Kang Taehyun ist hochbegabt, doch nur mit seinem leistungsstarken Verstand und seiner Vorliebe für Zahlen bekommt er keinen großen Freundeskreis. Was Taehyun nicht unbedingt stören würde, wäre da nicht seine große Leidenschaft.
Das Fußballspiel.
Daf...
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Als ich vorhin das Schulgebäude verlassen wollte, kam mir ein Mädchen entgegen. Völlig aufgelöst, schniefend und weinend lief sie an mir vorbei, stieß mich sogar mit ihrer Schulter an. Und wenige Sekunden später kreuzten die Cheerleaderinnen meinen Weg.
Ich wusste direkt, was passiert war und spürte genau zwei Emotionen.
Ich war enttäuscht, weil Paenji dazu gehörte. Aber da mir auch nach unserem letzten Gespräch bewusst war, dass sie sich nur den anderen Mädchen unterordnete, konnte ich es nicht mit der zweiten Emotion in Verbindung bringen.
Meiner Wut.
Das letzte Mal, als ich eine derartige Wut verspürt hatte, war, als mein Vater fälschlicherweise meine Mutter beschuldigt hatte. Angeblich hätte sie den Herd vergessen auszumachen, dabei war es mein Vater gewesen, der ihn aufgedreht hatte und da meine Eltern immer zu zweit in der Küche standen und meine Mutter von Hyanggu abgelenkt worden war, hätte mein Vater ihn ausmachen sollen. Doch er bekam währenddessen einen Anruf und verließ einfach zum Telefonieren den Raum. Die Pfanne mit dem Öl hatte schließlich Feuer gefangen.
Und irgendwie hatte ich jetzt im Moment das Gefühl, eine Ahnung davon zu haben, wie sich die Pfanne gefühlt hatte.
Ich brannte.
»Okay, wir spielen Team Rot gegen Team Weiß«, verkündete der Trainer, nachdem er mit einem Händeklatschen auf sich aufmerksam gemacht hatte und teilte die jeweilige 6er-Gruppe auf. Ich hörte zwar nur mit einem Ohr zu, wusste aber, dass ich zu Team Rot gehörte. Wir positionierten uns auf dem Spielfeld, wir Roten bekamen das linke Feld, während das weiße Team die rechte Seite belegte. Danach wurde das provisorische Spiel angepfiffen, doch selbst da noch behielt ich die Cheerleader-Gruppe im Augenwinkel, versuchte auf selber Höhe zu sein.
Wie zu erwarten waren die Spieler gleich voll im Gange und es dauerte nicht lange, bis ich zur Gelegenheit einer Ballannahme kam. Ich fing den Pass mit dem rechten Knie ab, zog denselben Fuß zurück, damit ich mit dem Linken ausholen konnte und ballerte das Ding in meine gewünschte Richtung.
Man hörte nur einen lauten Aufschrei: »Bongcha, pass auf!«
Dann kreischte jene Cheerleaderin und konnte noch rechtzeitig zur Seite hüpfen, während mein Geschoss zunächst waagerecht auf die Tribünen zu flog, an der Bankkante abprallte und danach senkrecht in die Höhe schoss.
»Scheiße Taehyun, was sollte das!?«, hörte ich den Trainer rufen, doch ich hatte nur noch den Ball vor Augen, der einen hohen Bogen zurück aufs Feld kam.
Ich wusste natürlich, dass es ein Abseits war und dass eigentlich das gegnerische Team den Ball holen musste, aber darauf wartete ich nicht, sondern lief los, um ihn mir zu schnappen. Plötzlich stand nur wenige Meter der Kapitän vor mir. Soweit ich mich erinnerte, war Soobin ein Mittelfeldspieler. Die Mittelfeldspieler spielen sowohl offensiv als auch defensiv. Sie unterstützen das Team bei der Balleroberung und im Spielaufbau, indem sie den Ball vom Verteidigungsbereich in die Angriffszone transportieren und seine Mitspieler in Position bringen. Soobin war also der Spielmacher und sollte Spielintelligenz, Ballkontrolle und Passgenauigkeit aufzeigen.