11 sᴏʟᴜᴛɪᴏɴ

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𝙺𝙰𝙿𝙸𝚃𝙴𝙻 𝙴𝙻𝙵

𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿

Der Wind verlieh mir eine Gänsehaut. Auch wenn Tom seinen Arm um mich gelegt hatte, traf der Wind meine nackten Arme. „Mir ist kalt.", murmelte ich. Tom zog mich in eine richtige Umarmung und umschloss mich mit seinem Oberkörper. Ich drückte mich gegen ihn und tatsächlich strahlte er auch draußen diese Wärme aus. „Wie spät fahrt ihr ab?", fragte Tom. „Keine Ahnung. Vielleicht so um 10.", nuschelte ich gegen seine Schulter.

Ich wusste nicht wie lange, doch wir verharrten in dieser Position und mir wurde langsam wieder wärmer. Ich hatte keine Ahnung, was das nach so kurzer Zeit jetzt zwischen uns war, doch ich fand es gut. Von meiner Seite aus war es mehr als nur das Fan sein, und ich ging stark davon aus, dass ich auch für Tom nicht bloß ein bedeutungsloser Fan war. Ich schloss meine Augen und lauschte seinem Herzschlag. Er war regelmäßig, aber ziemlich schnell.

Ich wollte nicht gehen. Ich wollte es einfach nicht. Um herauszufinden, was in der Zukunft noch käme, brauchten wir mehr Zeit. Wenige Stunden zusammen reichten unmöglich, um überhaupt irgendwas zu erschließen. „Ich werde bleiben. Irgendwie finde ich schon eine Lösung.", sagte ich selbstsicher. Irgendwie musste ich es hinbekommen, meine Eltern zu überreden, vielleicht auch Leticia - irgendwas musste ich mir einfallen lassen.

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Minuten später saßen wir dicht nebeneinander an dem Geländer. Ich lehnte an Toms Schulter, meine Beine lagen angewinkelt an seinen. Er hielt sie fest und strich vorsichtig über mein eines Knie. Die Geborgenheit, welche mich die ganze Zeit umgab, machte den Moment einfach perfekt. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell so gut verstehen.", murmelte ich. Und ich meinte es ernst. In so kurzer Zeit waren wir schon so eng miteinander, es war wirklich beeindruckend. Es kam mir so vor, als würde Tom die ganze Zeit genau wissen, was er tat, besonders in Momenten wie diesen. Vielleicht hatte er auch überhaupt keine Ahnung, ich wusste es nicht. „Ich auch nicht. Ich weiß gar nicht, was ich tue. Doch es scheint irgendwie alles von allein zu funktionieren.", antwortete Tom.

Kann er Gedanken lesen?

„Du weißt echt nicht was du tust?", hakte ich nach, da ich mir genau die Frage ein paar Sekunden vorher selbst stellte. „Nein. Das was mir in den Sinn kommt mache ich, aber es wirkt auch nicht so, als hättest du irgendwas dagegen.". Einen Moment dachte ich über seine Worte nach. Gottseidank wirkte es nicht so, denn ich hatte in keiner Hinsicht gegen irgendwas etwas einzuwenden. Auch wenn ich es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zeigte, ich war völlig begeistert von dem, was in einem Tag geschah.

Die Momente, in denen Tom auf eine ganz bestimmte Weise mit mir umging, ließen mein Herz schneller schlagen. Jede Berührung, jedes Wort, alles schien so, als wäre es perfekt aufeinander abgestimmt. „Ich werde in Berlin bleiben, ich verspreche es dir.", sagte ich so dahin. Ich wollte es so sehr. Auch wenn ich den größten Streit damit verursachen würde, nun hielt mich nichts mehr davon ab. Tom hielt meine Beine etwas stärker, sofort schlug mein Herz schneller.

Noch einen Moment herrschte Stille und man hörte bloß Autos aus der Ferne.

„Du warst übrigens echt mega heute.", sagte ich.

„Beim Konzert?"

„Ja, genau. Ist wirklich beeindruckend, wie du spielen kannst."

„Danke. Obwohl ich echt nervös war."

„Nervös? Wieso das denn? Ich meine, ja, du stehst vor super vielen Leuten auf einer Bühne, aber das war doch nicht das erste Mal...?"

„Die machen mich nicht nervös, aufgeregt bin ich immer, aber das war was anderes. Viel mehr ist dafür eine ganz bestimmte Person aus der ersten Reihe verantwortlich.". Während Tom das einfach so dahin sagte, hörte man das Lächeln heraus. Wie gut, dass es dunkel war und man mein Gesicht nicht sehen konnte. Ich spürte die Hitze im Gesicht, aber eigentlich freute ich mich - insgeheim. „Ich hoffe, ich bin gemeint.", sagte ich leise. „Wer sollte sonst gemeint sein? Es gibt sonst niemanden, der mich nervös macht.", antwortete er.

Hat er das gerade wirklich gesagt?

Ich schwieg, innerlich schrie ich. Vor Freude natürlich. Dabei wirkte er die ganze Zeit so selbstsicher und überhaupt nicht nervös, wie in aller Welt konnte ich ihn nervös machen?! „Du bist gut darin, es zu verstecken.", sagte ich bloß. „Du nicht.", entgegnete er lachend. Empört schlug ich gegen seinen Arm, doch bei so einem Lachen konnte man nicht anders, als mitzulachen.

Einen Moment später ließ ich mir alles von den vergangenen Stunden durch den Kopf gehen. Auf einmal fühlte es sich so unreal an.

Hab ich Tom Kaulitz wirklich geküsst?!

Irgendwie realisierte ich das alles jetzt erst, ganz in Gedanken entfloh mir ein leises 'wow'. „Du hast mich geküsst.", stellte ich fest. Tom kicherte. „Ist dir ja früh aufgefallen.", neckte er mich. „Machs nochmal.", sagte ich einfach so. Ich hatte keine Ahnung, woher mein plötzlich Mut kam, doch ich musste mir selbst bestätigen, dass dies alles wirklich geschah. Eigentlich wusste ich es schon, doch man kann jede Gelegenheit nutzen, oder?

Tom rückte etwas zur Seite und schaute mich an. Durch die Dunkelheit konnte ich gerade so sein Gesicht erkennen, außerdem dieses schöne Schimmern in seinen Augen. Tom schaute auf meine Lippen und beugte sich dann vor. Ich schloss meine Augen und schon lagen unsere Lippen aufeinander. Natürlich erwiderte ich, und natürlich überkam mich das Gefühl, ihn nie wieder loslassen zu wollen. Ich griff sofort nach seinem Nacken und rückte zeitgleich etwas näher. Der Kuss fühlte sich einfach nur gut an. Das Piercing war zwar kalt und verlieh mir, wie zuvor auch, eine Gänsehaut, doch irgendwie machte es die ganze Berührung noch viel besser.

Langsam lösten wir uns wieder voneinander. Ich öffnete meine Augen, scheinbar zur selben Zeit wie Tom. Ich ließ von seinem Nacken ab und schaute in seine Augen. „Danke", hauchte ich. Tom lächelte. „Tu ich dir damit einen Gefallen?", fragte er. „Wenn ja, tu ich dir liebend gern ganz viele Gefallen.", fügte er hinzu. Überrascht zog ich meine Augenbrauen hoch, flirten kann er also auch.

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993 Wörter

fate?  - Tom Kaulitz FanFiction (deutsch/german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt