Die Tage verstrichen wie ein endloser Albtraum, während ich reglos in meinem Bett lag. Die Decke umhüllte mich wie ein Schatten und die Dunkelheit in meinem Zimmer, weil ich die Vorhänge zugezogen hatte, spiegelte die Schwere in meinem Inneren wider. Das verlorene Fußballspiel lastete wie ein unüberwindbares Gewicht auf meiner Seele.
Ich hätte nie erwartet, dass ich mich einmal so fühlen würde.
Mein bisheriges Leben war gepflastert von Zahlen, Formeln und Symbolen. Sie haben mir immer den Weg gezeigt und obwohl ich jeden einzelnen Spielzug errechnet hatte, war ich erschüttert darüber, dass wir trotzdem verloren hatten.
Auch die Gedanken an meine Eltern quälten mich.
Ich konnte ihre enttäuschten Blicke förmlich spüren, als wäre ich nicht nur körperlich, sondern auch emotional anwesend. Dabei haben sie auf dem Weg nach Hause nur freundlich zu mir gesprochen. Dennoch hatte ich ein anderes Bild. Die Hoffnung, sie stolz zu machen, hatte sich in nichts als Staub aufgelöst. Das Gefühl des Versagens fraß mich auf, und die Tatsache, dass ich meine Familie nicht mit einem Sieg beeindrucken konnte, durchdrang meine Gedanken wie ein bohrender Schmerz.
Aber ich hatte nicht nur meine Eltern enttäuscht, sondern auch meine Mannschaft.
Bestimmt würden sie mich jetzt aus dem Fußballteam schmeißen und ehrlich gesagt: Nach meinem Auftritt hatte ich es wohl auch verdient. Ich war ein kaputter Taschenrechner, mit dem man nichts mehr anfangen konnte.
Und dann war da noch Paenji.
Paenji – ihr Lächeln, ihre Augen, all die Erinnerungen an glückliche Momente – hallten wie ein schmerzhaftes Echo durch meine deprimierten Gedanken.
Wieso sollte ich Paenjis Fehler nicht verzeihen, wenn ich doch selbst dauernd Fehler machte? Dass ich mich so auf meinen Kopf verlassen hatte, war ein Fehler, der mir jetzt in jeder ruhigen Minute schmerzhaft bewusst wurde.
Tief in meinem Inneren spürte ich eine Mischung aus Reue, Selbstzweifeln und der lähmenden Wirkung meiner eigenen Entscheidungen. Es war schwer zu akzeptieren, dass meine vermeintliche Intelligenz und Berechnungsfähigkeit mir in diesem entscheidenden Moment versagt hatten. Die Realität des Versagens war erdrückend, und ich fragte mich, ob ich überhaupt in der Lage war, meine Fehler wieder gutzumachen.
Ich wollte gerade die Bettdecke über meinen Kopf ziehen, mich vergraben und weitere Tage nicht aus dem Bett kommen, als es an der Tür klopfte. Meinen Eltern und Hyanggu hatte ich weisgemacht, dass ich krank war und sie hatten auch aus Respekt wegen der Niederlage nicht mehr weiter nachgefragt. Meine Mutter sah mich jedes Mal mit diesem besorgten Blick an, wenn sie mir etwas zu essen brachte und als kein weiteres Klopfen ertönte, murrte ich: »Ich habe keinen Hunger!«
Die Tür öffnete sich trotz meiner Widerworte langsam, und ich zuckte leicht zusammen, nicht bereit für den unerwarteten Besuch. Bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, betraten sie mein Zimmer – Soobin, Yeonjun, Beomgyu und Kai. Der Rest der Mannschaft folgte ihnen auf Schritt und Tritt. Yeonjun, der stolz seine Nummer 9 auf dem Trikot trug, betrat den Raum mit einem enthusiastischen Ausruf: »Also ich habe immer Hunger.«
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𝐓𝐇𝐄 𝐓𝐈𝐄𝐒 𝐖𝐄 𝐁𝐈𝐍𝐃: 𝑆𝑤𝑒𝑒𝑝𝑒𝑟
RomanceKang Taehyun ist hochbegabt, doch nur mit seinem leistungsstarken Verstand und seiner Vorliebe für Zahlen bekommt er keinen großen Freundeskreis. Was Taehyun nicht unbedingt stören würde, wäre da nicht seine große Leidenschaft. Das Fußballspiel. Daf...