KAPITEL XXIV | Auskunft

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Anton trug tatsächlich eine Nachricht von Lawrence mit sich.

„Er hat mit A.G unterzeichnet!", waren Antons begeisterte Worte, als er einen Fuß ins Lager setzte und wild wedelnd mit einem Zettel in den Händen, herüber zu seinen Kameraden gerannt kam, die sich gerade halbwegs vollzählig im Zentrum der Grube versammelt hatten, um zu essen und zu tratschen.

Der Abend brach soeben an, die letzte Patrouille war zurückgekehrt.

Die Van Loons hatten erzählt, dass es weitere Besprechungen mit Gen benötigte, um mit Sicherheit sagen zu können, wie sie mit Bronstacken umgehen wollten.

„Vielleicht sollten wir einmal zum Stamm reisen und fragen, wie es ihnen die letzten Tage ergangen ist", schlug Femke vor. Sie hatte Sorge, dass der Stamm bereits einen Angriff hatte einstecken müssen – wenn gleich sie auch hoffte, dass Isalie in diesem Fall zu ihnen gekommen wäre, um Hilfe zu holen.

„Das ist eine gute Idee. Es sollte ausreichen, wenn Olga mit ihrer Drachenform eine Person ins Gebirge fliegt", stimmte Rieka dem Vorschlag zu.

Genau in diesem Moment kam Anton zu ihnen gerannt und hielt den einstigen Adelsleuten den Zettel entgegen. „Lawrence hat geantwortet."

Vanessa nahm interessiert den Brief an sich und hielt ihn sich unter die Nase. „Das ist ja nur eine Bestätigung, dass er bereit ist", stellte sie enttäuscht fest.

Antons Freude schien von ihren Worten nicht gedämpft zu werden. Er nickte noch immer erfreut und entgegnete: „Er hat mit A.G unterzeichnet, was bedeutet, dass die Piraten noch immer unwissend sind, dass wir Kontakt mit ihnen aufgenommen haben. Selkie hat ihn nicht verraten."

„Was sollen wir ihm zurückschreiben?", fragte auch Vanessa nun wieder etwas begeisterter.

Anton warf den fragenden Blick daraufhin zu Femke weiter. Diese dachte einen Moment nach, ehe sie sagte: „Er soll sich weiterhin bei den Piraten engagieren und gleichzeitig die Augen aufhalten nach Leuten, wie ihm: Tartarus-Bewohner, die den Piraten an die Oberwelt gefolgt sind, um ihren Familien in der Untergrundstadt einen Vorteil zu verschaffen."

„Er soll aber noch nicht Kontakt mit ihnen aufnehmen", warf Freyning da plötzlich in die Unterhaltung ein. Er saß mit Marja nicht weit entfernt auf einem Baumstamm und lehnte sich nun interessiert herüber zu der kleinen Gruppe. In seiner Hand hielt er ein halb gebratenes Stockbrot. „Er soll uns erst beschreiben, welche Personen er aus welchem Grund als passend ansieht."

„Passend zur Flucht?", fragte Vanessa.

Freyning nickte. „Wir wollen keine Verbündeten der Piraten vor unserem Lager stehen haben. Wir müssen sicher sein, dass unser Aufenthaltsort nicht aufgedeckt wird", betonte er.

Niemand widersprach dem. Es war allen klar, dass es katastrophal wäre, wenn die Piraten wüssten, wo sie ihr Lager aufgeschlagen hatten.

Daraufhin schrieb Vanessa nieder, was man ihr zuvor diktiert hatte, faltete den Brief penibel und reichte ihn daraufhin an Anton weiter. „Ruh dich heute Abend aus, damit du ihn gleich morgen absenden kannst", sagte sie mit einem Lächeln.

Anton nahm den Brief nickend entgegen und verstaute ihn sicher in seiner Hosentasche. „Scheint, als ob langsam alles ins Rollen kommt. Schön zu wissen, dass nicht immer nur alles schief geht", sagte der Brünette mit einem schweren Lächeln auf den Lippen.

Vanessa warf ihm einen traurigen Blick zu. Sie wussten alle, dass insbesondere Kjells Verlust Anton zusetzte.

„Leider läuft noch immer nicht alles am Schnürchen", kommentierte Femke mit schwerem Herzen.

Der Flieger blickte sie verwundert an und fragte: „Ist etwas passiert, wovon ich wissen sollte?"

„Ja. Freyning, du solltest es auch an die anderen Patrouillengänger weiterleiten", kündigte die Blonde an, sodass sie gleich die Aufmerksamkeit all ihrer Kameraden hatte. „Heute haben wir auf der anderen Seite des Sees Gahiji gesichtet", berichtete sie. „Sie war lange still, aber ich habe Angst, dass sie wieder hier aufkreuzen wird, sobald sie bemerkt, dass nun vermehrt Personen ohne Drachenform die Grenzen patrouillieren."

Dragontale - Neuzeit IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt