In den letzten Wochen fand ich Trost und Ablenkung in der Freundschaft zu Miss Hwang. Ich half im Laden aus, und es tat gut, über Gefühle und das Leben zu sprechen. Die Stunden mit ihr schenkten mir eine Art Ruhe, die ich inmitten der hektischen Schulzeit brauchte. Ich bekam auch das Gefühl, dass ihr dieser Kontakt guttat, dass sie öfter lachte und Komplimente der Kundschaft leichter annahm. Sie fing an, das Leben wieder positiv zu sehen, nachdem es durch den Tod ihrer Tochter so traurig geworden war. Sie blühte regelrecht auf, wenn wir über Erinnerungen an glückliche Momente sprachen und gemeinsam die kleinen Freuden des Alltags feierten.
Die Verbundenheit zwischen uns vertiefte sich, und ich schätzte die Möglichkeit, nicht nur zu nehmen, sondern auch zu geben. Ob es nun darum ging, den Laden zu ordnen, Gespräche zu führen oder einfach nur da zu sein – es fühlte sich an, als ob wir einander auf unserem individuellen Weg der Heilung unterstützten.
Währenddessen blieb die Beziehung zu Taehyun in einem delikaten Gleichgewicht. Seine täglichen Besuche, um meine Schwester abzuholen, wurden zu kurzen Momenten der Begegnung. Wir führten Small Talk und ich verspürte immer noch den Drang, ihm nahe sein zu wollen. Die Blicke zwischen uns verrieten mehr, als unsere Worte ausdrücken konnten, und ich musste akzeptieren, dass wir beide Zeit brauchten, um uns zu sortieren.
Dennoch wünschte ich mir, tiefer in seine Gedankenwelt abtauchen zu können, aber gleichzeitig respektierte ich seinen Raum und die Herausforderungen, die er bewältigen musste.
Mir war aufgefallen, wie Taehyun, der in den letzten Wochen intensiv mit seiner Mannschaft trainiert hatte, allmählich in den Schulalltag zurückkehrte. Es schien so, als hätte er einen Entschluss gefasst, seine Fehler zu überwinden, und das zeigte sich nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch im Klassenzimmer. Die gemeinsamen Anstrengungen mit der Mannschaft zahlten sich aus, und der Zusammenhalt zwischen ihnen wuchs. Es war auffällig, wie Taehyun nun öfter mit den Jungs der Mannschaft unterwegs war. Die anfängliche Distanz, die nach dem verlorenen Spiel herrschte, verwandelte sich in eine solidere Freundschaft. Besonders mit Soobin, dem Anführer der Mannschaft, entwickelte sich eine enge Bindung. Die beiden verbrachten nicht nur Trainingsstunden gemeinsam, sondern auch Freizeit außerhalb des Spielfelds.
Und darüber freute ich mich wirklich, denn bei unserem letzten ernsthaften Gespräch, hatte Taehyun erwähnt, dass ich die erste Person gewesen war, die Interesse an ihm gezeigt hatte.
Jetzt machte es den Eindruck, als wäre er ein volles Mitglied der Fußballmannschaft und Soobin erwies sich als einfühlsamer Freund, der Taehyun nicht nur in sportlicher Hinsicht unterstützte, sondern auch ein offenes Ohr für persönliche Belange hatte. Die beiden teilten nicht nur den Enthusiasmus für Fußball, sondern auch Gedanken, Träume und die Herausforderungen des Lebens.
Es schien fast so, als wäre die Situation mit Bongcha in den Hintergrund gerückt. Man sprach zumindest nicht mehr viel über sie.
Doch Bongcha war keineswegs vergessen.
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𝐓𝐇𝐄 𝐓𝐈𝐄𝐒 𝐖𝐄 𝐁𝐈𝐍𝐃: 𝑆𝑤𝑒𝑒𝑝𝑒𝑟
RomanceKang Taehyun ist hochbegabt, doch nur mit seinem leistungsstarken Verstand und seiner Vorliebe für Zahlen bekommt er keinen großen Freundeskreis. Was Taehyun nicht unbedingt stören würde, wäre da nicht seine große Leidenschaft. Das Fußballspiel. Daf...