Kapitel 36

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Langsam öffnete sich die Tür des Zuges und Misaki trat auf den Bahnsteig. Zwischen all den Reisenden versuchte sie Kuroo ausfindig zu machen. Suchend blickte sie sich um und wurde gleich von hinten in eine warme Umarmung gezogen. Kuroos Geruch, der ihr jedes Mal den Kopf benebelte, stieg ihr in die Nase. Sie lächelte.

„Da bist du ja endlich.", Kuroo drehte sie in seinen Armen um und presste sie nur noch enger an sich.

„Ich hab dir doch gesagt mit welchem Zug ich komme.", murmelte Misaki an seine Brust gedrückt und fühlte sich geborgen.

Kuroo drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. „Ich weiß, aber ich habe dich vermisst.".

Misaki grinste zu ihm hoch. Sie hatte ihn auch vermisst, und wie. „Und jetzt komm. Ich will unbedingt mit dir zu diesem Festival.". Locker griff Kuroo nach ihrer Hand und zog sie mit sich. Wie selbstverständlich verschränkte er seine Finger mit ihren. Misaki lächelte in sich hinein. Heute würde sie den Tag einfach genießen und ihn mal nicht mit ihren Gedanken kaputt machen. Sie genoss es einfach mal neben ihm zu sein und seine Hand zu halten.

Schon von weiten konnte man die bunten Lichter der vielen Stände und Attraktionen des Festivals sehen. Dort angekommen sah es noch schöner aus als es von weitem wirkte. Einige Zeit schlenderten Kuroo und Misaki Hand in Hand durch das Gelände und sahen sich alles an. „Komm lass uns da rein gehen!", aufgeregt zeigte Kuroo auf das Spiegelkabinett. Kuroo wirkte wie ein Kind. Bereitwillig ließ sich Misaki von ihm mitziehen.

Kuroo hatte sichtlich Spaß. Er lachte jedes Mal aufs Neue laut los, wenn Misaki gegen eine Scheibe lief. Nur um jedes Mal danach selbst in eine Scheibe zu laufen. Was Misaki wiederum zum Lachen brachte. Sie genoss es einfach Spaß mit ihm zu haben.

„Hey lachst du mich etwa aus?", Kuroo hob fragend eine Augenbraue und grinste Misaki an. „Was? Ich? Das würde ich doch niemals tun.", lachte Misaki.

„Ach so ist das also.". Kuroo kam näher. Misaki versuchte auszuweichen und stand nun mit dem Rücken vor einer Scheibe. „Das hätte ich von dir nicht erwartet.", er grinste auf sie herab und nahm ihr Kinn sanft in seine Hand. Sein Blick wanderte zwischen ihren Augen und ihrem lächelnden Mund hin und her.

Misaki biss sich auf ihre Lippen und versuchte nicht vor Aufregung über ihn her zu fallen. Ihre Hände wanderten zu seiner Jacke und zogen ihn noch näher an sie. Ihre kleine Geste ließ Kuroo grinsen als er die letzten Zentimeter überbrückte und sie Küsste. Zart legte er seine Lippen auf ihre, nur um danach intensiver und verlangender zu werden.

Misaki war verloren. Ihr Kopf hatte sich schon ausgeschaltet als er sie gegen die kühle Scheibe gepresst hatte. Sie lächelte in den Kuss hinein als sie mit ihren Händen seine Burst nach oben fuhr.

Adrenalin rauschte durch seinen Körper als er den Kuss unterbrach, nur um ihren Namen zu flüstern. „Misaki.".

Gänsehaut überzog den Körper der Grauhaarigen als sie seine raue Stimme hörte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn besser erreichen zu können. Seine Lippen bewegten sich auf ihren als hätten sie nie etwas anderes gemacht.

Lautes Kinderlachen schallte durch das Kabinett. Erschrocken fuhren Misaki und Kuroo auseinander und sahen sich schwer atmend an.

„Lass- Lass uns rausgehen.", schlug Kuroo vor und legte einen Arm um sie. Seine Stimme war Rau und klang belegt. Misaki lachte. „Ich glaube das war ein bisschen zu viel für ein Spiegelkabinett.". Auch ihre Stimme war nicht besser. Kuroo lachte mit.

Draußen angekommen griff Misaki diesmal nach seiner Hand. „Du bist da etwas rot.". Kuroo deutete auf ihre Wangen und grinste schelmisch. Schnell faste sich Misaki ins Gesicht und versuchte ihre glühenden Wangen zu kühlen. „Du siehst nicht gerade besser aus.". Sie grinste. Kuroo konnte nicht anders als sich zu ihr runter zu beugen und ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken. Wieso hatte er nur so lange gebraucht um mit ihr auszugehen. Händchenhaltend gingen sie weiter.

„Wow. Dass ich so etwas noch erleben darf.", kam es spöttisch von hinten. Fragend drehte sich Kuroo um und verzog sein Gesicht. Misaki folgte ihm, da sie sich immer noch an der Hand hielten. „Kann ich dir helfen Suguru?", antwortete Kuroo genervt.

Vor ihnen stand der Kapitän des Nohebi Volleyballteams mit seiner Freundin. Mika schlug ihrem Freund auf den Arm. „Ich meine, womit erpresst du sie? Wie kann es sein, dass sie mit dir ausgeht?", glucksend lachte er und erntete sich noch einen Schlag seiner Freundin. Man sah Kuroo an, dass er ihm am liebsten eine rein gehauen hätte. Misaki drückte seine Hand. Sie wusste genau wie Kuroo auf Suguru sonst reagierte. „Ich genieße es sehr mit Tetsuro hier zu sein. Ich hoffe du hast mit deiner Freundin genauso viel Spaß.". Freundlich lächelte Misaki Mika zu. Suguru war einen Moment lang sprachlos. Dies nutzten Misaki und Kuroo um das Weite zu suchen. Misaki drehte sich noch einmal kurz um, um Mika freundlich zu zuwinken. Was diese lächelnd erwiderte, nachdem sie ihrem Freund noch eine Schlag verpasst hatte.

Skeptisch sah Misaki zu Kuroo hoch. Hoffentlich hatte Suguru ihm nicht die Laune verdorben. Doch ganz im Gegenteil. Der Schwarzhaarige lächelte glücklich in sich hinein. „Ist alles in Ordnung?", fragte ihn Misaki. „Ja es könnte nicht besser sein.". Nun lächelte er sie glücklich an. Die Grauhaarige sah ihn fragend an. Seit wann war Kuroo nach einer Begegnung mit Suguru gut gelaunt? „Du hast mich Tetsuro genannt.". Sein Grinsen wurde breiter. Etwas geschockt sah sie ihn an. Er hatte recht sie hatte ihn wirklich Tetsuro genannt. Eine leichte Röte machte sich auf ihren Wangen breit. Das war ihr in dem Moment gar nicht aufgefallen. Das hat sie noch nie gemacht.

Kuroo lachte nur als er wieder einen Arm um sie legte und sie weiter zog. „Komm lass uns doch damit fahren.". Kuroo deutete auf das Riesenrad.

Unsicher schaukelte die Gondel hin und her als sich das Riesenrad zu drehen begann. Kuroo hatte sich gegenüber von Misaki gesetzt und sah sie aufmerksam an. Misaki sah lächelnd aus dem Fenster. So schnell würde sie sich daran nicht gewöhnen. „Ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich mich dieser Tag gemacht hat.". Aufmerksam sah Misaki ihn nun an. Langsam bewegte sich das Riesenrad und brachte ihre Gondel zum höchsten Punkt. „Weißt du, wenn Verliebte mit dem Riesenrad fahren, dann küssen sie sich wenn die Gondel am höchsten Punkt ist.", Kuroo musterte das Mädchen vor ihm und wartete auf eine Reaktion. Misaki biss sich auf die Lippen. Ihr Innerstes schrie laut „Oh Gott dann Küss mich doch endlich!". Die Gondel blieb stehen und schwankte leicht. Der Schwarzhaarige lächelte als er sich vor Misaki hinkniete. „Misaki ich will, dass du das nie vergisst.". Seine Hände umfassten ihr Gesicht. Sein Daumen strich sanft über ihre Wange als er ihr tief in die Augen sah. Er wollte es klar machen. Nie wieder irgendwelche Missverständnisse. Auch wenn sie sonst so redegewandt war brachte sie keinen Ton heraus. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so einen Menschen wie dich finden würde ... Dass es jemanden wie dich auf dieser Welt für mich gibt ... Misaki, ich liebe dich.". Vorsichtig zog er sie zu sich und küsste sie zärtlich, als wäre sie das Kostbarste auf der Welt. Misaki legte ihre Hände auf seine Arme und strich vorsichtig darüber. In ihr flogen sämtliche Schmetterlinge dieser Welt gleichzeitig los.


The Senju Way of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt