Dieses Kapitel ist aus Toms Sicht geschrieben.
Ich hatte mit Shelley ausgemacht, dass ich sie halb acht vor dem Gemeinschaftsraum der Ravenclaws erwartete. Sie stand schon da, als ich kam. Richtig so - mich ließ man nicht warten.
,,Du siehst hübsch aus.'', sagte ich lächelnd. Sie strahlte mich an.
Wie leicht war es doch Menschen etwas glauben zu lassen. Sie war nicht hässlich, vollkommen gelogen hatte ich nicht, aber eine Schönheit war sie auch nicht. Dafür hatte sie aber überragende Noten, was auch der Grund war, weshalb ich sie ausgewählt hatte. Abgesehen davon was sie aber wie jede andere auch: sie hörte gerne, was sie hören wollte, selbst wenn es gelogen war.
Rosemary Shelleys Kleid war ein einziges Grauen aus gelb. Mein Geschmack war deutlich besser, was ich bei der Auswahl von Elanyas Kleid bewiesen hatte.
,,Hey! Hörst du mir zu?'', vernahm ich die nervige Stimme des Mädchens neben mir.
,,Selbstverständlich.'', sagte ich und lächelte.
Ich hatte kein einziges Wort ihrer Erzählung vernommen, was aber ihrerseits vergessen schien, sobald ich sie anlächelte. Sie strahlte wieder und ein seltsamer Glanz erschien in ihren Augen. Ich versuchte keine Verwirrtheit zu zeigen und selbst falls ich es täte, so würde dieses Mädchen es nicht merken. Sie war geblendet von meinem Äußeren.
Das war nicht weiter verwunderlich, denn es war nicht so, dass ich nicht attraktiv war, im Gegenteil. Ich hatte früh gelernt, dass Menschen vor allem auf das äußere Erscheinen, auf Verhalten und Charme achteten.
Rhetorik war dabei eine der wichtigsten Aspekte. Was konnte man nicht alles mit sorgfältig ausgewählten Worten und einem Lächeln erreichen..
Wir betraten die Halle. Mein Blick schweifte über die Anwesenden, doch es war niemand Interessantes in Sichtweite. Nicht, dass es wirklich interessante Personen hier gab..
Mein Kopf ruckte herum als ich etwas Grünes aufblitzen sah. Allerdings sah ich nicht die Person, die ich erhofft hatte zu sehen.
,,Suchst du jemanden?'', fragte Shelley. Ihren Ton konnte ich nicht einordnen. Ich antwortete nicht und stellte stattdessen eine Gegenfrage: ,,Möchtest du etwas trinken?'' Sie nickte.
Es war fast schon abstoßend leicht, wie leicht sie sich ablenken und besänftigen ließ. Ich zog sie trotzdem und gerade deshalb zum Buffett. So lange sie trank und aß, konnte sie nicht reden, was besser für sie und auch für mich war.
Ich nahm ein Glas Sekt in die Hand und lehnte mich an den mit Essen beladenen Tisch.
In dem Moment trat Dippet an sein Podest und stieß mit einem kleinen Löffel mehrmals an sein Glas, bis alle zu ihm sahen.
,,Liebe Schüler!'', rief er, ,,heute ist ein großer Tag! Ich hoffe Sie amüsieren sich, feiern, tanzen und haben morgen eine schöne Heimfahrt.'' Vereinzelter Applaut ertönte.
Dippet drehte sich um und reichte Professor Greenish die Hand, um sie auf die Tanzfläche zu führen.
Immer mehr gingen dem Beispiel des Direktors nach und fingen an zu tanzen.
Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, um nicht resigniert loszuschreien. Das war unter meiner Würde.
,,Rosemary, darf ich bitten?'', fragte ich sie mit meinem charmantesten Lächeln. Sie kicherte und ließ sich von mir zur Tanzfläche führen. Ich hasste es, wenn Mädchen diese Folge von Tönen von sich gaben.
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Hättest du gedacht, dass... [Tom Riddle FF]
FanfictionVon Australien nach England ziehen und dann auch noch die Welt retten? Das scheint Dumbledores Plan für die junge Hexe zu sein, die reinblütig genug ist, um im Hause Slytherin der 40er kein Aufsehen zu erregen und genug Züge der Malfoys abbekommen h...