Appa und Papa ᵖᵃʳᵗ ˡˡ - MinChan

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Noch bevor Minho die Tür geöffnet wurde, wurde er von Kindergeschrei begrüßt. Sobald die Tür geöffnet wurde, sprangen ihm seine zwei kleinen Jungen an. Er hob die beiden hoch und betrat mit ihnen die Wohnung. „Appa, heute hat Onkel Changbin uns gezeigt, wie man tote Menschen malt!", erzählte Jisung begeistert. Der Blick des Vaters wand sich zu dessen besten Freund, welcher ihm die Tür geöffnet hatte. „Ich bin hier vollkommen unschuldig", verteidigte sich dieser mit erhobenen Händen. „Ich wollte ihnen zeigen, wie man schlafende Katzen malt und sie haben behauptet, dass sie aussehen wie tote Menschen." Lachend tauchte Hyunjin hinter Changbin auf und legte einen Arm um dessen Hüfte. „Du musst aber zugeben, dass es nicht gerade wie eine Katze aussah", meinte der Freund von Changbin und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Igitt! Onkel Hyunie hat Onkel Changbin geküsst!", kreischte Felix und hielt sich die Augen zu. „Das macht man, wenn man sich ganz doll liebhat, Lixie", erklärte Jisung ihm. „Wirklich?", fragte Felix nach und schielte zwischen seinen Fingern zu seinem Bruder, welcher bestätigend nickte. „Also küssen wir uns auch?", fragte Felix nach, als Minho die beiden Jungen wieder auf den Boden stellte, um sich die Jacke auszuziehen. „Ja! Wir haben uns ja auch ganz doll lieb", bestätigte der Größere und gab seinem Bruder dann einen Kuss auf die Wange. Dieser bekam rosige Wangen. „Wie süß~", kam es gedehnt von Hyunjin. „Ach hör schon auf, du alter Romantiker", meinte Changbin und verschwand wieder in die Wohnung. „Wir haben uns gedacht, du und die Jungs essen noch bei uns, ehe ihr dann nach Hause geht", rief Changbin ihnen zu, wahrscheinlich aus der Küche.

Nachdem Minho auch seine Schuhe ausgezogen hatte, ging er mit Hyunjin in die Küche. Die beiden Jungen waren ihrem Onkel gleich hinterhergerannt. „Und wie war dein Arbeitstag?", fragte Hyunjin ihn. „Anstrengend und lang", seufzte der Gefragte. „Aber auf dem Heimweg habe ich einen hübschen jungen Mann getroffen." Mit einem Ich-will-mehr-wissen-Blick sah Hyunjin ihn an. „Ich habe ihm geholfen, seinen schreienden Sohn zu beruhigen, als die Bahn stehen geblieben ist", erklärte er die Situation. „Zwei alleinerziehende Väter finden ihre Liebe zueinander. Was für eine wunderschöne Liebesgeschichte~", schwärmte Hyunie. „Ich glaube nicht, dass er alleinerziehend ist", meinte Minho. „Schade, schade ... aber vielleicht wird ja ein One-Night-Stand daraus", für diese Aussage erntete er einen Schlag auf den Oberarm von seinem Freund. „Hwang Hyunjin! Bring Minho nicht auf die Idee, mit vergebenen Männern etwas anzufangen", ermahnte Changbin ihn. „Das endet für keine Seite gut."

Sie aßen noch gemeinsam, ehe Minho seine beiden Jungen in ihre warmen Jacken einpackte, um mit ihnen nach Hause zu gehen. Dort angekommen, ließen die beiden ihre Jacken einfach fallen und rannten in die kleine Wohnung der Drei. „Zieht euch schon mal eure Schlafanzüge an. Ich komme gleich und helfe euch beim Zähneputzen", rief ihr Vater den beiden hinterher. Er zog seine Jacke selber aus und hing diese und die beiden auf dem Boden liegenden Jacken auf, ehe er seinen Söhnen folgte.

Jisung hatte bereits seinen Schlafanzug an und versuchte an seine Zahnbürste zu kommen. Dabei trug er sein Oberteil allerdings falsch herum. Felix saß auf dem Boden und versuchte seine Schlafanzughose anzuziehen. Minho half den beiden Jungen sich bettfertig zu machen und brachte sie dann in diese.

Geschafft ließ er sich dann, mit einem Glas Wein, auf das Sofa fallen. Er legte seinen Kopf in den Nacken und ließ das Geschehene, in seinem Kopf, Revue passieren lassen. Unweigerlich landete er schließlich bei Chris und Jeongin. Der junge Vater war genau sein Typ. Allerdings hatte Changbin recht. Er sollte nichts mit vergebenen Männern anfangen. Aber vielleicht war die Mutter von Jeongin von Chris getrennt oder sie war gestorben. Nein! So etwas sollte er nicht denken! Es lag sicher daran, dass er selber einfach zu lange ohne Partner gewesen ist, dass er sich nun wünschte, Chris sei nicht vergeben. Aber nichts gab ihm die Klarheit, er sei vergeben oder nicht. Das traurige Lächeln, als das Gespräch über die Mutter von Jeongin ging, wollte Minho allerdings nicht aus dem Kopf gehen.

Unbekannt

Hey, hier ist Chris, aus der Bahn.

Erinnerst du dich noch? Vielleicht ja an Jeongin.

Das Brummen seines Handys ließ Minho aufschauen. Es waren mittlerweile drei Tage vergangen, seit er Chris getroffen hatte. Es war Samstagabend. Seine beiden Söhne spielte in ihrem Zimmer und er saß in der Küche am Esstisch und las sich eine Zeitschrift durch.

Minho

Wie könnte ich Jeongin den nur vergessen?

Schön, dass du dich meldest. Ich dachte, du hättest mich vergessen.

Chris

Tatsächlich ja, es war etwas stressig und ich hatte vergessen, dass ich dir schreiben wollte.

Jeongin hat mich allerdings daran erinnert.

Minho

Dann bin ich dem Kleinen wirklich dankbar.

Hättet ihr beiden, denn noch Lust Felix und Jisung kennenzulernen?

Chris

Natürlich, wenn Jeongin schon reden könnte, würde er sicher über nichts anderes mehr reden.

Sie schrieben noch eine Weile miteinander und machten das nächste Wochenende aus, um sich zu treffen. Die Zeit bis dahin kam Minho wie eine Ewigkeit vor. Jeden Tag musste er sich mehrmals aufs Neue vergewissern, dass es nicht doch schon Wochenende ist. Und jedes Mal musste er traurigerweise feststellen, dass es noch nicht so ist. Als er seine Söhne am Mittwoch wieder bei seinen besten Freunden abholte, riet Changbin ihm nicht so viel in das Treffen hineinzuinterpretieren, immerhin ging es um die Kinder. In dem Moment gab Minho ihm recht, doch wusste er eigentlich, dass es bereits zu spät war. Er machte sich zu viele Hoffnungen und würde am Ende enttäuscht werden.

Stray Kids OneShots ᵇᵒʸˣᵇᵒʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt