»Alles okay?«, fragte ich den Mannschaftskapitän Soobin, als wir mit dem Training fertig waren. Ich hatte ein paar kleine Zögerungen in seinem Spiel festgestellt und fragte mich, ob er sich vielleicht verletzt hatte.
In wenigen Tagen stand das große Match an.
Möglicherweise war er auch einfach nur nervös.
Fahrig fuhr Soobin sich mit der Hand durch das blonde Haar und lächelte nur, als würde es keine Rolle spielen, wie er sich fühlte. Er schmiss sein T-Shirt in seine Sporttasche und holte sich ein Frisches aus dem Spind. »Schon okay, ich bin in letzter Zeit unkonzentriert. Und bei dir?«
Dass er eine Gegenfrage stellte, hätte ich nicht erwartet.
Wir befanden uns im Umkleidebereich der Fußballmannschaft. Der Geruch von Duschgel lag in der Luft, da einige noch unter den Duschen standen. Man hörte das Rauschen des Wasserstrahls und das klappernde Geräusch von Kleiderbügeln, weil einige ihre Ausrüstung in den Spinden verstauten. Manche Spieler dehnten sich immer noch und ächzten, denn die Muskeln schmerzten. Beomgyu saß auf einer der Holzbänke und massierte sich die Ellenbogen, um sich von den Anstrengungen des Trainings zu erholen.
»Danke«, gab ich als Antwort zurück und rieb mir mit der Handfläche über die Brust. Zugegeben war ich vor dem ersten großen Spiel etwas aufgeregt, denn wegen der Sache mit Bongcha hatte der Trainer am Anfang gemeint, dass ich auf der Bank sitzen würde.
Doch heute hatte er seine Meinung geändert und verkündet, dass er mich als Libero aufstellen wollte.
Im Fußball war ein Libero ein Verteidigungsspieler ohne direkten Gegenspieler. Normalerweise war er hinter den anderen Verteidigern positioniert und hatte somit eine Art ›Freiheit‹, um das Spiel zu lesen und schnell zu reagieren.
Er spielt zur Absicherung.
»Ich bin etwas nervös.«
Soobin nickte, zog dann scharf die Luft ein und ließ seinen Blick über die Spieler schweifen, die sich im Raum befanden. Ich konnte aber nur fünf zählen. »Klar, wir sind alle nervös. Manche können es nur einfach besser verstecken als andere.«
»Die Nummer 9 - ich meine Yeonjun scheint nicht so nervös zu sein, wenn er hier Alkohol reinschmuggeln will«, meinte ich leise, denn ich war mir nicht einmal sicher, ob das eine gute Idee war. Weil ich vorher gesehen hatte, wie Yeonjun mit dem anderen Stürmer losgegangen war, um den Alkohol zu holen.
Das war eine ganze Weile her, weswegen sie bald zurück sein mussten.
Ich hörte ein leises Prusten hinter mir und blickte über die Schulter zu Beomgyu, der seinen Arm streckte und seine Fingerknöchel knacken ließ. »Yeonjun ist wohl der zähste Typ, den ich kenne. Der wird höchstens nervös, wenn er kurz davor ist zu verlieren und er würde es nie zeigen.«
Als ich gegen ihn gespielt hatte, war er mir höchstens wütend vorgekommen. Aber als Nervosität hätte ich das Funkeln in seinen Augen nicht betitelt.
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𝐓𝐇𝐄 𝐓𝐈𝐄𝐒 𝐖𝐄 𝐁𝐈𝐍𝐃: 𝑆𝑤𝑒𝑒𝑝𝑒𝑟
RomanceKang Taehyun ist hochbegabt, doch nur mit seinem leistungsstarken Verstand und seiner Vorliebe für Zahlen bekommt er keinen großen Freundeskreis. Was Taehyun nicht unbedingt stören würde, wäre da nicht seine große Leidenschaft. Das Fußballspiel. Daf...