Ich wandte meinen Blick zu Riddle, der nun auf mich zukam und sich neben mich setzte.
''Schon erstaunlich wie zufrieden du bist, wenn alle bestraft werden.'', meinte ich trocken und würdigte ihn keines Blickes.
''Du vergisst den Grund für das Duell, Blümchen.''
Gab er mir allen Ernstes die Schuld? Und weshalb bitteschön ‚Blümchen'?!
''Nicht so, Riddle. Ich habe die Herausforderung nicht angenommen, das warst allein du.''
Er sah mich eine Weile lang an. ''Ist es weil ich nicht gewonnen habe?''
''Bitte?''
''Warum bist du so aggressiv?
''Ich bin nicht aggressiv. Ich finde es nur überflüssig, mich für die Bestrafung aller verantwortlich zu machen.''
Ich stand auf und lief zielstrebig aus der Halle, doch er folgte mir.
''Ich hätte es nicht gemacht, wenn es nicht um dich gegangen wäre, Elanya.'' Ich schnaufte. ''Spar dir das, Riddle.''
''Warum glaubst du mir nicht?''
''Du bist halt nicht die Sorte Mensch, der man etwas glaubt.'', antwortete ich sarkastisch.
Im Gemeinschaftsraum verkrümelte ich mich sofort in meinem Zimmer. Es fiel mir wirklich schwer, bei seinen Sprüchen nicht in ausgelassenes Gelächter zu fallen. Es gefiel mir, wie er mit mir sprach, seine Liebeserklärungen... und den Kuss aus der Bibliothek. Ich würde ihm auch alles glauben, wenn er eben nicht er wäre. Man konnte ihm nichts glauben. Ich musste einfach annehmen, dass hinter seinem Verhalten etwas lag, dass ein Grund dafür war. Etwas, weswegen er sich einen Vorteil erhoffte.
Partys waren für die nächste Zeit erst einmal abgesagt. Einen Lichtblick gab es jedoch: den Weihnachtsball. Der würde riesig werden.
So kam und ging der Oktober.
Der Herbst verdrängte den Sommer.
Es wurde kalt im Schloss.
In der ersten Novemberwoche kündigte Dippet den Weihnachtsball an. Die Strafen wurden aber nicht abgemildert.
Unter ständigem Hausaufgaben machen, im Unterricht aufpassen, zur Bibliothek rennen, vor Ausganssperre im Gemeinschaftsraum sein und essen gehen, verging die Woche schnell. Es war Freitag. Ich musste keine Hausaufgaben mehr machen, war frei alles zu tun und lassen, wenn die Regeln nicht gewesen wären. Doch da stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
Regeln waren da, um gebrochen zu werden.
Ich erzählte niemandem davon. Sicher war sicher.
Samstag nach dem Frühstück ging ich hinaus auf die Ländereien. Natürlich hätte ich den Geheimgang nehmen können, der zum Honigtopf führte, doch es wäre aufgefallen, da ich die einzige Schülerin in Hogsmeade gewesen wäre.
So lief ich einfach bis zur Appariergrenze und weg war ich.
Ich erschien wieder in einer schmalen Seitengasse, die auf die Hauptstraße führte und gegenüber einer Füßgängerzone mit Geschäften lag.
Das hoffte ich zumindest. Das letzte Mal war ich hier ca. 50 Jahre in der Zukunft gewesen. Ich ließ erleichtert die angehaltene Luft aus meinen Lungen, als ich herumschlendernde Menschen und Läden sah.
Ja, wie es jetzt zu erwarten war, war ich nicht die einzige mit diesem genialen Plan an diesem Tag. Ich schlenderte gerade vor den Schaufenstern rum, als mir jemand die Augen zuhielt. ''Na, wen haben wir denn da?'', fragte diesen wunderbare tiefe, männliche Stimme. Ich beschimpfte innerlich meinen Verstand, wie er eine Stimme so beschreiben konnte und drehte mich zugleich um.
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Hättest du gedacht, dass... [Tom Riddle FF]
FanficVon Australien nach England ziehen und dann auch noch die Welt retten? Das scheint Dumbledores Plan für die junge Hexe zu sein, die reinblütig genug ist, um im Hause Slytherin der 40er kein Aufsehen zu erregen und genug Züge der Malfoys abbekommen h...