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                                  DALIA

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                                  DALIA

„Meine Zeit ist um, hab ich recht?", wollte ich unmittelbar von ihm wissen, als er den Raum betrat.

Ich spürte seine Anwesenheit deutlich in meinem Rücken und brauchte mich überhaupt nicht umdrehen, um dies bemerkt zu haben.
Dieser Mann hatte für mich immer noch die kälteste Ausstrahlung, die ich jemals zuvor bei einer Person erlebt hatte und allein schon dies genügte mir, um weiterhin einen gewisse Distanz zu suchen.
Ich wollte meine Babys ungerne alleine lassen, wusste aber, dass es schon großzügig genug von Nikolaj war, mir diese Minuten zu geben, Alyvia und Eliano sehen zu können.

Eben noch hatte mein Körper wild gezittert, mein Bauch hatte sich stark verkrampft, doch die Tränen hielten sich gut zurück.
Der Druck hatte ein wenig nachgelassen und jetzt wusste ich nicht wirklich, wie meine Gliedmaßen mich zusammenhielten.
Diese unerträgliche und zugleich willkommene Leere erschütterte mich mit einem mit einer viel zu lauten sowie verdächtigen Stille.

Niemand hörte mich.
Niemand sah mich an.
Niemand war hier, um mir zu helfen.

Und trotzdem war mein Kopf so laut, dass er zu platzen drohte.
Ich wollte hier doch einfach nur weg und die Unwissenheit, wie es meinem Mann derzeit ging, brachte mich innerlich halb um.
Mit leeren Augen blickte ich Nikolaj noch einmal an und lief dann entschlossen an ihm vorbei, da ich sowieso sicher war, mich jetzt von meinen Kindern trennen zu müssen.
Er hielt mich allerdings am Arm fest, wodurch mir ein Schauer über den Rücken lief und ich mit angehaltenem Atem stehen blieb.

„Wo möchtest du hin?", fragte Nikolaj ganz ruhig.

„Ich-ich dachte nur, wir würden wieder gehen, denn die Zeit, welche du mir mit meinen Kindern gegeben hast, ist allemal um", hauchte ich stammelnd.

„Wie schlimm ist es für eine Mutter, die eigenen Kinder kaum sehen zu können und dabei nicht zu wissen, wie es ihnen geht?", wollte der Mann plötzlich von mir wissen, wobei mich seine Frage mehr als nur irritierte.

„Eine ehrliche Antwort", fügte er hinzu.

„Ich fühle mich einsam ohne meine Babys und mich plagt täglich die Sorge, dass sie etwas haben könnte, wobei ihnen nicht geholfen wird. Der Arzt hatte auch mit mir darüber gesprochen gehabt, wir würden noch etwas länger im Krankenhaus bleiben müssen, aber dann habt ihr uns entführt", erklärte ich ihm ehrlich und wusste überhaupt nicht wieso ich so offen antwortete.

„Wir haben einen der besten privaten Ärzte der gesamten Stadt. Er kümmert sich um deine Kinder", entgegnete Nikolaj.

„Wieso erzählst du mir das?", hakte ich vorsichtig nach.

„Weil ich kein Unmensch bin und verstehen kann, wie sich sowas für eine Mutter anfühlt."

„Danke", murmelte ich nur.

Wärme stieg in mir auf und seine Worte lösten ein wenig Sicherheit in mir aus, wobei ich niemals gedacht hätte, dass sich dieser Mann auch noch für andere Dinge interessierte als für sich selbst, denn sonst hätte er mich nicht tagelang in dieser dunklen Zelle gefangen gehalten.
Dieser Mann war einfach nur ein einziges Rätsel für mich, was es noch so viel mehr erschwerte diesen einschätzen zu können sowie seine Gedankengänge zu verstehen.

Wieso fühlte ich mich hier einerseits wohl, während mein Verstand mir zuschrie, dass wir ganz dringend aus dieser Hölle heraus mussten?

„Du hältst mich für den Feind, wobei du überhaupt nicht bedenkst, wer mich zu diesem gemacht hat und wie aus einem netten, hoffnungsvollen Jungen, der Mann geworden ist, welcher nun vor dir steht", sagte Nikolaj.

„Ich glaube eher, dass du deine gute Seite nicht zeigst, weil dich diese menschlich macht und dann deine Ängste überwiegen, erneute Dinge, die dich in der Vergangenheit verletzt haben wieder erneut erleben zu müssen. Du hast ein Herz, denn du hast deine Menschlichkeit nicht aufgegeben, sonst würdest du dich gar nicht für mich interessieren. Du gibst nur vor kalt zu sein, damit niemand an dich heran kommt und gibst nicht allzu viel preis, um nicht verletzt zu werden. Ich weiß nicht, was du erlebt hast, aber ich glaube, es gibt etwas, das dich so sehr geprägt hat weshalb du Menschen nicht mehr vertraust", vermutete ich, wobei er mich überrascht musterte.

„Dalia, du hast eine gute Menschenbeobachtung, als Therapeutin wärst du vermutlich genau die richtige. Dennoch irrst du dich in dem Punkt, dass ich menschlich bin, denn sonst hätte ich meine eigene Familie nicht umgebracht ohne auch nur mit der Wimper zu Zucken. Es ging mir noch nicht einmal nahe", brummte Nikolaj.

„Das liegt dann an dem Verhältnis zwischen dir und ihnen. Sie haben etwas gemacht, was dich bis aufs Äußerste gekränkt hat oder sogar etwas Schlimmeres und genau deswegen haben diesen Menschen es aus deiner Sicht verdient zu sterben", sprach ich weiter.

Erneut ruhte sein Blick auf mir, wobei er kurz nachzudenken schien bevor er wieder etwas sagen wollte.
Die Stille zwischen uns fühlte sich etwas seltsam an, doch ich war mir ganz sicher, dass dieser Mann genau wusste, wie recht ich mit meinen Worten hatte und es nun nur darauf ankam, ob er dies auch so einsehen würde oder eben nicht.

„Du weißt überhaupt nichts über mich, Dalia! Du weißt rein gar nichts also hör auf so zu tun als würdest du mich verstehen, denn das kannst du überhaupt nicht! Du hast keine Ahnung, was Bayardo und seine Freunde mit mir angerichtet haben, denn würdest du es wissen, könntest du deinen Mann nicht mehr so ansehen wie du es derzeit tust. Bay ist nicht der liebe, ruhige, den er vorgibt zu sein und er ist alles andere als der richtige Mann für Kinder", knurrte Nikolaj.

„Wieso lässt du nicht zu, dass es durchaus jemanden gibt, der deine Handlungen verstehen kann und weiß, was du gerade durchmachst. Ich kann dir gerne ein paar Beispiele aus meinem Leben bringen, die zeigen werden, dass ich genau weiß, welchen Abschnitt deines Lebens du gerade durchläufst!", gab ich nicht auf, denn ich würde noch etwas aus diesem Mann herausbekommen.

„DU WEIẞT GAR NICHTS!", brüllte Nikolaj mich voller Zorn an.

Entschlossen ging er zur Tür, lief wütend hinaus, um mich dann in dem Raum meiner Kinder einzusperren.
Schützend schlang ich kurz meine Arme, um ihre kleinen Körper und brauchte einen kurzen Moment, dies zu verarbeiten.

Ich musste unbedingt herausfinden, was die Freundschaft zwischen Bayardo und ihm gebrochen hatte, koste es was es wollen, doch anders würde ich hier vermutlich nie wieder herauskommen und das Tageslicht sehen...

Ich musste unbedingt herausfinden, was die Freundschaft zwischen Bayardo und ihm gebrochen hatte, koste es was es wollen, doch anders würde ich hier vermutlich nie wieder herauskommen und das Tageslicht sehen

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Ist Nikolaj wirklich so ein furchtbarer Mensch?🤔

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