24 ʀᴇᴀʟɪᴢᴀᴛɪᴏɴ

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𝙺𝙰𝙿𝙸𝚃𝙴𝙻 𝚅𝙸𝙴𝚁𝚄𝙽𝙳𝚉𝚆𝙰𝙽𝚉𝙸𝙶

𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿𐬾𐬿

Noch immer standen wir da. Ich merkte irgendwie gar nicht, dass um uns herum überall Leute liefen, in diesem Moment gab es nur Tom und mich. „Du bist wirklich so süß, darüber machst du dir jetzt die ganze Zeit Gedanken?", fragte Tom. Ich nickte zögerlich, wobei ich dringend was hinzufügen musste: „Nicht nur daran. Ich frag mich so vieles, es macht mich wahnsinnig, wenn ich keine Antworten bekomme.". „Dann solltest du die Fragen vielleicht laut stellen.", lächelte Tom. Ich presste die Lippen zusammen und schaute in seine Augen. Schlechte Idee, da ich mich sofort in ihnen verlor.

Es war vielleicht keine schlechte Idee zu offenbaren, was ich hinterfragte, doch andererseits vielleicht doch. Wenn ich mich selbst dabei schon merkwürdig fühlte, wer sagt, dass Tom es nicht ebenso merkwürdig findet? Auf keinen Fall wollte ich das riskieren. Doch andererseits auch schon. Es war nunmal ich. Ich stellte mir diese Fragen, ich war überfordert mit allem, wieso sollte ich es verheimlichen? Ich seufzte und wendete meinen Blick ab. „Ich sag es dir. Aber nicht jetzt. Lass mich meine Gedanken erstmal selbst sortieren.", sagte ich letztendlich. „Gut, einverstanden.", sagte Tom. „Doch eines solltest du vielleicht jetzt schon wissen, ich steh auch auf dich, würde ich mal so sagen. Keine Ahnung ob das überhaupt so schnell geht, aber denk an meine Worte im Fahrstuhl.", fügte er noch hinzu. Mein Herz setzte aus. Dieser Typ muss Gedanken lesen können...

Ungläubig schaute ich ihn an. Wie in aller Welt konnte er quasi genau das sagen, woran ich eben noch gedacht hatte?

Liebe auf den ersten Blick.

„Damit wäre schon ein Teil meiner Fragen geklärt. So halb. Ich weiß auch nicht ob es so schnell geht, aber vielleicht sollte man der Liebe auf den ersten Blick eine Chance geben.", antwortete ich schlussendlich. Und das war gut. Immerhin klärte sich so etwas, ein Anfang meine Gedanken mal etwas zu besänftigen. „Sollte man definitiv.", stimmte Tom mir mehr oder weniger zu. Er schaute mich so verträumt an, irgendwie süß. Ich schaute ihn wahrscheinlich genauso an.

Was fühle ich?!

Die Frage würde mir wohl niemals jemand beantworten können, bis ich es selbst herausfinden würde.

Innerlich begann ich schon wieder zu schwärmen, diese dauerhaften Gefühle, die Tom in mir auslöste, waren einfach schön und ich wollte nicht, dass sie jemals endeten. Keine Ahnung ob es Euphorie oder Endorphin war, doch ich liebte es. Dazu das Gefühl von unerklärlicher Vertrautheit, diese Geborgenheit und dieses eine undefinierbare Gefühl tief im inneren. Es machte mich fertig, doch andererseits gab es mir neue Energie.

Es war ein Chaos, ein reines Chaos...

„Dein Eis schmilzt übrigens immer noch.", sagte Tom aus dem Nichts. Ich wendete meinen Blick ab und starrte mein bereits tropfendes Eis an. Upsi... Ich 'rettete' es und somit war ich vorerst raus aus meinem Gefühlschaos. „Wollen wir eigentlich noch ewig hier stehen bleiben?", fragte Tom, während auch er seinen Blick abwendete. Erst jetzt erinnerte ich mich, dass wir ursprünglich zum Brandenburger-Tor wollten. Somit setzte ich mich wieder in Bewegung, während ich mein Eis aß und meine Gedanken mühevoll ausblendete. Ich schaute mir die Umgebung an und erfreute mich augenblicklich daran, in Berlin zu sein.

Ein paar Meter liefen wir, da griff Tom schon nach meiner Hand. Ich nahm natürlich an und so liefen wir Hand in Hand weiter, was ich bloß genoss.

Die nächsten Minuten waren normal. Ich aß mein Eis endlich mal auf und Tom fing ein Gespräch an, irgendwie kamen wir dann auf Schule. Wir sprachen über die liebsten Fächer, Toms Freistellung und meine Schulkameraden in Köln. Ich liebte es mich einfach mit ihm zu unterhalten, da er zum einen ein guter Zuhörer war und zum anderen ein guter Erzähler. Es machte Spaß ihm was zu erzählen und es machte Spaß ihm zuzuhören. Also eine ziemliche Win-Win Situation. Ich beschwerte mich dramatisch über meinen Mathelehrer, während Tom absurde Storys raushaute, welche mich zum Lachen brachten. Einfach eine gute Zeit zusammen haben, war wesentlich angenehmer, als sich den Kopf wegen irgendwelcher ungeklärter Fragen zu zerbrechen.

Wir kamen dem Tor immer näher, stoppten unsere dezent chaotischen Unterhaltungen dabei jedoch nicht, wieso auch? Vom Thema Schule kamen wir dann langsam auf Freizeit und Freunde, dabei fiel mir auf, dass es an Toms Stelle echt nicht leicht war, normale Freunde zu finden. Wir sprachen etwas über Georg und Gustav, natürlich positiv. Dabei kam noch raus, dass Tom auch noch Schlagzeug spielen konnte, was mich minimal flashte.

Er erzählte von seiner Kindheit und seiner Musikgeschichte, interessiert hörte ich zu. Ich war beeindruckt von seiner bisherigen 'Karriere', doch allgemein von Tokio Hotels Geschichte. Damals hießen sie „Devilish", was mich ein bisschen Schmunzeln ließ.

Doch keineswegs hörte ich bloß zu, ich erzählte von meiner Kindheit, dabei offenbarte ich eine Sache, die so eigentlich niemand direkt wusste. „Also früher wollten Leticia und ich immer bekannt werden, also versuchten wirs auch als Duo in der Musik. Ich lernte extra dafür Klavier und dabei merkte ich, dass ich - was das angeht - ein totales Naturtalent bin. Leticia sang und ich spielte Klavier, das ging bis vor einem Jahr fast jeden Tag so.", erzählte ich.

Tom schien ziemlich überrascht, doch ich konnte es nachvollziehen. Man erwartete von meiner verrückten Schwester sicher nicht, dass sie gut singen konnte. „Aber eigentlich wars fürn Arsch, habens nie auf die Reihe bekommen Songtexte zu schreiben, also haben wir bekannte Lieder nachgespielt.", fuhr ich fort. „Man ey, du wirst wirklich mit jeder Sekunde interessanter.", murmelte Tom. Ich lächelte und dachte augenblicklich an die Zeit mit Leticia zurück. „Seid ihr immer noch interessiert an Musik?", fragte Tom. Ich zuckte bloß mit den Schultern und fragte erstmal mich selbst. „Ich weiß es nicht, Klavier spielen macht Spaß, aber ich glaub nicht, dass ich damit irgendwen beeindrucken könnte.", sprach ich. „Du solltest es mir bei Gelegenheit zeigen.", sagte Tom. Ich nickte und da erblickte ich das Brandenburger-Tor.

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973 Wörter

fate?  - Tom Kaulitz FanFiction (deutsch/german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt