26 ᴘɪᴀɴᴏ

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𝙺𝙰𝙿𝙸𝚃𝙴𝙻 𝚂𝙴𝙲𝙷𝚂𝚄𝙽𝙳𝚉𝚆𝙰𝙽𝚉𝙸𝙶

𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿

Inzwischen war ich fast bei Toms Zimmer. Ich wanderte durch den Flur und überlegte mir dabei schon insgeheim, was ich gleich spielen könnte.

Ich klopfte an die Tür, im Vergleich zum Morgen öffnete mir diesmal Tom. Er tat übertrieben höflich und verbeugte sich, während ich eintrat. Ich schob ihn beiseite und schaute mich um. „Und hab ich jetzt ein Keyboard zur Verfügung?", erkundigte ich mich. Zufrieden nickte Tom, während er die Tür schloss und mit mir in Richtung seines Zimmers lief. „Deine Mutter ist da, oder?", vergewisserte ich mich. „Jap. Sonst hätte ich das Keyboard schlecht holen können.", entgegnete Tom.

Stimmt.

In seinem Zimmer angekommen schmiss ich mich auf das Bett, starrte einen Moment die Decke an. „Ah, diesmal willst du nicht auf den Boden?", ärgerte Tom mich. Natürlich erhob ich mich, rutschte vom Bett und setzte mich auf den Boden. „Hmm... doch.", sagte ich gestellt lächelnd, nur um dann in innerhalb von einer Sekunde auf den monotonen Gesichtsausdruck zu switchen. Wie lange wollte ich das schon machen. „Lächeln steht dir besser.", sagte Tom augenblicklich. Ich zog die Augenbrauen hoch und starrte ihn einfach nur an. „Mir egal.", sagte ich knapp. Er drehte sich kopfschüttelnd um und offenbarte mir einen Moment später das Keyboard.

„Ist vielleicht schon etwas älter, aber es funktioniert, habs eben mal ausprobiert.", sprach Tom, während er es hochhob und damit ein paar Schritte auf mich zu machte.

Scheiß auf das Keyboard, seine Hände sind wesentlich interessanter...

Dummerweise bemerkte Tom sofort, dass ich auf seine Hände fixiert war, weswegen ich schnell wieder in sein Gesicht schaute. Er legte das Keyboard auf dem Bett ab und hantierte mit dem Kabel rum. „Ich fühl mich wie in der Schule, jetzt muss ich mit so nem Keyboard mein Können beweisen.", murmelte ich. „Tja, bloß mit dem Unterschied, dass ich dir keine Noten gebe.", antwortete Tom. „Beruhigend.".

Ein paar Minuten stellte ich das Keyboard ein und bereitete mich mental auf das Spielen vor. Ich wusste gar nicht warum, aber irgendwie hatte ich Angst, es nicht hinzubekommen. „Ich weiß nicht, ob ichs noch kann.", sagte ich, wobei man die Unsicherheit wahrscheinlich raushörte. „Du sagtest, dass du vor nem Jahr noch gespielt hast, natürlich bekommst du das hin.", motivierte Tom mich, wahrscheinlich schon wieder unbewusst. Doch er hatte recht, natürlich würde ich es hinbekommen, niemand verlernt nach einem Jahr das Klavier spielen.

Mittlerweile saß ich doch wieder auf dem Bett, an der Bettkante um genau zu sein. Das Keyboard lag auf meinen Beinen, nachdenklich musterte ich die Tasten. Tom hockte ein paar Meter vor mir auf einem Stuhl, musterte mich mit verschränkten Armen. „Okay weißt du was, ich glaub ich weiß, wie ich dich beeindrucken kann.", sagte ich plötzlich mit Elan. Erwartungsvoll schaute Tom mich an, flüchtig ging ich die Melodie durch.

Und dann fing ich einfach an. Mit Leichtigkeit spielte ich die Melodie von dem wohl bekanntesten Lied von Tokio Hotel: 'Durch den Monsun'. Ich hatte plötzlich gar keine Bedenken mehr, da mir Klavier spielen einfach lag und ich das Lied, inklusive der Melodie, von 'Durch den Monsun' einfach in- und auswendig kannte.

Ich spielte das halbe Lied und offensichtlich checkte Tom sofort, was ich spielte. „Das ist unser Lied...! Du lagst richtig, du kannst mich damit beeindrucken.", sprach Tom. Ich hörte einen Moment später auf zu spielen und schaute ihn an. „Ich weiß gar nicht, warum ich aufgehört hab. Ich liebe Klavier spielen immer noch.", sagte ich. „Du solltest wieder spielen, du bist wirklich gut.", entgegnete Tom. Ich lächelte und dachte wirklich einen Moment drüber nach, wieder anzufangen. „Eigentlich würde ich, aber Leticia muss dabei sein. Allein macht es keinen Spaß.", antwortete ich.

Plötzlich öffnete sich die Zimmertür. Überrascht schaute ich dort hin, herein kam Leticia.

Wo kommt sie auf einmal her??

„Hab ich meinen Namen gehört?", fragte sie skeptisch, doch anscheinend war die Frage schnell egal. Sie erblickte das Keyboard und strahlte mich an. „Du hast eben gespielt, ich wusste doch, dass ich es richtig gehört hab.", sagte sie enthusiastisch „Ich hab Bill von unserer 'Musikkarriere' erzählt, du Tom ja anscheinend auch.", fing Leticia an. „Wir sollten wieder anfangen.", sagten wir gleichzeitig.

Leticia und Lika wieder in der Musikwelt, das wäre doch was.

Ich lächelte sie an und erblickte im Augenwinkel Bill ins Zimmer kommen. Er stellte sich neben den Stuhl, wo sein Bruder drin saß und musterte mich und Leticia. „Kannst du überhaupt noch singen?", fragte ich, eigentlich nur um sie zu ärgern.

„Natürlich. Also Bill sagt, dass ich mega gut singen kann. Haben eben zusammen gesungen". Natürlich checkte Leticia nicht, dass ich sie nur ärgern wollte, doch eigentlich war es auch egal, da das was sie sagte sowieso interessanter war. „Echt? Wo das denn?", fragte ich sie aus. Und so fingen wir im Beisein von den Kaulitz-Zwillingen an zu Tratschen.

Beide Jungs verschränkten die Arme, schauten uns abwartend und zugleich interessiert an. Scheinbar hörten sie auch zu, denn während wir jeweils von unserem Tag sprachen, warfen sich die beiden irgendwelche Blicke zu.

„Mädels, ich will euch ja echt nicht aufhalten, aber solltet ihr eure Erzählungen nicht vielleicht verschieben?", unterbrach uns Bill. Wir stoppten unsere Unterhaltung und schauten ihn an. „Sollten wir?", fragten wir gleichzeitig. „Ja.", antworteten auch die beiden gleichzeitig.

Zwillinge und Zwillinge sind als Gruppe einfach cool.

Ich schob das Keyboard beiseite und rückte etwas zur Seite, sodass Leticia sich setzen konnte. Tom schaute gerade auf sein Handy, wobei ich ihm unauffällig zuschaute. „Es ist ja gleich schon 19 Uhr.", stellte Tom fest. „Morgen ist schon Donnerstag...", murmelte meine Schwester. Und sie hatte recht. Ich schluckte und schaute in die Runde, alle sahen ziemlich enttäuscht aus.

Am liebsten hätte ich die Zeit zurückgespult, aber ohne, dass das bisherige verloren gehen würde...

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949 Wörter

fate?  - Tom Kaulitz FanFiction (deutsch/german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt