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                                  BAYARDO

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BAYARDO

„Rede mit mir. Bitte rede doch mit mir und sag mir endlich, wer der Erpresser ist. Irgendwann ist es sowieso unvermeidlich und ich werde denjenigen ausfindig machen", redete ich ruhig auf meine Schwester ein.

„Ich kann nicht! Ich kann's dir nicht sagen, okay! Das würde alles zwischen uns beiden kaputt machen und ich will dich als meinen Bruder ganz sicherlich nicht verlieren!", erklärte Ruby mir verzweifelt.

„Dio mio! REDE VERDAMMT NOCHMAL!", brüllte ich und schlug mit meiner Faust auf dem Tisch.

Ich hatte nicht vor gehabt die Fassung zu verlieren, doch meine Schwester machte mich in diesem Augenblick unfassbar wütend, sodass ich mich nicht mehr zurückhalten konnte.
Das Bild, welches über dem Kamin hing, ist soeben krachend zu Boden gefallen und das Geräusch ließ Ruby zusammenzuckte.
Wir saßen zu fünft auf der Ledercouch bei mir zuhause in der Villa und ich kippte mir einen weiteren Schluck Tequila hinunter, wobei ich hoffte meinen Kummer wieder etwas wegbekommen zu können, denn dieser hinderte mich nur daran klar zu denken.

„Ist es dir also wichtiger, dass es vielleicht etwas zwischen uns kaputt macht als meine Frau sowie meine Kinder, welche allesamt verschwunden sind und vielleicht demnächst sogar tot sind, nur weil du deinen Mund nicht aufbekommst?!", herrschte ich Ruby an.

„Natürlich sind sie auch wichtig, aber ich kann es dir einfach nicht sagen. Ich-ich das ist alles so kompliziert und bitte-ich", fing meine Schwester verzweifelt an und suchte nach Worten.

„Ich kann nicht glauben, wie egoistisch du eigentlich bist!", knurrte ich zornig.

„Bay. Bitte beruhig dich etwas. Das bringt uns doch auch alles nicht weiter und durch deine Wut wirst du auch nicht bewirken, dass Ruby mit dir darüber redet!", mischte sich Silvio ein und fokussierte mich mit seinem Blick.

„Ich weiß, aber ich bin so scheiße verzweifelt und sie ist die einzige, die mir Antworten auf meine Fragen liefern könnte und mein einziger Anhaltspunkt", sagte ich etwas entspannter und die Trauer überkam mich erneut, denn ich vermisste sie so sehr.

„Wir wissen alle wie sehr dir Dalia fehlt und wie du an ihrem Verschwinden leidest. Mir würde es ja nicht anders gehen und wäre ich Vater von zwei Neugeborenen wäre ich bestimmt noch viel mehr durchgedreht als du, aber dennoch bringt es alles nichts. Wir werden sie finden, da bin ich sicher", entgegnete Lucero und generell mit seiner ruhigen Art schaffte er es häufig mich zu beruhigen.

„Ich hoffe es wirklich sehr. Zum ersten Mal spüre ich deutlich, wie es ist wieder ohne eine Frau zu sein und merke nur noch mehr, wie sehr ich sie in meinem Leben brauche", flüsterte ich nachdenklich.

Ich atmete einmal tief durch, um mich dann von der Couch zu erheben, wobei mein Blick kurzzeitig an der weißen Wand hängen blieb, welche unbedingt mal wieder einen neuen Farbstrich verdient hatte und ich beugte mich herunter, um das Bild wieder an seinen Platz hängen zu können, welches Dalia und mich an unserer Hochzeit abbildete und meine Sehnsucht vergrößerte.

„Es tut mir leid, fratello!", murmelte meine Schwester aufrichtig und hielt mich am Arm fest, sodass ich es kurz wagte ihr einmal in die Augen zu blicken.

Vorsichtig entzog ich ihr diesen und machte mich wortlos auf den Weg nach draußen, denn die frische Luft würde mir nun mit Sicherheit gut tun.
Der Boden knarzte unter meinen schweren Schritten und ich schnappte mir die Zigarettenschachtel von der Kommode im vorbeigehen nach draußen.
Dann lief ich ein Stück die Straße entlang, um dann ungestört am Waldrand diese anzünden zu können und blickte hoffnungsvoll in den Himmel.
Innerlich betete ich zu Gott, denn es sollte alles einfach nur wieder gut gehen und wenigstens mal einen kurzen Zeitintervall geben, in welchem wir keine Probleme oder andere Dinge hatten, mit welchen wir uns herumschlagen mussten.

„Liebeskummer ist hart. Ich weiß. Ich weiß gut, wie das ist", vernahm ich eine Stimme hinter mir und entdeckte Lucero, welcher durch das Gras auf mich zukam.

„Es ist wirklich sehr schwer, keine Frage. Aber bist du schonmal plötzlich in Tränen ausgebrochen, hast dabei am ganzen Körper gezittert. Zudem im Herzen solche Schmerzen gehabt, weil du in einer Situation keinen anderen Weg mehr gesehen hast, wie du damit umgehen sollst? Wenn du dies mal erlebt hast, weißt du erst richtig, was es heißt richtigen Schmerz zu verspüren", fügte er noch hinzu und hörte sich dabei so Weise an wie mein Großvater.

„Hast du dies gefühlt als deine Mutter gestorben ist?", wollte ich von ihm wissen, denn er hatte über ihren Tod niemals auch nur ein einziges Wort verloren.

Lucero schien mit sich selber zu kämpfen, bevor er dann leicht nickte und seine Augen schloss, wobei mein Freund vorher noch eine Zigarette aus meiner Schachtel zog und ebenfalls zu rauchen begann.
Stumm standen wir nebeneinander auf der Wiese vor dem Wald und blickte weit hinaus in die Ferne, wo man die untergehende Sonne am besten betrachten konnte.

„Ich werde dich sicherlich nicht so glücklich machen, wie sie es tut, aber ich möchte für dich da sein. Wir alle stehen hinter dir Bay und wissen, was für eine beschissene Zeit du durchmachst. Auch wenn ich lieber Single bin und mich mit gelegentlichen One night stands abgebe, heißt das nicht, dass ich noch nie eine Freundin hatte und nicht weiß, was es bedeutete Liebeskummer zu verspüren oder denjenigen zu vermissen", erzählte Lucero mir urplötzlich und legte seinen Arm auf meiner Schulter stützend ab.

„Nicht jeder, der einem zuhört, kann auch verstehen was in demjenigen vorgeht, aber bei dir habe ich das Gefühl, dass obwohl du jünger bist viel mehr erlebt hast und reifer bist, als ich es je sein werde", antwortete ich und bewunderte ihn sehr.

„Ich bin nicht von alleine so geworden. Die Menschen habe mich dazu gemacht. Wenn man möchte, dass eine Wunde heilt, muss man auch aufhören diese anzufassen, egal wie schwer es ist und sobald ich mein Motto geändert habe und anders durchs Leben laufe, ist es mir viel leichter gefallen alte Kapitel zuzuschlagen und neue zu öffnen. Ich blicke nach vorne und warte ab, was auf mich zukommt. Das würde dir auch helfen", murmelte Lucero.

Wir standen noch eine Weile dort und vernahmen das Zwitschern der Vögel, welche auch die Restsonne genossen und warteten ab, bis diese komplett verschwunden war.
Als wir gemeinsam zurück gehen wollten, flog mir ein kleiner Zettel entgegen.
Ich brauchte es gar nicht auszusprechen, denn Lucero und ich blickten uns nur kurz an, wobei wir sofort wussten, was der andere dachte.

Ein neuer Brief und dieser hatte es in sich...

Ein neuer Brief und dieser hatte es in sich

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Wieso redet Ruby nicht?🥺

Hat sie doch etwas damit zu tun, was dafür sorgen könnte, dass Bayardo sie für immer hasst?😱👀

Ist die Story euch mittlerweile zu langweilig?😵‍💫

Hot & glamorous| Bis du mir vertraust ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt