Hättest du gedacht, dass... [Tom Riddle FF]

Hättest du gedacht, dass...es doch gefährlich wird?

Wie der absolut ungewollte Zufall es wollte, stieg in eine Kutsche, die voller Slytherins war. Ich zwang mich zu einem Lächeln, da ich ja in dieses Haus musste, welches aber sofort vereiste, als ich ihn sah.

Tom Riddle saß mir gegenüber. Er unterhielt sich mit einem Jungen neben ihm und sah mich nicht an. Ganz im Gegensatz zum ganzen Rest. Ich war das einzigste Mädchen in dieser Kutsche, doch das war nicht der Grund, warum ich den Schleier meines Kopfschmucks etwas tiefer ins Gesicht zog. Ich hoffte so sehr, dass er mich nicht erkennen würde, doch anscheinend spielte das Glück weiterhin nicht auf meiner Seite.

''Ah, die hübsche Miss, welche ihren Namen nicht nennen wollte.'' Ich presste meinen Kiefer aufeinander und ließ vom Fenster ab, aus dem ich eben noch gesehen hatte. ''Riddle.'', erwiderte ich, seinen Namen über meine Zunge rollend, als würde ich ihn schmecken. Ich tat auf spielerisch sexy und unberührbar, doch hinter der Fassade war ich schrecklich nervös.

''Ich habe Sie noch nie gesehen. In welches Haus gehen Sie?'' Bäh, hier siezte man sich sogar untereinander, war das widerlich! ''Noch in keines und Sie sind sicherlich in Slytherin.''

''Natürlich.''

''Blutstatus?'', fragte der rothaarige neben ihm.

''Reinblütig.'' Was war das denn für eine Gesellschaft?! ''Blutstatus?!'', affte mein Inneres-Ich nach und ich musste ein kichern unterdrücken.

Alle nickten. ''Uns fehlt immer noch Ihr Name.'', sagte Riddle lächelnd. Warum lächelte er? Es stand ihm nicht - er sah ja fast schon nett aus. ''Elanya McRose und ihr?''

Alle stellten sich vor und reichten mir ihre Hand. Der rothaarige war Daniel Lauthner, neben ihm Jack Reyem, ihm gegenüber Amin Parker und neben mir Zachary Timberlake. Den mir gegenüber reichte ich auch meine Hand, aber er schüttelte sie nicht, er küsste sie. Tom Riddle...küsste meine Hand. Er gab mir einen... einen Handkuss. Ich unterdrückte den Drang mich zu Übergeben und erhielt zum Glück - gedankt seid ihr Götter! - mein lächelndes Gesicht aufrecht.

Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, um meinen Ekel zu überspielen.

Innerlich atmete ich tief durch und lachte auf, als er anfing anzüglich zu grinsen. Ich wusste bisher gar nicht, wie gut ich das Malfoy-Spiel drauf hatte. Das Ich in meinem Kopf lachte auf, was aber nicht weiter auffiel, da ich sowieso schief grinste. Ich kam ganz gut mit den Jungs klar -oh Wunder!- und alle wünschten mir Glück, als wir ausstiegen. Für diese Slytherin-Fanatiker bedeutete das natürlich, dass ich nach Slytherin kam.

Vor den Toren der großen Halle traf ich meine Mädels wieder. Wir unterhielten uns ein bisschen, um uns vor dem abzulenken, was gleich kommen würde, als Tom und seine Gefolgschaft an uns vorbei liefen. Er zwinkerte mir zu, die anderen lächelten nur und Daniel rief mir noch zu: ''Bis gleich, Ely!'' Ely?! Sein Ernst?

Meine Mädchen sahen mich sprachlos an, ''Mit denen warst du in der Kutsche? Das ist die Voldemort-Bande und sie duzen dich!'', wies mich Mine zurecht. Ich zuckte mit den Schultern.

''Haben sie dich verhext?! Du hast bestimmt Fieber!'', meinte jetzt auch Mary und klatschte mir auf die Wangen, während Katy besorgt ihre Hand auf meine Stirn legte. ''Ich habe kein Fieber und bin auch nicht krank! Lasst mich einfach!'' Oh, meine Agressive Seite kam wieder durch. Ich musste lernen sie zu kontrollieren.

Gerade wich ich zurück, als die Flügeltüren aufschwangen. Sofort richtete ich meine Gesichtszüge und trat lächelnd vor.

Mary lief neben mir, Katy und Mine folgten. Dippet begrüßte uns und nannte unsere Namen. Dann setzte ich mich und bekam den Hut auf. Aus Gewohnheit war mein Geist verschlossen. ''Süße, du musst deinen Geist öffnen. Dass du ich verschließt deutet nur darauf hin, dass du etwas verheimlichst.'' Ich seufzte und ließ ihn in meinen Kopf blicken.

''Aha...aus der Zukunft kommen Sie?'' ‚Jahaa, siehst du doch', dachte ich. ''Hmm...ein sehr talentierter Junge ist er, aber wenn es so kommt, bin ich ganz auf Ihrer Seite. Wie lautet der Plan? ‚Dass ich nach Slytherin komme.', dachte ich sarkastisch. ''Manche Kriege löst man nicht mit Schlachten, Miss Adams.'', sagte er noch,, bevor ich wieder meinen Geist und verschloss und damit das Gespräch beendete. Als der Hut ''SLYTHERIN'' rief, klatschte der ganze Tisch der Schlangen. Die sechs Jungen standen sogar auf, um mich willkommen zu heißen. Ich unterdrückte kurz einen angewiderten Schauder, bevor ich los lief. Wir quatschten ein bisschen, ehe ich wieder nach vorne sah. Doch der Satz vom sprechenden Hut ging mir von da an nicht mehr aus dem Kopf. Manche Kriege gewinnt man nicht mit Schlachten...

Mary war jetzt an der Reihe. Ob der Hut sie auch in das Haus schickte, in das sie musste? Er schrie Hufflepuff und ein Stein fiel von meinem Herzen. Es fehlten nur noch Mine und Katy. Bei Mine klappte auch alles und bei Katy berührte der Hut ihren Kopf kaum. Sie war durch und durch eine Gryffindor. Jetzt war jede von uns in einem Haus. Es konnte los gehen!

Das Essen war wie immer köstlich, doch Kürbissaft schien noch nicht so wirklich in Mode zu sein, denn es gab sehr viel Tee -spießige englische Gesellschaft.

Später, im Gemeinschaftsraum, blieben wir noch lange zusammen sitzen. Der Gemeinschaftsraum der Schlangen lag in den Kerkern. Es gab drei hohe Fenster, welche unter der Erde lagen und an den See grenzten. Somit hatten wir nur grünes Licht, was durch den See zu uns hindurch schien. Die Wände waren in moosgrün und Silber gehalten. Alle Verzierungen, die im Gryffindor-Gemeinschaftsraum golden waren, waren hier silbern. Über einem der Kamine aus hellem Marmor hing ein Bild von Salazar Slytherin, seiner Frau und seinem Sohn. Über einem Anderen ein Porträt von seiner Frau, und dann noch ein Porträt von Jemanden, den ich nicht kannte. Die Teppiche hatten alle einen silbernen Schimmer, nur die Sessel und Sofas -wahrscheinlich um etwas Kontrast in dieses Meer aus silbernen und grünen Farben zu bringen- waren schwarz. Dieser Raum hatte etwas düsteres, aber dennoch war er sehr edel, wie ich feststellen musste.

Gegen elf verabschiedete ich mich schließlich und ging in meinen Schlafsaal. Riddle begleitete mich bis zur Tür. Wieso konnten Jungen bei den Slytherins in die Mädchenschlafsäle?! 

''So, weiter kann ich nicht, sonst erwischt mich ein Fluch.'' Soso, also lagen die Flüche hier auf den Türen und nicht auf den Treppen.

Ich lächelte gezwungen und murmelte ein hastiges ''Gute Nacht'', doch ich hatte gerade eine Hand auf die Türklinke gelegt, als er seine Hand auf meinen Arm legte. Verwirrt und ein Augenrollen unterdrückend sah ich ihn an. ''Elanya.'', hauchte er und lächelte verführerisch.