An diesem Morgen wachte ich mit Bauchschmerzen auf. Die vergangenen Ereignisse nagten an mir, wie rastlose Geister, die sich beharrlich in meine Gedanken gruben und meine innere Ruhe in Beschlag nahmen. Es quälte mich, dass Bongcha diese Bombe vor Taehyun platzen gelassen hatte. Es war fies, weil sie sich bestimmt bewusst war, dass ich ihn mochte.
Sie war immer gut gewesen, das Offensichtliche zu erkennen und ich war mir sicher, dass sie es deswegen getan hatte. Ich wollte nicht mehr daran denken, doch die Gedanken ließen mich nicht mehr los.
Taehyun war in meinem Kopf.
Ständig.
Auch als ich Misses Hwang im Laden half, konnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Mir fielen auch ihre Blicke nicht auf, während ich meiner Arbeit nachging, aber vielleicht lag es auch an ihrem natürlichen Mutterinstinkt. »Paenji, Liebes«, hörte ich ihre Stimme sagen und sie kam auf mich zu, als ich gerade dabei war ein bisschen von der Ware in die Regale zu räumen, »du siehst so bedrückt aus. Ist etwas passiert?«
Manchmal hätte ich mir gewünscht, mehr aus mir herauskommen zu können. Mehr über meine Gefühle und Ängste sprechen zu können, doch ich hatte das Gefühl, dass Misses Hwang schon genug Sorgen hatte. Dennoch war ich dankbar, dass sie mich nach meinem Wohlbefinden fragte und antwortete zögerlich: »Ich habe mich in einem Missverständnis verfangen uns weiß nicht, wie ich es wieder gerade biegen könnte.«
Es vor einer erwachsenen, älteren Person auszusprechen war ungewohnt, aber ich hoffte auf Worte, die mir halfen. Oder zumindest Trost spendeten.
»Liebes«, begann sie einfühlsam und mit einem ebenso mitfühlenden Lächeln, »Menschen sind komplex, und Beziehungen sind oft wie ein Tanz, bei dem man die Schritte erst lernen muss. Es ist normal, dass es Missverständnisse gibt. Vielleicht solltest du dieses Missverständnis ansprechen, deine Gefühle offenlegen und versuchen zu verstehen, wie er die Situation sieht. Offene Kommunikation ist der Schlüssel.«
Die Falten an ihren Augen ließen sie noch netter wirken, als sie schon war. Sie verhielt sich oft wie eine Mutter. Wie eine Mutter, die ich so nicht hatte, denn meine Mum hatte nicht viel Zeit für weise Worte. Ich war mir sicher, dass ich mit ihr über die Sache reden könnte. Doch das Risiko bestand, dass sie hektisch abblocken und sagen würde, sie müsse noch etwas für die Arbeit erledigen.
Vielleicht hatte ich auch einfach nur Angst davor, dass so etwas passieren könnte. Ich vermisste meine Mum und ich war mir sicher, dass Minja es genauso tat.
»Ich sollte wohl versuchen, ihm meine Lage zu erklären«, murmelte ich nachdenklich und stellte eine weitere Dose ins Regal, »aber er ist einfach gegangen und wollte mir nicht zuhören.« Diese Worte entschlüpften mir, ohne zu realisieren, dass Miss Hwang gar nichts von Taehyun wusste.
»Komm mit«, meinte Miss Hwang und führte mich behutsam zu einem abgeschiedenen Ort im Laden, der als privater Raum diente. Wir setzten uns auf bequeme Stühle, die in einer gemütlichen Ecke standen. Um uns herum türmten sich bunte Stapel von Waren, Dokumenten und anderen Habseligkeiten der alten Dame. Das leise Summen der Kühlschränke fügte eine sanfte Melodie zu unserer Umgebung hinzu. Der Duft von frischem Kaffee, den sie sich jeden Mittag machte, vermischte sich mit den Noten von Gewürzen und Blumen.
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𝐓𝐇𝐄 𝐓𝐈𝐄𝐒 𝐖𝐄 𝐁𝐈𝐍𝐃: 𝑆𝑤𝑒𝑒𝑝𝑒𝑟
RomanceKang Taehyun ist hochbegabt, doch nur mit seinem leistungsstarken Verstand und seiner Vorliebe für Zahlen bekommt er keinen großen Freundeskreis. Was Taehyun nicht unbedingt stören würde, wäre da nicht seine große Leidenschaft. Das Fußballspiel. Daf...