Ich konnte nicht glauben, dass Taehyun nun tatsächlich mit unserer Fußballmannschaft spielte. Während unseres Cheerleader-Trainings hatten wir gehört, wie die Fußballspieler herumgeschrien haben und haben uns daher den Rand des Feldes gestellt, um ihnen zuzusehen. Es sah nicht so aus, als hätten sie Taehyun mit Freuden aufgenommen, wobei sie ohnehin vollzählig waren.
Viel eher sah es aus, als hätten sie ihn herausgefordert.
Aber warum?
Hatte es was damit zu tun, dass Soobin ihn heute angesprochen hatte oder kannten sie einander?
Als Soobin drei Finger hochhielt, klopfte mir Daesy mehrmals gegen die Schulter. »Sie spielen jetzt bestimmt Drei gegen Drei, oder?«, fragte sie aufgeregt und sprang neben mir von einem Fuß auf den anderen. Der Grund, warum sie so nervös war, war definitiv Beomgyu, der dort ebenso auf dem Feld stand. Die Nummer 1 prangte auf seinem Trikot und immer, wenn er den Ball gehalten hatte, hatte sie innerlich gejubelt. Zwar hatte sie sich Mühe gegeben, nicht laut zu schreien, doch man hatte ihr angesehen, dass sie sich gefreut hatte.
Ich jedoch war angespannt.
Denn Taehyun war da und Bongcha stand neben mir. Ich hatte Angst, sie würde mich auffordern, zu ihm zu gehen, denn ich kannte sie und wusste, dass sie das tun würde.
»Dieser Tölpel spielt mit Keeho und Kai«, murrte Bongcha mit finsterem Blick, hatte ihre Hand in die Hüfte gestemmt und beobachtete jede kleine Bewegung, die der Junge mit den silbernen Haaren tätigte. Sie war viel zu vernarrt in den Gedanken, ihn leiden zu sehen.
»Bestimmt ist der Neue gut, sonst hätte Soobin ihn nicht auf den Platz geholt«, ertönte eine Stimme, die in unserer Gruppe nur selten zu hören war.
Kim Nabi war ein hochgewachsenes Mädchen mit schlanker Statur, ihre Arme hatte sie vor der Brust verschränkt, saß auf der untersten Tribünen Bank und ließ ihren Blick über den Platz wandern, während sich die Jungs aufstellten. Nabi war hübsch mit ihrem schmalen Gesicht und den langen braunen Haaren, die vom Kopfansatz bis zu den Spitzen nahtlos in einen Rotton übergingen. Sie war meistens schweigsam und unternahm nie etwas mit uns außerhalb des Trainings. Ich sah sie ab und zu um in der Schule, aber sonst hielt sie sich nicht oft dort auf. Manchmal hätte ich sie gerne gefragt, ob sie mitkommen wollte, aber Bongcha hatte sie nur ins Cheerleader-Team aufgenommen, weil sie gut war und nicht weil sie Nabi mochte.
»Der Trainer würde nie jemanden gegen ihn austauschen«, sagte Bongcha kühl und als ich ihr Profil musterte, konnte ich die Falte zwischen ihren Augenbrauen sehen.
Ganz überzeugt wirkte sie nicht.
»Ich wäre mir da nicht so sicher«, mischte sich nun eine männliche Stimme in das Gespräch ein. Sofort schnellten alle unsere Köpfe zu ihm, als er hinter uns her ging. »Der Junge ist gut, allein schon, wie er weiter gepasst hat, nachdem Yeonjun versucht hatte, den Ball abzunehmen, zeigt schon, dass er ziemlich kreativ ist. Sieht man selten, dass man zuerst einen Pass andeutet und ihn dann doch mit der Ferse schießt. Und er scheint normal mit Links zu spielen, deswegen war es einfach unmöglich vorherzusagen, dass er mit rechts passen würde. War aber etwas unsauber, also nehme ich an, das war sein erster Versuch.«
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𝐓𝐇𝐄 𝐓𝐈𝐄𝐒 𝐖𝐄 𝐁𝐈𝐍𝐃: 𝑆𝑤𝑒𝑒𝑝𝑒𝑟
RomanceKang Taehyun ist hochbegabt, doch nur mit seinem leistungsstarken Verstand und seiner Vorliebe für Zahlen bekommt er keinen großen Freundeskreis. Was Taehyun nicht unbedingt stören würde, wäre da nicht seine große Leidenschaft. Das Fußballspiel. Daf...