Ich ließ die Luft, von der ich nicht gemerkt hatte, dass ich sie angehalten hatte, mit einem lauten ‚WUSCHH' aus.
Warum brachten wir ihn nicht einfach um und reisten dann so schnell wie möglich zurück, eh man uns nach Askaban schicken konnte? Im Versuch mich zu beruhigen, schloss ich meine Augen. Der Zauberspruch auf meiner Hand erschien vor meinem inneren Auge und ich fasste einen Entschluss. Ich würde Dumbledore einen Brief schreiben.
Noch einen prüfenden Blick auf die Tür werfend, holte ich meine Feder und ein Blatt Pergament aus meiner Tasche. Dann begann ich zu schreiben. Ich erklärte Dumbledore die Situation, bat ihn um Hilfe und erinnerte ihn an die Gegenleistung, die er uns versprochen hatte, unsere Eltern und Freunde zu beschützen. Tief Luft holend beendete ich den Brief und richtete meinen Zauberstab auf den Text. Sofort, nachdem ich die drei magischen Wörter aussprach, schnappte ich, wie ein Ertrinkender, nach Luft. Der Luftmangel verlangte so viel Energie von mir, dass ich, nachdem der Brief verschwunden war, erschöpft zusammenbrach.
Ungefähr eine weitere halbe Stunde lag ich luftringend da, ehe ich in einen traumlosen Schlaf glitt.
Am nächsten Morgen wachte ich durch eine Berührung an meiner Stirn auf. Als ich meine Augen öffnete, blickte ich direkt in die besorgten von Emmi.
''Was ist nur los mit dir?'', murmelte sie kopfschüttelnd. ''Hast jetzt auch noch Fieber...'' Ich stöhnte jämmerlich auf, als ein purer Blitz aus Schmerzen mich durchfuhr. ''Du arme'', murmelte sie noch ein Mal und huschte zu ihrem Labor, woraufhin sie gleich mit drei Fläschchen zurück kam. Sie flößte sie mir ein, worauf ich heftig anfing zu husten und gleichzeitig das Gesicht wegen dem widerlichen Geschmack verzog. Der dritte Trank dagegen war köstlich. Er schmeckte nach heißer Schokolade...Moment! Das war heiße Schokolade! Ich seufzte genüsslich auf und gleich darauf zogen die Wolken in meinem Kopf etwas ab. ''Danke, Emmi.'', hauchte ich selig lächelnd. ''Keine Ursache, Liebes.''
Es musste wohl ein Schlaftrank gewesen sein, denn kurz darauf döste ich ein. Ich schlummerte den restlichen Vormittag vor mich hin und wurde gegen Mittag von einer angenehmen, männlichen Stimme geweckt.
''McRosieee.'', säuselte sie direkt neben meinem Ohr. Ich lächelte sanft, woraufhin ich blinzelnd die Augen aufschlug. ''Zach'', begrüßte ich Zachary verträumt. ''Na, Schönheit? Alles gut?'', fragte er gut gelaunt und setzte sich schwungvoll auf einen Stuhl neben meinem Bett.
''Denk schon..'', antwortete ich mich streckend und setzte mich schließlich auf.
''Hunger?'', fragte er und hielt eine Schüssel mit Erdbeeren hoch. Ich öffnete sprachlos meinen Mund, ehe ich in einen Schwall aus Dankbarkeit verfiel. ''Oh, Zach! Du bist so unglaublich! Danke, danke, dankee!!'' Ich breitete meine Arme aus, um ihn zu umarmen, was dazu führte, dass er sich auf mein Bett setzte.
Er blieb noch eine Weile da und schob mir Erdbeeren in den Mund und wir lachten viel.
Kurz bevor er ging, kam auch Daniel vorbei, um zu sehen, wie es mir ging, doch schließlich ließen mich beide wieder alleine.
Dafür dauerte es keine zehn Minuten, bis Mary, Katy und Mine kamen. Sie hatten mir Schokolade mitgebracht – Zartbitter. Das Leben im Krankenflügel ließ sich aushalten, so unbekümmert wie es war...
Am Donnerstag entließ mich Poppy –ähh...-, Emmi und ich musste wieder in den Unterricht. Allerdings, so musste ich feststellen, waren Donnerstage die entspanntesten Tage der ganzen Woche –abgesehen vom Wochenende natürlich-, da wir nur Fächer, wie Wahrsagen (Pflichtfach! Mine würde deshalb noch sterben), Pflege Magischer Geschöpfe und Kräuterkunde hatten.
In Wahrsagen war uns langweilig und wir unterhielten uns nur. Mary schrieb uns kleine Sprüchchen auf und gab sie uns dann, was uns zum Lachen brachte. Mir gab sie ein Zettelchen, auf dem ‚My pinky friend' stand. Ich verstand zwar nicht, warum ‚pinky', aber das war ja auch egal.
Tom benahm sich mir gegenüber sehr...reserviert. Im großen Gegensatz zu seinen Freunden, welche versuchten mit Mary, Mine und Katy klar zu kommen, schoss er nur Todesblicke durch die Gegend. Mich brachte er aber komischerweise nicht um, nein, er ignorierte mich komplett. War er immer noch beleidigt? Konnte das sein?
Es schien, als wäre in der ganzen Schule eine Art Eisschicht aufgetaut worden, sei meine drei Mädels und ich allen zeigten, dass wir Freundinnen waren. Nun versuchten alle, sich mit Leuten aus anderen Häusern zu verstehen. Nun...so ziemlich alle, außer Personen, wie Riddle. Bei ihm konnte man wirklich nichts anderes machen, als seine Augen zu verdrehen. So verklemmt konnte man eigentlich überhaupt nicht sein, doch Riddle war anscheinend sehr gerne eine Ausnahme, wie es schien. Es war, als wäre sein größter Lebenswunsch, aus der Menge herauszustechen –und zwar unangenehm.
Auf dem Weg zu PMG (Pflege Magischer Geschöpfe), verdrehte ich mal wieder meine Augen und grinste dabei: dieser Donnerstag war außerdem auch so schön, weil Riddle seit der ersten Pause wie vom Erdboden verschluckt war. Das bedeutete, dass ich seine unangenehme Gesellschaft nicht aushalten musste.
PMG hatte ich mit Huffle, also mit Mary. Hufflepufft waren sehr... friedlich.
Kräuterkunde kam danach mit den Gryffindors. Sie waren die Einzigen, mit denen es ab und zu noch kriselte. Katy und ich lockerten aber die Stimmung und zeigten, dass Gegensätze sich...anzogen. Wieder lachte ich bei dem Gedanken, Katy stimmte mit ein. Mit einem Blick zu ihr, stellte ich fest, dass wir mal wieder das Gleiche gedacht haben mussten.
Nach Kräuterkunde hatten wir endlich Schule aus. Und wir gingen nach Haus'. Nee, Scherz. Dazu fehlte noch lange... sehr lange... sehr, sehr lange. Ich verdrängte die Traurigkeit und fühlte mich kurze Zeit später wieder toll.
Es schien, als würden meine Füße den Boden kaum berühren, mit so einer Leichtigkeit lief ich.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, machte ich schnell meine Hausaufgaben und ging dann hoch in mein Zimmer. Ich hatte es, dank der Einrichtungszauber, ein bisschen umgestaltet.
Die Wände waren nicht mehr ganz so dunkelgrün, sondern nun in einem hellen Waldgrün. Die Bettwäsche war nicht mehr so dunkel, dass sie fast schwarz wirkte, sonder nun in silbern. Nur den Teppich hatte ich so dunkel gelassen, wie er war und auf den Boden hatte ich einen Illusionszauber gelegt, sodass er wirkte, als wäre er aus verschieden hellen Holzplatten zusammengewürfelt. Auf meinem Nachttischchen standen aus Steinen verwandelte Blumen und dann, schlussendlich, bemerkte ich, wie wohl ich mich in diesem Zimmer fühlte.
Es fehlte nur noch ein kleines Sofachen, dachte ich, schmiss mich auf mein Bett und fing an einen Muggelroman zu lesen.
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Hättest du gedacht, dass... [Tom Riddle FF]
FanficVon Australien nach England ziehen und dann auch noch die Welt retten? Das scheint Dumbledores Plan für die junge Hexe zu sein, die reinblütig genug ist, um im Hause Slytherin der 40er kein Aufsehen zu erregen und genug Züge der Malfoys abbekommen h...