. Als junger Schüler war er schüchtern und kaum jemand konnte ihn richtig kennenlernen. Jetzt aber hatte er begonnen über seine Ängste zu springen, und über den Tellerrand zu blicken. „Denkst du, der Fuchs ist noch da?", fragte der hellbraune Kater Schimmerfrost. Schimmerfrost zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Hoffentlich ist er nicht zu aggressiv, ich will da leben wieder raus." Schimmerfrost musst du in dem Moment an die Prophezeiung denken, und was wohl passieren würde, wenn er sterben würde und sie sich noch nicht erfüllt hätte.

 Plötzlich vernahmen sie ein leises Rascheln und daraufhin ein Knurren. „Halt! Das muss er sein! Wir schleichen uns an und bekämpfen ihn dann!", gab Elsternstern das Kommando. Schimmerfrosts Schnurrhaare zuckten vor Aufregung. Noch nie hatte er einen Fuchs zu Gesicht bekommen und er kannte sie nur aus den Geschichten der Ältesten. Da wurde das Knurren lauter und der Krieger konzentrierte sich wieder auf die Mission. Er musste Blattpfotes Bruder rächen. Er wollte sie nicht enttäuschen. 

Wie aus dem Nichts sprang eine große, orange Gestalt aus einem Haselstrauch. Schimmerfrost zuckte zusammen und fauchte ängstlich. Palmenmond neben ihm weitete ebenfalls seine Augen. Elsternstern schnippte mit dem Schwanz und alle sprangen auf die riesige Gestalt. Schimmerfrost atmete tief durch und sprang dann mit ausgefahrenen Krallen auf das Untier. Der Fuchs jaulte überrascht auf, als er ihm einen kräftigen Schlag auf die Schnauze verpasste und Tupfenfell seine Ohren zerfetzte. 

Das ließ der Fuchs sich nicht gefallen und holte laut heulend mit seiner Vorderpfote aus und traf geradewegs Birkenfell, der ihm gerade die Schulter zerkratzen wollte. Der Schlag traf den Tigerkater mit solcher Wucht, dass er seitlich umflog. In Schimmerfrosts Augen war die Wut förmlich zu sehen und er fauchte wie wild, als er sich erneut auf die Gestalt stürzte und ihm Fellbüschel ausriss. Veilchenglanz biss ihm in die Hinterpfote, leider musste sie davon einen Tritt kassieren. Schimmerfrost spürte einen Schmerz auf dem Rücken, als der Fuchs nach ihm schnappte und ihn dort traf. Blut rann von der Wunde und Schimmerfrost musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzuheulen. Birkenfell schaffte es zugleich wieder auf die Beine, auch wenn er leicht schwangt. Elsternstern zerkratzte ihm die Flanke und der Fuchs blutete aus mehreren Wunden stark. Laut kreischend schnappte er um sie und Speichel triefte aus seinem Maul. Der heiße Gestank leis Schimmerfrost und die anderen Katzen erschaudern. Veilchenglanz verzog das Gesicht, aber sie bearbeitete weiter seine Hinterbeine.

 „Schimmerfrost! Lass uns von beiden Seiten gleichzeitig auf ihn springen, dann ist er überfordert!" Schimmerfrost nickte und machte sich bereit. „Los!", rief der Kater und Schimmerfrost spannte seine Muskeln an und fiel auf den Fuchs her. Völlig überfordert wand dieser sich unter ihnen und versuchte sie abzuschütteln. Die beiden blieben aber dran und verletzten das Tier weiter. Irgendwann konnten sie sich aber nicht mehr halten. Schimmerfrost keuchte, seine Wunden schmerzten stark und ihm wurde schwindelig. Die Welt fing an, sich um ihn zu drehen. Sei bitte vorsichtig! Ich möchte dich nicht auch noch verlieren! Blattpfotes Worte ließen ihn hochfahren und er kam langsam zu sich. Der Fuchs jaulte und zog sich zurück. Der fast weiße Kater schöpfte Mut und gemeinsam mit seinen Clangefährten trieben sei ihn zum Waldrand, wo keine Clans lebten. 

„Lass dich hier nie wieder blicken, du Untier!", rief Elsternstern. „Wir haben gesiegt und ihn erfolgreich verjagt! Unsere Mission ist beendet, wir gehen mit einem Sieg zurück ins Lager!" Stolz reckte Schimmerfrost die Schnauze in den Wind. Blut rann aus seinen Wunden, aber die Freude war größer. 

Schimmersterns Schicksal ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt