KAPITEL 15. Taehyun

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Das Gespräch mit Paenjis Mutter hatte mich nicht so nervös gemacht, wie jetzt vor ihrer Zimmertür zu stehen

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Das Gespräch mit Paenjis Mutter hatte mich nicht so nervös gemacht, wie jetzt vor ihrer Zimmertür zu stehen. Ich wollte die Situation noch einmal direkt klären, war aber dankbar, dass Frau Park meine Entschuldigung angenommen hatte. Ebenso wie das Angebot, Minja von der Schule abzuholen und nach Hause zu bringen.

Das musste wohl irgendwie bedeuten, dass Paenji dachte, ich wäre in der Lage, auf ihre Schwester aufzupassen. Und der Gedanke, dass sie gut von mir dachte, gefiel mir.

Ein bisschen.

Als sie schließlich ihre Tür aufdrückte und mir der Geruch von Buchseiten, Parfum und süßem Gebäck entgegenkam, blickte ich in das Zimmer dieses Mädchens. Es gab viel zu sehen. Drei kleine Fenster, was meine Mundwinkel kurz zum Zucken brachte, einen Schreibtisch mit einem weißen Stuhl, der so aussah, als würde sie nicht oft dort sitzen.

Ihre Bettdecke trug kleine Gänseblumen und ihr Lampenschirm war groß und weiß. Auf einem hölzernen Regal stand ein großes Radio.

Musik.

Tanzen.

Die Pop-Lieder.

»Muss ich irgendetwas beachten?«, fragte ich vorsichtig, während ich nicht aufhören konnte, das Zimmer zu bewundern. Es war definitiv aufgeräumter als bei meinem Bruder und auch das gefiel mir. »Ist es nicht zu privat? Wir gehen noch nicht so lange miteinander aus.«

Paenji blickte über die Schulter, wobei ihr Haar heute besonders gepflegt aussah. Hatte sie nicht auch einen harten Schultag hinter sich?

Davon konnte man nur in ihrem müden Gesicht etwas sehen.

»Es ist ... nur ein Zimmer«, sagte sie lächelnd und ich trat langsam einen Schritt voran, stand nun in dem Raum eines Mädchens, mit dem ich ausging.

Ob ihre Mutter wollte, dass wir die Tür einen Spalt offen lassen?

Wusste sie überhaupt, dass ich mit ihrer ältesten Tochter ausging? Hätte ich es erwähnen sollen?

Unschlüssig stand ich im Raum, fühlte mich wie ein Gegenstand, der nicht hierher gehörte. Wie ein falscher Lösungsweg in einer Rechnung. »Das mag sein, aber das eigene Zimmer ist doch so etwas wie ... ein Zufluchtsort? Zumindest macht mein Bruder Sachen darin, die er im Wohnzimmer wohl eher nicht machen würde.«

Paenjis Lächeln verschwand und stattdessen strich sie sich mit zusammengekniffenen Augenbrauen ihr Haar zurück. Sie hob ihr Handgelenk zum Ansatz und band die Mähne schließlich mit einem Haargummi zusammen. »Das – ... stimmt wohl«, murmelte sie leise, »aber ich stelle dir meinen Zufluchtsort gerne vor.« Mit leichten Füßen schritt sie auf ihren Schreibtisch zu, an dem ein großer Spiegel stand. Er war umringt von Glühbirnen und sie zeigte auf ihre Schminksammlung. Eine beachtliche Sammlung, musste erwähnt werden. Eine Bürste und ein paar Taschentücher lagen auf dem Tisch und ich verstand, dass sie dort wohl kaum ihre Hausaufgaben machte. »Als Cheerleaderin muss man jeden Tag gepflegt aussehen, sonst fangen die Leute an zu lästern. Nun ja, tun sie irgendwie trotzdem, aber es gehört wohl dazu.«

𝐓𝐇𝐄 𝐓𝐈𝐄𝐒 𝐖𝐄 𝐁𝐈𝐍𝐃: 𝑆𝑤𝑒𝑒𝑝𝑒𝑟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt