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„Wie sollte ich sowas entscheiden können?", fragte ich ihn fassungslos

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„Wie sollte ich sowas entscheiden können?", fragte ich ihn fassungslos.

Dabei stellte ich mir unwillkürlich die Frage, wie mich ein Mann, welcher selbst Vater war, vor so eine Wahl stellen konnte und ich wusste, dass ich mich zwischen beidem niemals entscheiden könnte.
Es schmerzte in meinem Brustkorb und auch mein Baby spürte die Unruhe, welche sich in mir aufbaute.
Ich schüttelte entschlossen den Kopf, wobei ich eher bereit dazu war, mein eigenes Leben zu opfern, als mich zwischen meinen Liebsten entscheiden zu müssen.

„Ich kann keine Wahl treffen. Ich kann sowas nicht entscheiden", erklärte ich.

„Doch. Gewiss wirst du das tun und ich zähle nur bis zehn, ansonsten verlierst du eben beide. Wie du es dir wünscht, mi hija!", meinte er höhnisch.

„Ich kann nicht", sagte ich heiser.

Ein Schluchzen überkam mich, während ich mir noch immer meine schmerzende Wunde hielt und so am Boden war, dass ich es noch nicht einmal schaffte überhaupt etwas zu sagen.
Ich fühlte mich in diesem Moment so, als würde ich meinen Vater gewinnen lassen und hasste mich dafür, keine Entscheidung treffen zu können, denn so würde ich gleich alles, was mir wichtig war mit einem Mal verlieren.
Es war schon erstaunlich wie lange es dauert, bis man jemanden lieben lernt und diesem vertraut, aber auch wie schnell man genau diesen Menschen verlieren konnte, denn dafür reichten wenige Sekunden.

„Amore mio! Sieh mich an!", befahl mir Bayardo.

Ich senkte noch immer meinen Kopf, da ich es nicht wagen wollte meinem Mann in die Augen zu blicken, ich konnte es schlichtweg einfach nicht.
Ich wollte nicht mit ansehen, welche Trauer in der Liebe meines Lebens steckte und ich war mir dessen bewusst, dass Bay schon längst eine Wahl für uns beide getroffen habe.

„Sprich es nicht aus", mahnte ich ihn.

„Entscheide dich für unsere Kinder, sie brauchen ihre Mutter und haben noch Zukunft. Ti amo cuoricino", entgegnete Bayardo mit voller Überzeugung.

„Dio mio! No!", stieß ich aus.

Ich begann am ganzen Leib zu zittern, sah meinen Ehemann mittlerweile flehend an, doch dieser hatte sich von mir angewandt und stand nun Andrej gegenüber.
Besser gesagt war er ihnen ausgeliefert, da immer noch mindestens fünf Waffen auf ihn gerichtet waren und er selbst keine mehr besaß.
Bayardo hatte sein Schicksal damit entschieden und mich noch nicht einmal vorher gefragt, denn er dachte hierbei in erster Linie an unsere Küken, was normalerweise vollkommen richtig war.

Vermutlich war ich eine egoistische Mutter so etwas überhaupt zu denken, doch ich konnte nicht einfach dabei zusehen meinen eigenen Mann sterben zu sehen, welcher so vieles für mich getan hatte.
Meine Kinder kannte ich dahingegen noch nicht so lange wie ihn.
Bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, erklang erneut die Stimme meines Vaters, welcher wohl noch immer auf meine eigenen Antwort zu warten schien, denn dieses Arschloch verlangte doch ernsthaft von mir, dass ich diese Worte aussprach.
Ich sollte ihm ins Gesicht sagen, ich würde mich für meine Kinder entscheiden und somit Bayardos Todesurteil unterschreiben.

„Die Zeit ist abgelaufen. Also, wie fällt deine Entscheidung?"

„Bring mich schon um, du Wichser! Lass meine Kinder und meine Frau ihn Ruhe!", brüllte Bay hasserfüllt.

„Na,na. Sie entscheidet", mahnte Andrej.

Es schien ihm wirklich großen Spaß zu machen mich zu schikanieren, sowie er es einfach nicht lassen konnte von mir eine Antwort abzuwarten.
Ich schluckte schwer, wobei vereinzelte Tränen schon mein ganzes Sichtfeld bedeckten und ich in diesem Augenblick nichts anders konnte als zu weinen, was wieder einmal zeigte, wie schwach ich eigentlich war.

„Du solltest antworten!", schrie er mich an, wobei mir die Pistole direkt unter das Kinn gehalten wurde.

„Wehe du bringst sie um!", knurrte Silvio und versuchte sich aus dem festen Handgriff der Männer zu lösen.

„Lass das mal meine Sache sein. Du bist sowieso nicht in der Lage was dagegen zu tun!", zischte mein Vater.

„Hure, entscheid dich endlich! Mir wird ja schon langweilig vom Zusehen!", herrschte mich einer seiner Männer an.

„Wie hast du meine Frau gerade genannt? Ich zeig dir gleich Hure!", sagte Bayardo außer sich vor Wut und der Mann lachte nur, da Bay in seinen Bewegungen noch immer eingeschränkt war.

„Ich-ich wähle meine Kinder", flüsterte ich leise.

Dies auszusprechen war definitiv eine große Überwindung vor mich, doch ohne irgendeine Reaktion meinerseits würde er nicht aufgeben und es würde meinen Ehemann nur noch mehr mitnehmen, dass ich es nicht übers Herz bringen konnte etwas zu sagen.

Den Rest nahm ich nur wie in Trance war, denn mein Vater richtete mit vollster Überzeugung seine Waffe auf Bayardo, bevor er abdrückte und diesen an der Brust traf, wobei ich keine Ahnung hatte, ob das Herz verfehlt wurde oder nicht.
Geschockt riss ich meine Augen weit auf, während ich die Hände vor den Mund nahm und meinen Ehemann anstarrte, welcher zu Boden fiel, während das Blut auf den Boden tropfte.

„Oh mein Gott! Bayardo! Hörst du mich?!", sagte ich entsetzt mit hoher Stimme.

Sie ließen mich nicht durch, weswegen ich nicht zu ihm gelangen konnte sondern einfach nur zusah, wie jemand seinen Körper unachtsam über die einen Schultern schmiss und er rausgetragen wurde.
Ich stand noch immer unter Schock, während ich an meinem ganzen Körper zitterte und noch immer nicht fassen konnte, was sich gerade ereignet hatte.
Das Blut tauchte vor mir auf, benebelte meine Sinne, wodurch ich keinen klaren Gedanken fassen konnte sondern sich noch immer der laute Knall des Schusses wie in Dauerschleife in meinem Kopf abspielte.

„Dalia! Dalia! Sieh mich an! Sieh mich an, okay? Wir schaffen das!", redete Casimiro auf mich ein.

Ich schüttelte meinen Kopf, war in diesem Moment so gebrochen und hatte zum ersten Mal nicht mehr das Gefühl zu leben.
Mir ging es den Umständen entsprechend gut, bis auf die immer noch schmerzhafte Wunde, doch diese Lehre fühlte ich zum ersten Mal.

„Ich kann nicht. Er ist t-t-tot", hauchte ich schweratmend.

Das schlimmste daran ist auf jeden Fall, dass es meine eigene Schuld war, denn ich hatte mich für meine Kinder entschieden anstatt für den Mann, welchen ich über alles liebte.

Andrejs Männer ließen meinen Bruder sowie die anderen abrupt los, um ihrem Herren zu folgen, denn dieser war mit meinem Mann verschwunden.
Nikolaj war der Erste, welcher mich erreichte und schloss mich ganz fest in seine Arme, was gerade das einzige war, dass mir etwas Halt geben konnte...

 Nikolaj war der Erste, welcher mich erreichte und schloss mich ganz fest in seine Arme, was gerade das einzige war, dass mir etwas Halt geben konnte

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