Yoongis P.o.V.
Jimin fühlte sich vor dem Regalabschnitt immer unwohler. Ich machte es vielleicht auch nicht besser, als ich meinen Arm um seine Schulter legte.
"K-können wir weiter?"
"Such dir bitte erst was aus."
"Mir ist das unangenehm."
"Fällt es dir so schwer, weil wir zwei Männer sind?"
Ich hauchte es in sein Ohr. Jimin schüttelte leicht mit dem Kopf.
"Es ist mir einfach nur unangenehm, damit gesehen zu werden."
"Wir könnten auch online bestellen."
Jimin sah fast schon erleichtert aus. Ich machte mir einen kleinen Spaß daraus.
"Bis das ankommt vergeht aber bestimmt eine Woche, wenn nicht sogar länger.", gab ich gespielt nachdenklich von mir.
"Aber-"
Jimin unterbrach sich selbst, bevor er peinlich berührt zum Boden sah.
"Dann lass uns weiter gehen und heute abend gucken wir uns online um.", schlug ich mit einem schiefen grinsen vor.
Gerade als ich weiter gehen wollte, griff Jimin nach meiner Hand. Mein Blick glitt kurz über ihn. Ich sollte ihn wirklich nicht so aufziehen, jedoch machte es mir zu viel Spaß. Ich war ein Sadist in diesem Punkt.
"Yoongi, ich weiß doch gar nicht, worauf ich achten muss.", kam es leise von Jimin.
"Ich helfe dir bei allen Fragen die du hast, okay?"
Jimin nickte und klammerte sich noch etwas mehr an meine Hand. Langsam begann er damit, sich alles anzusehen.
"Was ist denn besser?", hauchte er leise.
"Was meinst du?"
"Gleitgel."
Ich musste mich anstrengen, um ihn überhaupt zu verstehen.
"Das kommt drauf an Süßer. Willst du es nur dazu verwenden? Es gibt auch welche, die man außerdem noch für Massagen verwenden kann.", säuselte ich ihm ins Ohr, nachdem ich mich hinter ihm gestellt hatte.
Meine beiden Hände hatte ich in seine vorderen Hosentaschen geschoben. Jimin sah mich über seine Schulter hinweg an. Schnell drückte ich ihm einen Kuss auf.
"Dann kann ich deine Schulter wieder massieren?, kam es unschuldig von dem jüngeren.
Er könnte noch ganz andere Dinge massieren. Aber das gehörte jetzt nicht hier hin.
"Ja Süßer."
Jimin legte seinen Fokus nun auf die Gele, die für beides geeignet waren. Schnell platzierte ich ein paar Küsse auf seinem Nacken.
"Das da."
"Nimm es in die Hand. Ich weiß sonst nicht, welches zu meinst."
Zögernd nahm Jimin eines der Fläschchen und hielt sie mir entgegen. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Erdbeere.
"Sollen wir uns noch ein zweites aussuchen? Eins könnte dann bei dir zuhause bleiben.", schlug ich vor.
"Nein!"
Sofort wurde Jimin verlegen.
"Bei mir kann ich so etwas nicht aufbewahren Yoongi. Meine Eltern reißen mir den Kopf ab, sollten die das jemals finden."
"Da ist doch nichts dabei."
"Weil du es noch nicht verstehst."
"Klär mich auf."
"Nicht jetzt."
"Fein."
Ich zog meine Hände aus seinen Hosentaschen und nahm ihm das Gel ab.
"Bist du deswegen jetzt schlecht gelaunt?"
"Sollte ich?"
Ja, ich war angenervt. Wieso erzählte er mir eigentlich so gut wie gar nichts aus seinem Leben? Alles musste man ihm aus der Nase ziehen.
"Ich möchte dann jetzt nach Hause. Mein Parfüm hole ich mir wann anders. Wenn du deswegen jetzt schlecht drauf bist, habe ich auch keine Lust mehr was mit dir zu unternehmen."
"Fein. Ich habe auch keine Lust mit einem fremden durch die Stadt zu gehen."
Ich stellte das Gleitgel ohne weiteren Kommentar weg und ging weiter.
"Fremd? Du kennst mich von den anderen am besten."
Jimin folgte mir.
"Das bezweifle ich aber ganz stark."
"Willst du mich jetzt verarschen? Nur weil ich dir jetzt nicht alles von meinem bescheuerten Ex preis geben will?"
"Vielleicht liegt es einfach daran, dass du mir scheinbar nicht genug vertraust um mir irgendwas zu erzählen Jimin. Was weiß ich großartig über dich? Ich kenne nicht einmal deine Eltern. Taehyung zum Beispiel schon."
"Taehyung benimmt sich ja auch nicht wie ein riesen Arsch!"
"Wie bitte?"
Jimin sah mich schweigend an, bevor er seinen Blick von mir abwand. Ich wusste nicht, ob er es wirklich von mir dachte oder ob seine Emotionen mit ihm überliefen. Verletzen tat es mich trotzdem. Keiner von uns brach die unangenehme Stille. Erst als ein Handy klingelte, erwachten wir aus unserer Starre. Scheinbar war es Jimins Handy. Schnell drehte er sich etwas zur Seite und nahm den Anruf entgegen. Nach dem Telefonat drehte er sich wieder zu mir.
"Ich muss gehen. Mein Dad braucht Hilfe."
Mein Kiefer spannte sich etwas an.
"Ich bring dich. Scheint ja eilig."
"Danke, aber ich laufe lieber."
"Es soll noch regnen. Ich fahre dich Jimin."
Geschlagen nickte er und folgte mir zu meinem Auto. Wortlos stieg er ein und nannte mir die Adresse. Während der gesamten Fahrt schwiegen wir uns an. Ich hatte auch gar keine Lust mehr mit ihm zu reden. Als wir ankamen, bedankte sich Jimin leise und stieg aus. Ich sah mir das Gebäude einen Moment an. Es war ein kleines Café. Musste er wirklich seinem Vater helfen oder traf er sich womöglich mit wem? Meine Neugier siegte. Ich parkte mein Auto vernünftig und stieg aus. Was war schon dabei? Schnell betrat ich das Café und sah mich etwas um. Jimin konnte ich nirgends entdecken. Vielleicht half er wirklich seinem Vater. Irgendwie fühlte sich das hier falsch an. Ich sollte Jimin vertrauen, aber er erzählte mir ja auch kaum etwas. Konnte ich ihm also vertrauen? Bevor die ganze Situation aus dem Ruder laufen konnte, verließ ich schnell das Café und ging zurück zu meinem Auto. Ich kam etwas später zuhause an, hatte jedoch gar nicht wirklich mitbekommen, wie ich nach Hause gefahren war. Frustriert betrat ich mein Zuhause und hörte meine Mom in der Küche hantieren. Ich ging zu ihr und ließ mich auf den Barhocker an der Kücheninsel fallen. Wir hatten Sitzplätze an der Kücheninsel und einen normalen Esstisch. Jetzt bevorzugte ich aber definitiv den Platz hier.
"Mom?"
Sie sah zu mir auf, bevor sie mich warm anlächelte.
"Was gibt es?"
"Wie fühlt sich Liebe an?"
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Perfect For Me ||•YoonMin FF AU•||
FanficUm mit Jimins Vergangenheit abschließen zu können, zogen Jimin und seine Eltern von Busan weg und ließen ihr altes Leben zurück. Einen Neuanfang ersehend traf Jimin auf seiner neuen Schule auf den launischen Yoongi, welcher Jimins Herz im Sturm erob...