Hättest du gedacht, dass... du ihn liebst?

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Jedes Mal, wenn Toms durchdringende Augen meine trafen, traf Himmel auf Erde. 

Die Zeit schien einen Moment still zu stehen, wie damals im Krankenflügel.

Ich fuhr zurück, schnappte nach Luft, sah schnell weg. 

Am liebsten hätte ich Jack abgesagt. doch ich konnte nicht. Ich konnte einfach nicht. 


Nach eineinhalb Stunden des Redens, Essens und Lachens, beschlossen wir wieder in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Dort herrschte eine genauso ausgelassene Stimmung wie in der großen Halle. Es wurde getrunken, Spiele wurden gespielt und die ganzen Sachen, für die man sich am Morgen schähmen würde, nahmen ihren Lauf. 

Mitten im Getümmel sah ich ihn wieder. 

Er saß in einer dunklen Ecke im Gemeinschaftsraum, wo ihm kaum jemand Beachtung schenkte. Mit seinem aufmerksamen Blick streifte er durch die Gegend, was er suchte, wusste ich nicht, doch bei mir blieb er hängen. 

Sein Gesicht lag zur Hälfte in vollkommener Finsternis, weshalb ich nur erahnen konnte, wie regungs- und emotionslos er mich ansah. Dieser kalte, beherrschte Blick jagte mir eine Gänsehaut über der Rücken. 

Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab.

Das Feuerwhiskyglas in meiner Hand schien mir auf einmal sehr interessant. Ich schwenkte es im Licht hin und her, beobachtete die Alkoholschicht, die sich dabei am Glas bildete. Oberhalb des Glasrandes nahm ich eine Bewegung wahr, weshalb ich nach oben sah. 

Was ich sah, war ein Jack, der mir gegenüber stand. Er sah mich an, doch ich bezweifelte, dass ihm das bewusst war, da er in einer anderen Welt zu weilen schien. Ich lächelte ihm unsicher entgegen, einfach so, um sicher zu gehen, on er nicht doch mitbekam, wie er mich ansah. Und tatsächlich, er lächelte zurück. 

Es war merkwürdig wie er so alleine mitten im Raum stand, mit einem Glas Alkohol in der Hand, diesen konzentrierten und gleichzeitig verträumten Ausdruck in den Augen, dieses unschuldige, staunende und doch wissende Lächeln auf den Lippen, diese durchgewuschelten Haare, die hochgekrämpelten Ärmel seines Hemdes, dessen obere Knöpfe offen waren - um ihn herum tanzende, lachende Menschen, die nichts von unserem Zeitlupenmoment mitbekamen. 

Der Augenblick dieses gottähnlichen Anblicks wurde jäh zerstört, als ein angetrunkener Daniel Lauthner Jack auf die Schulter schlug. ,,Hey ihr beiden! Spielen wir 'ne Runde Wahrheit oder Pflicht?" 

Ich war dankbar mich aus dieser Starre lösen zu können. ,,Klar!", rief ich und sprang auf. Jack löste seinen Blick nicht von mir, so als hätte er Daniel nicht gehört, dann zuckte er zusammen, murmelte anscheinend eine Zustimmung und ließ sich von dem anderen Jungen und mir mitziehen. 

Daniel führte uns in einen angrenzenden Raum, in dem schon der Rest auf uns wartete. Neben Jack, Daniel und mir, waren noch Amin Parker, ein anderer, von dem ich glaubte, er ginge in die fünfte Klasse und - und das ließ mich etwas dümmlich erschrecken - Riddle. Außerdem noch drei Mädchen aus meinem Jahrgang. Darunter auch das Mädchen, dem ich die Astronomiehausaufgaben dupliziert hatte. Sie lächelte mir freundlich zu.

,,Hey Lin", begrüßte ich sie. Sie war eine der wenigen, die ich kannte, also hoffte ich, dass sie mir ihre Freundinnen vorstellen würde, was sie auch tat.

,,Das hier sind Christin und Helena.", stellte sie mir die anderen mit samtener Stimme vor. Helena war eine dunkelhaarige Schönheit mit blauen Augen, Christin hatte wirre blonde Haare und ebenso blaue Augen, wie Helena. Lins Haare waren rötlich-braun, doch ihre Augen waren dunkel. 

Hättest du gedacht, dass... [Tom Riddle FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt