Hättest du gedacht, dass... das Schicksal so lächerlich sein kann?

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Katy und ich gingen shoppen. Und - huiiiii- es war toll!

Wir kauften uns verdammt viele Kleider, Röcke, Oberteile, Schuhe und Schmuck. Ich verliebte mich in die Mode mit den langen Tellerröcken, die man bis zur Taille hochzog und die hochgesteckten Haare. Meistens waren die Haare noch nicht einmal hochgesteckt. Bei manchen waren sie kurzgeschnitten, aber das wollte ich nicht. Ich liebte meine blonde, gewellte Mähne, die mir über den gesamten Rücken fiel, genauso wie Katy, die ihre Haare genauso lang hatte wie ich. Mit dem einzigen Unterschied, dass die ihren schokobraun waren.

Als wir schließlich zurück in die Wohnung kamen, war es bereits später Nachmittag. Bis dahin hatten wir ja noch überhaupt keine Ahnung gehabt, was uns erwarten würde...

Mary und Mine waren stinksauer. Während sie also durch die Gegend liefen und rumschimpften, blieben Katy und ich stehen und grinsten uns an. Schließlich beschlossen wir, die zwei einfach zu ignorieren und unsere kleine Show durchzuziehen.

Katy ging in Modellschritten zum Sofa und schmiss die Einkaufstüten darauf. ''Hach, Sarah, war das schön...'', meinte sie mit verträumten Blick und extra lauter Stimme.

''Ja'', sagte ich in der selben Tonlage,'', das kannst du laut sagen! Die ganzen wunderschönen Klamotten!''

''Ich würde sie ja gerne Mary und Mine zeigen, aber die sind zu beschäftigt um uns ihre Aufmerksamkeit zu schenken...'', fuhr Katy fort und schenkte Mary einen bösen Blick.

Ich fing an wie eine Irre zu lachen und holte auch das Essen raus, das wir gekauft hatten. Ich ging in die Küche, schmolz die Schokolade, gab die Butter dazu und schlug nebenbei Eiweiß mit Zucker. Schließlich gab ich die Schokolade zu dem Eiweiß und hob es unter. Als alles gut vermischt war, gab ich alles in kleine Förmchen und stellte es in den Ofen.

Die nächste Woche verging recht schnell. Wir besuchten Hogwarts, um mit Professor Dippet zu reden, der uns anmeldete und willkommen hieß. Auf seine Frage, ob der Hut uns schon in Häuser einteilen sollte, verneinten wir.

Außerdem gingen  wir noch zu viert in die Winkelgasse und besorgten alle Bücher und Zaubertränkezutaten. Und, weil es sehr viele Bälle und Partys auf Hogwarts geben würde, kaufen wir uns noch Kleider und schöne Umhänge.

Die letzten zwei Wochen der Ferien verbrachten wir in Parks. Wir bräunten uns und dachten darüber nach, wie wir uns in Hogwarts verhalten sollten. Mine brachte uns neue Zauber bei und Mary und ich entwickelten uns zu Superköchinnen. Katy war unser sportbewusstes Supermodel, das uns zwar jeden Tag zum Sport zwang, aber uns zumindest essen ließ... abgesehen davon, dass sich das Training tatsächlich lohnte.

Eines Morgens, nach diesen zwei Wochen, standen wir früh auf, um uns fertig zu machen. Ich zog eine graue taillenhohe Stoffhose an und ein schwarzes T-Shirt, welches ich in die Hose steckte. Da es ein kalter Morgen war, zog ich noch einen Mantel drüber und schon ging es los. Meine drei Mädels hatten auch alle Hosen angezogen, wie ich. Wir legten noch die letzten Sachen in unsere Koffer, ehe wir losgingen. Ich hatte ein Taxi bestellt, welches schon wartete. Als wir alle drinnen saßen, fuhr er los. Wir sprachen nicht, eine unangenehme Stille breitete sich aus. Wir waren gespannt, aufgeregt. Auch etwas Angst war dabei...

Am Bahnhof King's Cross stiegen wir aus und liefen zielgerecht auf die Absperrung zu. Es sah alles so aus, wie wir es kannten, nur die Menschen waren anders.

Als wir schließlich in der Zaubererwelt waren, atmeten wir doch tief durch und ließen den Anblick des Zuges auf uns wirken. Die Anspannung fiel von uns ab und wir lächelten glücklich. Zuhause...wir fuhren nachhause, nach Hogwarts.

Im Zug fiel uns allen sehr deutlich auf, wie heftig die Häuserfeindschaften waren. Nicht nur Slytherin und Gryffindor behandelten sich gegenseitig wie Abschaum, nein, auch Hufflepuff und Ravenclaw mischten sich ein. Bisher hatte ich immer geglaubt -und ich glaubte ich konnte auch von Mine, Katy und Mary sprechen-, dass es nicht schlimmer ging, als in unserer Zeit. Aber das hier war schlimmer. Es war schrecklich.

Wir setzten uns in ein leeres Abteil. Neue Bekanntschaften machten wir nicht, nicht einmal schlechte, denn die ganze Fahrt lang blieb die Abteiltür geschlossen. Uns überkam Heimweh. Heimweh nach unserer richtigen Heimat. Ich vermisste meine Eltern und Draco, genauso wie meine ganzen anderen Freunde. Den anderen ging es nicht anders, denn wir erinnerten uns, wie die Fahrten nach Hogwarts immer gewesen waren...bis jetzt. Jetzt war alles anders.

Als der Zug schließlich zum Stehen kam, sahen wir erst einmal nach draußen und genossen den Ausblick. Uns fiel auf, dass keiner die Uniform trug und so zogen wir sie auch nicht an und stiegen aus.

Mitten in dem Geschubse wurden wir getrennt und ich stieg in irgendeine Kutsche ein. Erst zu spät fiel mir auf, wer dort saß...

Hättest du gedacht, dass... [Tom Riddle FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt