1 ʙᴇɢɪɴɴɪɴɢ

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𝙺𝙰𝙿𝙸𝚃𝙴𝙻 𝙴𝙸𝙽𝚂

𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾

Die 2000er in Mitten von einer deutschen Großstadt, eine Welt für sich - ganz offensichtlich. Geboren am Ende der wunderbaren 80er und jetzt schon fast erwachsen, also mitten in der besten Zeit des Lebens, so sagt man.
Lika und ihre Schwester Leticia - Zwillinge, aber nicht sonderlich ähnlich, was das Aussehen betrifft.
Wohl kaum hätte einer von beiden gedacht, dass ein Konzert einer gewissen Band das ganze Leben auf den Kopf stellt...

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„Komm schon, Tokio Hotel ist cool!", faselte mein Zwilling, während sie mit den zwei Konzerttickets vor meinem Gesicht rumfuchtelte. Ich verdrehte die Augen und lehnte mich mit verschränkten Armen an die Küchentheke. „Du bist ja nur meine Begleitung, bitte!!!", quengelte sie, während sie dramatisch auf dem Boden robbte. Ich lachte sie aus und hielt mir den Kopf. „Meinetwegen.", sagte ich bloß, derweil ich mich von der Küchentheke abdrückte und die Küche verließ. Ich hörte Leticia aufgeregt quietschte, ein bisschen freute ich mich vielleicht doch.

Die nächsten Tage waren total merkwürdig. Die Sommerferien waren im Gang, aber unternehmen tat ich nichts. Das Konzert rückte immer näher, ich dachte komischerweise nur noch daran. „Lika!!!", rief mich jemand von unten. „Mama?", brüllte ich zurück, da ich so nicht erkennen konnte, wer mich nun gerufen hatte. „Nee, deine Schwester!", kam die Antwort. Ich seufzte und richtete mich auf, wanderte aus meinem Zimmer und anschließend die Treppen runter. „Was ist?", fragte ich Leticia, welche im Wohnzimmer umher hüpfte. „Das Konzert ist in zwei Tagen!!", schrie sie aufgedreht. „Ja und? Weiß ich doch.", entgegnete ich stumpf. „Verstehst du denn nicht? Wir sehen Tom und Bill!", sagte sie strahlend. „Wen?", ärgerte ich sie. Plötzlich warf sie ein Sofakissen nach mir, erschrocken wich ich zur Seite aus. „Okay, okay! Schon gut, du Verrückte!", versuchte ich sie aufzuhalten, da Leticia schon das nächste Kissen in der Hand hielt. „Die sind einfach genauso alt wie wir, ich meine wie cool ist das?!", erinnerte sie mich unbewusst.

Da ich eigentlich selber ziemlich aufgeregt war, konnte ich wohl kaum wieder hochgehen. Ich zettelte eine Kissenschlacht an und verbrachte noch einige Minuten mit meiner Schwester im Wohnzimmer.

Am Abend wälzte ich mich in meinem Bett. Meine Eltern waren sogar schon im Bett, Leticia wahrscheinlich auch. Doch ich änderte alle zwei Sekunden die Position, starrte meine Decke an und versuchte vergeblich einzuschlafen. In meinem Kopf wiederholte sich ein bekanntes Lied von Tokio Hotel, leise summte ich die Melodie, solange, bis ich irgendwann endlich einschlief.

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Der letzte Tag vor dem Konzert war angebrochen. Langsam konnte auch ich meine Aufregung nicht mehr verstecken, zumal Leticia mir die ganze Zeit zeigte, wie sehr sie sich freute. „Heute müssen wir uns Outfits aussuchen und alles vorbereiten...!", sagte Leticia enthusiastisch, derweil sie sich einen Toast in den Mund stopfte. Mein Vater schüttelte lachend den Kopf und murmelte sowas wie 'ach diese Frauen'. Meine Mutter schlug auf seinen Arm, woraufhin wir alle etwas lachten. „Sei froh, dass deine Töchter Verstand haben.", wisperte sie. Mein Vater aß ganz entspannt seine Cornflakes und stimmte dann doch zu.

Das Frühstück verging wie im Flug. Bald war es schon Mittag und ich hatte noch nichts geschafft. Kein duschen, kein rasieren, kein Outfit, kein Make-Up, einfach 0% der Vorbereitung hatte ich fertig. Ich lief in meinem Zimmer auf und ab, und dann kam mir ein Geistesblitz: „Leticia!", rief ich meine Schwester. Sie riss ihre Zimmertür auf und kam sofort in mein Zimmer marschiert. „Wie spät fahren wir morgen los?", fragte ich sie. „Ich finds raus.", mit diesen Worten drehte sie sich wieder um und verschwand im Flur. Ich lauschte wie sie die Treppen herunter trampelte und schaute mich dabei in meinem doch recht bunten Zimmer um.

Etwas später war sie wieder oben. „Losfahren steht noch nicht fest, aber wir sollen um spätestens 8 Uhr aufstehen.", berichtete sie mir. Ich seufzte und starrte meinen Kleiderschrank an. „Hast du schon ein Outfit?", fragte ich. „Nope.", kam es wie aus der Pistole geschossen. „Wollen wir-", setzte Leticia an, doch ich stimmte bereits zu.

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Nach einiger Zeit hatten wir uns gemeinsam Outfits zusammengestellt:

Nach einiger Zeit hatten wir uns gemeinsam Outfits zusammengestellt:

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(Quelle: Pinterest und selbst bearbeitet)

Ich war doch recht zufrieden mit dem Endergebnis, zwar war es nicht sonderlich interessant aber irgendwie auch genau richtig. Probeweise liefen Leticia und ich wie Models durch den Flur, rein in unsere Zimmer und wieder zurück. „Welche Schuhe nimmst du?", fragte ich. „Mhm... Die Converse wahrscheinlich.", murmelte sie nachdenklich. Und so vergingen noch weitere Minuten die wir mit dem typischen Mädchenkram verbrachten.

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Erst am frühen Abend waren wir komplett fertig. Wir entschieden uns letztendlich für ein schlichtes Make-Up, wobei Leticia sich bezüglich des Eyeliners etwas austobte. Ich wollte noch Ohrringe tragen und machte im Eifer des Gefechtes gleich noch ein paar Armbänder dazu. „Hoffentlich ist es morgen warm.", sagte ich und schaute dabei durchs Fenster auf den bewölkten Himmel. „Mädels, es gibt Essen!", rief uns unsere Mutter von unten. „Endlich.", sagten wir zeitgleich, derweil wir uns in Bewegung setzten.

„Also, wir haben uns gedacht, dass wir nach dem Konzert noch in Berlin bleiben. Die Fahrt lohnt sich nicht für ein paar Stunden. Also mindestens eine Nacht im Hotel.", kündigte meine Mutter an. Da keiner was einzuwenden hatte, aß ich einfach seelenruhig weiter und plante in Gedanken schon meine Badezimmer-Tasche.

Nach dem Abendessen machte ich einen Rucksack für den Hotelaufenthalt fertig. Mein Outfit, die Accessoires und eine kleine Umhängetasche mit den wichtigsten Sachen legte ich auf meinen Schreibtisch, damit ich schonmal alles zusammen hatte und dann entspannt meiner morgendlichen Routine nachgehen konnte.

Später legte ich mich ins Bett. Ich band meine braunen Locken zu einem Dutt zusammen und warf einen Blick auf meinen Radiowecker. 23:04. Ich seufzte und machte die Nachttischlampe aus. Die Dunkelheit überkam mich und wie am gestrigen Tag konnte ich nicht einschlafen. Ich fing schon wieder an das Lied zu summen, wobei mich das nur noch aufgeregter machte.

Gefühlte Jahre vergingen, bis ich irgendwann endlich schläfrig wurde und so langsam einschlief...

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980 Wörter

fate?  - Tom Kaulitz FanFiction (deutsch/german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt