Hättest du gedacht, dass...es so sein sollte?

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Es war Dienstagabend nach dem Abendessen. Ich und Draco waren auf dem Weg zum Raum der Wünsche. Es war zwar erst der zweite Tag hier in Hogwarts, aber es war schön ihn mal wieder einfach so zu treffen.

Im gewünschten Raum angekommen, schmissen wir uns auf ein bequemes, kuscheliges Sofa und wünschten uns Cocktails herbei. Keiner von uns beiden sagte etwas, doch nach einer Weile unterbrach Draco die Stille.

''Was macht ein Slytherin, der eine Gryffindor näher kennenlernen möchte?''

''Wer?'', fragte ich.

'' Granger.'' Nun, das überraschte mich jetzt doch. Draco wollte Hermine kennenlernen? Nach fünf Jahren? Das würde schwierig werden... Gerade weil Hermine das Geschehene nicht vergessen konnte. Auf jeden Fall nicht so schnell, wie er es vielleicht tun würde.

''Sie heißt Hermine und, dass du sie kennenlernen möchtest fällt dir ein bisschen spät ein. Glaubst du nicht auch? Seit fünf Jahren machst du sie fertig und -BÄÄM!- Mr. Malfoy möchte sie kennen lernen. Das hättest du dir früher einfallen lassen sollen.'' Er sah mich mit großen Hundeaugen und einem Schmollmund an. Ich schnaubte. ''Ja,  ich helfe dir.'' Jetzt grinste er zufrieden und lehnte sich zurück. Ich verdrehte nur die Augen. Das war so typisch!

''So...'', sagte ich und lehnte mich auf der Couch zurück, '', jetzt musst du mir mal helfen!'', sagte ich und grinste. ''Ich will nämlich am Samstag eine Party steigen lassen, aber mir fehlt die komplette Planung.''

Draco zog eine Augenbraue nach oben. ''Eine Party? Soso... Du weißt schon, dass sie dir nicht die große Halle geben werden?''

''Ja, klar weiß ich das. Ich rede auch vom Raum der Wünsche und wir werden die Lehrer gar nicht erst fragen. Außerdem bin ich ja nicht allein... ''

''Hä, wie nicht allein?''

''Ja, du meintest eben >>du<<, aber du hättest >>wir<< sagen müssen.'', ich schüttelte meinen Kopf und fuhr fort,'' Egal. Ich brauche Musik, Dekoration, Einladungen... der ganze Kram halt. Fred und George werden uns helfen. Außerdem auch Mary Yade, eine Freundin von mir.''

Er beugte sich vor und rieb sich vor Vorfreude grinsend die Hände. ''Endlich wieder was zu tun! Ich kümmer mich um die Musik, okay? ''

''Klar.'', antwortete ich nur. Den Rest des Abends besprachen wir ein paar Einzelheiten und wie wir den Raum der Wünsche gestalten wollten. Wo die Bar hinkam usw.

Am nächsten Morgen wachte ich relativ spät auf. Ich setzte mich auf und bemerkte, dass ich immer noch im Raum der Wünsche war und auf der Couch geschlafen hatte. Zu meinem Erstaunen hatte Draco neben mir gelegen und einen Arm um mich geschlungen gehabt. Hatte ich so viel getrunken, dass ich mich an nichts weiter erinnerte? Aber dann hätte ich jetzt einen Kater haben müssen und den hatte ich nicht.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass der Unterricht in fünf Minuten anfangen würde. Ich streckte mich ausgiebig und hielt plötzlich mitten in der Bewegung inne. Es fehlten noch fünf Minuten bis der Unterricht anfangen würde! Schnell rüttelte ich an Dracos Schulter. Zuerst wollte er sich verschlafen umdrehen, doch als ich ihm sagte, wie spät wir dran waren, sprang er, so schnell er konnte, auf. Wir machten uns schnell frisch und rannten dann in entgegengesetzte Richtungen davon.

Ich hatte jetzt Kräuterkunde und musste auf die Ländereien zu den Gewächshäusern. Der Weg war weit und dementsprechend verspätet kam ich auch bei Professor Sprout an. Sie schenkte mir nur einen mahnenden Blick und drehte sich zu zwei Schülern um, die sie wegen etwas um Hilfe baten.

Ich kniete mich neben Mary, die gerade etwas in unser Beet pflanzte und half ihr. ''Wo warst du?'', flüsterte sie, da es ungewöhnlich still um uns herum war. ''Verschlafen.'', antwortete ich ihr knapp. ''Warum sagst du es mir nicht einfach? Du warst nicht im Schlafraum.'' Marys Stimme klang gereizt. ''Ich war mit Draco im Raum der Wünsche und heute bin ich aufgewacht und es fehlten noch 5 Minuten bis zum Unterricht. Verschlafen, okay?'', antwortete ich genervt und stand auf, um Wasser zu holen.

Im Laufe des Tages ignorierten wir uns so gut es ging, aber am Abend war es, als wäre gar nichts gewesen. Das war gut so. So erkannte man eine gute Freundin.

Die Tage vergingen und schon war es Freitag. Überall in Hogwarts verteilten Draco, Fred, Gerorge und ich Einladungen, die Luna Lovegood für uns entworfen hatte. Außerdem auch noch Marcus Flint, Hannah Abbott, Megan Jones, Michael Corner und Marietta Edgecombe, die wir dazugewinnen konnten. Alle kamen aus verschiedenen Häusern, und was alle erstaunte war, dass sich alle recht gut verstanden.

Inzwischen war der Raum der Wünsche mit allen möglichen Sachen ausgestattet. Auch mit Muggel-Dingen, wie zum Beispiel mehreren Discokugeln. Der Raum war Kreisförmig. An den Außenseiten  standen Sitzecken und in der Mitte war ein riesiger Tanzplatz. Vom Eingang aus gesehen, an der rechten Seite des Raumes, stand eine riesige Bar. Die Säulen im ganzen Raum waren mit silbernen und roten Tüchern verkleidet. Genau gegenüber des Eingangs führten ein paar Treppen zu einer Art Vip-Lounge empor. Sie war für alle gedacht, die geholfen hatten diese Party auf die Beine zu stellen.

Ich saß im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und machte meine Hausaufgaben. Natürlich hatte ich eigentlich das ganze Wochenende dazu Zeit, aber ich beschloss alle heute zu machen.

Ich war gerade fertig geworden, als Oliver Wood zu mir rüber kam. ''Hey.'', meinte er und lächelte. ''Hey.'', grüßte ich zurück. ''Harry hat erzählt, dass du gerne fliegst und Quidditch spielst.'' Ich nickte und er fuhr fort: ''Die Auswahlspiele sind jetzt. Also falls du in die Mannschaft willst, kannst du ja mal zum Quidditch-Platz kommen.'' Meine Augen weiteten sich. ''Ja! Natürlich! Bis dann.'', rief ich und rannte die Treppe  zu den Mädchenschlafsälen hoch. Ich zog mir ein paar leichte Sportsachen an und holte meinen wunderschönen Besen aus dem Schrank, ehe ich zum Sportplatz lief.

Am Ende des Tages wurden ich und Katy Bell von Oliver zu den Jägerinnen der Mannschaft erklärt.

Am nächsten Morgen stand ich gegen zehn auf. Alle anderen Mädchen schienen schon beim Frühstück zu sein.

Ich machte mich fertig und lief in die große Halle. Wie alle anderen hatte ich heute keine Uniform an, auch wenn sie mir gut stand.

Flint kam mir entgegen. ''Adams, wir haben keine Einladungen mehr.''

Ich nickte. ''Gut. Dann bis heute Abend.''

Er lächelte. ''Formell?''

Wieder nickte ich und lächelte mit einem bezaubernden Lächeln zurück.

Nach dem Frühstuck spazierte ich auf den Ländereien umher. Ich lief zum verbotenen Wald und bog dann nach links in Richtung See. An der Uferseite, die zum Wald hin lag, waren viele Büsche und vor allem Brennnesseln. So blöd wie ich war, hatte ich Shorts angezogen...  Etwas weiter lichteten sich die Büsche und ein steiniges Ufer kam in Sicht. Ich beschloss an diesem warmen Septembertag schwimmen zu gehen und zog mich bis auf die Unterwäsche aus.

Langsam watete ich ins Wasser, das eisig kalt war. Hätte man Eiswürfel umhertreiben sehen, hätte das niemanden erstaunt. Als ich bis zum Bauchnabel im Wasser stand, tauchte ich unter und schwamm weiter raus, oder eben, auf das andere Ufer zu. Als es mir zu kalt wurde, schwamm ich wieder zurück. Sobald ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, planschte ich ein wenig im Wasser umher und ließ mich auf dem See treiben.

Jemand legte seine Hände auf meine Augen. Ich fuhr hoch und drehte mich um. Draco grinste mich mit seinem Draco-Grinsen an. Ich schnaufte nur und lief durch das Wasser in Richtung Ufer. Doch so weit kam ich nicht, denn Draco hielt mich davon ab.

Er umfasste mein Handgelenk und zog mich zurück. Ich drehte mich zu ihm um. Sein Blick war trüb, verträumt. Er lehnte seine Stirn an meine an und legte die Hand, die nicht die meine festhielt, auf meine rechte Schulter. Mit seiner linken Hand wanderte er von meiner Schulter zu meinem Gesicht und strich sanft mit seinem Daumen über meine Wange. Nach einer Weile legte er seinen Daumen -und Zeigefinger an mein Kinn und zog mein Gesicht nach oben, sodass wir uns in die Augen sahen.

Ich legte meine Hand auf seine Brust, direkt über sein Herz, ehe er sich herabbeugte und ich seine Lippen, so leicht wie ein warmer Sommerwind, auf meinen Lippen spürte. Ich erwiderte den Kuss und hielt gleich darauf inne.

Ich fuhr zurück und rannte ans Ufer. Schnell trocknete ich meine Klamotten mit einem leichten Zauber, zog mich an und lief zurück zum Schloss.

Draco war mein Cousin, der Sohn des Bruders meiner Mutter! Wir durften uns nicht...

küssen.

Hättest du gedacht, dass... [Tom Riddle FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt