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Dylan erzähle ich auch noch nichts, er soll sich auf seine Arbeit konzentrieren und ich möchte es ihm sowieso lieber persönlich sagen, jedoch bekommt er mit, dass es mir nicht so gut geht. Letztens musste ich sogar während unseres Telefonats ins Bad und mich dort übergeben. Charly habe ich gebeten, erstmal nur normale Jobs anzunehmen und nichts mehr mit Unterwäsche, da ich etwas paranoid bin, obwohl ich weiß, dass man noch nichts sieht. Die Wochen ohne Dylan vergehen zum Glück schnell und so kommt es, dass ich nur noch einmal ohne ihn schlafen muss, bis ich ihn wieder habe. Ich sitze gerade vor dem Fernseher und schaue Nachrichten, da mir wieder etwas schwindelig ist, als ich plötzlich meinen Freund dort sehe. Es sind Paparazzi Aufnahmen, wie er mit einer anderen Frau in einem Restaurant sitzt. Die Frau ist wirklich schön und ich bekomme direkt böse Gedanken in meinen Kopf, ob er vielleicht schon eine bessere als mich gefunden hat und ob er sie mehr liebt als mich. Wie wird das wohl sein, wenn mein Bauch in ein paar Wochen anfängt zu wachsen und ich bald ganz rund bin? Findet er mich dann noch attraktiv und will er dieses Kind überhaupt jetzt schon mit mir? Ich steigere mich da so hinein, dass ich in einem Heulkrampf auf der Couch einschlafe und erst aufwache, als ich die Eingangstür höre. Verwundert setze ich mich auf und sehe dann Dylan ins Wohnzimmer spazieren. „Hey Schatz, ich hab dich so vermisst", begrüßt er mich und hockt sich vor mich, um mich zu küssen, doch ich drehe meinen Kopf weg. „Was hast du denn? Geht es dir immer noch nicht besser? Du siehst wirklich krank aus", meint er besorgt und streicht mir meine Haare aus dem Gesicht. Ich muss wirklich schlimm aussehen, da ich die getrockneten Tränenspuren sogar noch auf meiner Haut spüren kann. Gerade will ich anfangen zu sprechen, als mir schlecht wird und ich aufspringe, um ins Bad zu rennen. Dort übergebe ich mich in die Toilette und merke kurz darauf, wie Dylan mir die Haare zurück hält und mir über den Rücken streicht. „Das ist alles deine Schuld", murmle ich, nachdem ich gespült und meine Zähne geputzt habe. Verwirrt sieht er mich an. „Willst du mir irgendwas erzählen, was ich wissen sollte?", frage ich und stämme meine Hände in die Hüfte, während mir wieder Tränen herunterlaufen, doch ich kann sie nicht stoppen. „Ich weiß nicht. Was ist denn los?", ist er immer noch verwirrt und kommt auf mich zu, um meine Wangen wieder trocken zu machen, doch ich gehe ein paar Schritte zurück. „Wer ist diese Frau, mit der du ausgegangen bist? Wirst du mich jetzt wieder verlassen?", schluchze ich und beiße mir auf die Unterlippe, um nicht noch lauter zu heulen. „Was redest du denn da? Ich würde dich nie verlassen und das war nur eine Kollegin, mit der ich gedreht habe", erklärt er, doch mein Gehirn versteht es nicht. „Warum warst du mit ihr aus? Bin ich dir nicht mehr attraktiv genug?", frage ich weiter und steigere mich wieder richtig rein. „Wir haben den Abschluss des Films gefeiert und waren nicht mal alleine da, die anderen kamen nur später. Außerdem bist du die schönste Frau, die ich je getroffen habe und ich werde dich immer attraktiv finden", meint er und schafft es nun, mich in den Arm zu nehmen. Ich habe keine Kraft mehr mich zu wehren und lasse es einfach zu, dass er seine Arme fest um mich schließt und mich an sich drückt. „Du bist so anders. Was ist los?", bohrt er weiter und eigentlich wollte ich es ihm anders sagen, aber er wird nicht locker lassen. „Es liegt an den Hormonen. Ich glaube ich habe totale Stimmungsschwankungen", beichte ich ihm und hoffe er kommt von alleine darauf, da ich nicht weiß, wie ich es ihm sagen soll. Dylan schaut mich immer noch fragend an und versteht wahrscheinlich gar nichts mehr. „Ich wollte es dir eigentlich anders erzählen", fange ich an, doch unterbreche mich, weil ich zu unsicher bin. „Was erzählen?", fragt er etwas ängstlich und wird wohl langsam ungeduldig, denn er drückt mich von sich, damit er mir in die Augen schauen kann. Ich atme nochmal tief durch und fasse all meinen Mut zusammen. „Ich bin schwanger. Wir bekommen ein Baby", lasse ich es endlich raus und kann ihm nicht in die Augen sehen, da ich es nicht verkraften könnte, wenn er sich nicht freuen würde. „Machst du Witze?", flüstert er und nimmt mein Gesicht in seine Hände, um mich zu zwingen, ihn anzuschauen. Ich schüttel den Kopf und sehe plötzlich Erleichterung in seinen Augen. „Gott, ich dachte schon, es ist etwas schlimmes", stößt er fröhlich aus und küsst mich heftig. Überfordert löse ich mich aus dem Kuss und kann Tränen erkennen. „Freust du dich?", frage ich vorsichtig und voller Hoffnung. „Das ist die beste Nachricht meines Lebens. Ich kann es nicht glauben. Ich werde wirklich Vater?", versichert er sich nochmal und ich nicke grinsend. Auf einmal hebt er mich hoch und dreht sich mit mir im Kreis. Als er mich wieder absetzt, schauen wir uns weinend und lachend gleichzeitig an, bevor er mich nochmal fest umarmt.

Mrs O'Brien?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt