KAPITEL XIV | Plan B

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Als Gen zurückkehrte, war es bereits spät in der Nacht. Taro hatte sich wieder seine eigene Kleidung angezogen und versuchte nun verkrampft wach zu bleiben und nicht im Sitzen am Tisch einzuschlafen.

In dem Moment, in dem Gen durch die Tür trat, schrak Taro augenblicklich auf und starrte den Mann aus wachen, funkelnden Augen an. In der Dunkelheit der Nacht schienen seine Reptilienaugen jeden noch so kleinen Lichtschein – von der Öllampe, die in dem Haus noch loderte – einzufangen und zu reflektieren.

Hinter sich schloss Gen die Holztür wieder und ging herüber zu dem Aufständler, der schweigend und gespannt darauf wartete, dass der Zurückgekehrte Bericht erstattete.

Als Gen nicht augenblicklich zu sprechen anfing, fragte Taro seinerseits nach: „Wie ist es gelaufen?"

„Die Kronprinzessin war semi-erfreut mich zu sehen", murmelte Gen. „Sie nimmt ihren Vater zu ernst."

„Was ist mit ihrem Vater?", hakte Taro verwundert nach. Der Vater der Kronprinzessin musste logischerweise der König sein, aber in diesem Fall verstand Taro nicht, warum Gen sich wunderte, dass die Kronprinzessin ihn ernst nahm. Waren Könige nicht dazu da, ernstgenommen zu werden – oder zumindest, um gefürchtet zu werden?

(Hendrik Van Loon hatte kaum jemand ernst genommen, aber man hatte ihn gefürchtet. Ihn und seine Strafen.)

„Der König hat mir sozusagen Hausverbot erteilt", erklärte Gen, wobei er seufzend die Anzugweste, welche er zuvor getragen hatte, über die Stuhllehne neben sich warf.

Taro glotzte den anderen fassungslos an. Dann platzte es aus ihm heraus: „Du hast mir nicht erzählt, dass der König eine persönliche Abneigung gegen dich hat."

„Ich habe diese Information als nebensächlich empfunden", entgegnete Gen mit vor der Brust verschränkten Armen.

„Wie kann man so etwas als nebensächlich ansehen?", fragte Taro, während er wild mit den Armen um sich fuchtelte.

Von Gen ertönte ein belustigtes und sorgloses Lachen. „Die Stadt sucht nach jedem, der nicht nach ihrer Nase tanzt. Der König vermutet, dass ich mich ihm widersetze, doch er konnte es bislang nicht nachweisen...", rechtfertigte er sich. Als er sah, wie Taros Gesicht, mit jedem Wort, welches er sprach, weiter entgleiste, fügte er zu seiner eigenen Unterhaltung hinzu: „Und eventuell denkt er, dass ich etwas von der Prinzessin will."

Die Miene des Aufständlers wechselte von fassungslos zu entrüstet. Aus schierem Unverständnis heraus schüttelte er seinen Kopf und zischte: „Wieso spazierst du dann einfach ins Anwesen?"

„Ich dachte, die Prinzessin würde ein Auge für mich zudrücken", antwortete Gen mit einem Grinsen, ehe er sich lachend am Hinterkopf kratzte.

Taro rollte mit seinen Augen. „Idiot", zischte er, als er verstand, dass Gen sicherlich Hausverbot bei der Königsfamilie hatte, da der König befürchtete, er würde etwas für seine Tochter übrighaben und sie belästigen.

Bevor Taro jedoch seine weitere Meinung zu dem Thema kundgeben konnte, warf Gen zufrieden in den Raum: „Ich habe es aber geschafft, deinen Kameraden einen Brief zukommen zu lassen. Vielleicht antworten sie ja."

„Einen Brief?", echote der Aufständler verwundert über diese Wendung.

„Ja."

Taro musste augenblicklich an X's Schriftbild denken, welches so viel anders als das von den Bewohnern Zodiacs aussah. Er hatte es nur flüchtig auf einer ihrer Reisen zu der Mondscheinhöhle erblickt, doch selbst auf die Entfernung hatte er erkannt, dass es keine Ähnlichkeiten mit der Schrift hatte, die er selbst gelernt hatte.

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