A/N:
Überraschung :)
Ich finde an einem langen Wochenende hat man so viel Zeit zu lesen und damit ihr nicht wieder eine Woche warten müsst, gibt es schon heute das nächste Kapitel! Viel Spaß beim Lesen!Und danke für eure ganzen Rückmeldungen, ich freue mich jedes Mal so sehr darüber, von euch zu hören! Eure Unterstützung weiß ich sehr zu schätzen, ohne die, gäbe es wohl diese ganzen Bücher gar nicht (mehr).
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Wir sitzen gemeinsam am Wohnzimmertisch und essen die Spaghetti, die wir uns gekocht haben. Sebastian stiert auf den Fernseher, während ich durch mein Handy scrolle. Es ist Sonntag und wir haben kaum miteinander gesprochen. Als er in der Nacht von Freitag auf Samstag nach Hause gekommen ist, habe ich mich in den Schlaf geweint und zu der späten Uhrzeit nichts von seiner Ankunft mitbekommen. Früh am nächsten Morgen hat er sich auf den Weg zu Leto gemacht, um an einem Auto zu schrauben, ob das der Wahrheit entspricht, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe an dem Tag die Wohnung auf Vordermann gebracht und den Abend mit Elaine verbracht, die mich zu einem Glas Wein zu sich nach Hause eingeladen hat. Auch dort habe ich kein Wort über Vivien oder Sebastian verloren, ebenfalls nicht über das, was ich in der Bar beobachtet habe. Mein Herz schmerzt zu sehr, um die Worte, die das alles erklären, über meine Lippen zu bringen. Ich kann meinen Freund kaum ansehen und immer wenn ich es tue, sehe ich die blonde Frau und ihn vor meinem inneren Auge. Ich kenne sie nicht und ich kann nicht einmal sagen, ob Freunde von ihm dabei waren, die die beiden begleitet haben. Es ist mir egal, denn die Leere in mir ist schon groß genug. Ich muss nicht noch mehr erfahren, es würde den Schmerz nur füttern. „Willst du gar nicht wissen, wie mein Bewerbungsgespräch am Freitag war?", frage ich unbeholfen, da ich die Stille nicht ertrage und Normalität fühlen will. „Was?", er schaut vom Fernseher auf und zieht die Stirn kraus, „Welches Gespräch?" „Na, von dem ich dir erzählt habe. Olivers Kumpel hat mich dort empfohlen, Firma Gercher", mir wird innerlich kalt und sehne mich trotz allem nach seiner starken Umarmung, der Liebe, die er mir seit Wochen vorenthält. „Ach so", murmelt er und fährt sich über seinen Dreitagebart, „Und wie wars?" Er haftet den Blick schon wieder auf den Fernseher und ich weiß bereits, dass er mir nicht mehr zuhört. „Ach, schon okay", sage ich also nur und zucke mit den Achseln, „Nicht so wichtig, wird bestimmt eh nichts." „Okay", ist alles, was er sagt, Sebastian schiebt den Teller von sich fort und lehnt sich zurück, „heute Abend kann ich übrigens nicht mitkommen. Ich soll mir das Auto anschauen, was vielleicht unser neues Gefährt wird." „Ist das so, ja?", frage ich bissig nach, da ich ihm kein Wort glaube. Seit Wochen spricht er von dem Auto, doch ich habe es bisher weder gesehen noch gefahren. Ich hinterfrage, was er sagt und denke mir meinen Teil. „Ja! Warum bist du so zickig?", hakt er nach und stöhnt genervt auf, „Darauf habe ich momentan echt keinen Bock. Ich mache mich jetzt schon auf den Weg zu Leto." „Es ist erst 14 Uhr", erwidere ich empört, „Wir wollten den Tag miteinander verbringen und mal wieder Zweisamkeit genießen. Lass uns doch lieber darüber reden, was eigentlich im Moment los ist." „Was soll los sein und worüber sollten wir reden? Wir streiten immer über dasselbe und darauf habe ich keinen Nerv, ich will meine Ruhe an einem Sonntag und entspannt in die neue Woche starten!", kontert er und wird dabei immer lauter. „Das möchte ich auch, Sebastian. Ich will aber auch über das Sprechen, was gerade bei uns los ist. Es geht hier um uns, unsere Beziehung. Dich stört etwas, mich auch – also lass uns eine Lösung finden", schlichte ich, obwohl die Worte bitter in meinem Mund schmecken. Ich fühle die Taubheit nach mir greifen, mein Selbstschutz baut sich langsam, aber sicher auf und ich schalte ab. Schalte Gefühle ab, auf die unsere Beziehung baut. Ich denke an das Gespräch mit Natalie zurück und wieder erkenne ich, dass ich vielleicht gar nichts mehr retten will. Seine Antwort auf meine Bitte bekräftigt diese Gedanken und ich unterdrücke ein hämisches Lachen. „Eine Lösung finden? Ich habe eine: lass uns endlich ein Haus suchen und heiraten. Das ist die Lösung. Fertig und Ende. Du bist hier das Problem, du und deine Eigenart. Was wollen wir die Zeit in dieser Wohnung vergeuden, wenn wir unser Glück ganz woanders finden würden?", giftet er mich an und ich erkenne ihn nicht wieder. Mein Lachen macht ihn noch wütender und er beugt sich zu mir vor: „Du findest das witzig, ja? Das zeigt mir schon alles und vor allem eins ganz deutlich, ich habe da jetzt keinen Nerv für. Du interessierst dich nur für dich selbst und bist so egoistisch, nach neuen Jobs zu suchen. Unsere finanzielle Lage ist nicht die Sicherste, aber du willst deinen Job kündigen und einen neuen annehmen. Dort hast du eine Probezeit und kannst zu jedem Zeitpunkt gekündigt werden! Wer macht bitte sowas?! So kriegen wir niemals einen Kredit bewilligt und das Auto bezahlt sich auch nicht von allein!" „Ich will auch keinen Kredit für ein Haus aufnehmen, wie oft noch?!", nun werde ich ebenfalls laut und befeuere die Wut meines Freundes, „Geh einfach zu Leto, oder wem auch immer!" „Was soll das denn jetzt bitte heißen?", er ballt seine Hände zu Fäusten und ich beiße mir auf das Innere meiner Wange. „Nichts, vergiss es einfach", rudere ich zurück und beobachte Sebastian, der aufsteht, seine Sachen in den Rucksack stopft und zur Tür eilt. „Warte nicht auf mich, ich penne bei Leto", sagt er zu mir, während er mit dem Rücken zu mir steht. „Ich fasse es nicht, dass du jetzt einfach abhaust", rufe ich ihm hinterher, doch da knallt er schon die Tür hinter sich zu. Seine Worte hallen in mir wider und sie schmerzen so sehr, dass ich mich am liebsten verkriechen würde. Ich weiß, im Streit sagt man unfaire Dinge, aber der heutige Streit hatte es in sich. Erst als ich zur Ruhe komme, bemerke ich, wie mein ganzer Körper unter Strom steht. Ich tippe eine knappe Absage an die Truppe von heute Abend und rolle mich auf dem Sofa zusammen.
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Vom Flieder so bunt (gxg)
RomanceLouisa, die von allen nur Lou genannt wird, könnte nicht glücklicher sein. Mit ihrem Freund Sebastian baut sie sich ein gemeinsames Leben auf, entdeckt die Arbeitswelt nach einem partyreichen Studium und plant eine Zukunft, die ihr von der Gesellsch...