Appa und Papa ᵖᵃʳᵗ ᵛˡ - MinChan

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„Minho? Minho hörst du mich?" Der Angesprochene hielt das Handy etwas weiter von seinem Ohr weg, da die Frau am anderen Ende der Leitung so laut sprach. „Ja, Eomma ich höre dich", bestätigt er ihr. „Sehr gut! Du weißt, dass die Hochzeit deiner Cousine am Wochenende ist?", fragt sie und Minho bleibt für einen Moment der Atem weg. Das hatte er vollends vergessen. „Ähm, ja klar", antwortet er und läuft bereits schnellen Schrittes zu seinem Kalender. Dort stand die Hochzeit tatsächlich drin, doch da es das erste Dezember-Wochenende ist, hatte er noch nicht umgeblättert, um es sehen zu können. Was ihn erleichtert aufatmen ließ, war die Tatsache, dass dort auch drinstand, dass Hyunjin und Changbin bereits zugesagt hatten, sich, um seine beiden Söhne zu kümmern. Dann blieb nur noch ein Problem offen ...

„Sehr gut! Dann hast du sicherlich auch schon eine Begleitung." Minho war sehr froh, dass sie nur telefonierten und seine Mutter nicht vor ihm stand, wenn sie das getan hätte, dann wüsste sie, dass er lügt. Sie sah es ihm immer an. „J-Ja! Ja, natürlich habe ich schon eine Begleitung!" Minho erinnert sich an das Gespräch mit seiner Cousine, als sie ihn eingeladen hat. Sie wollte unbedingt, dass Minho eine Begleitung mitbringt. Sie hielt es für die richtige Chance, dass er jemanden näher kennenlernt, da seine letzte Beziehung schon sicherlich drei Jahre zurückliegt. Doch mit zwei kleinen Kindern, ist es schwer jemanden zu finden und dann auch noch ausreichend Zeit für eine Beziehung zu haben. Minhos Mutter und ihre Schwester, die Mutter seiner Cousine, fanden die Idee auch sehr toll. Sie begründeten es allerdings damit, dass sich dann kein anderer Mann Sorgen machen muss, von Minho angebaggert zu werden. Dass er das niemals machen würde, ließen sie dabei außer Acht.

„Verrätst du mir seinen Namen?", fragte seine Mutter und Minho konnte ihre Neugier heraushören. „Ähm Nein. Ich ... Ich will, dass es eine Überraschung für euch bleibt." Durch all die Lügen fühlt er sich etwas schlecht, doch was soll er machen? Einen seiner besten Freunde kann er nicht einfach mitschleppen. Immerhin passen diese schon auf seine Kinder auf. Sonst hat er niemanden, den er fragen könnte ... obwohl, da ist noch Chris. Seine Familie würde ihn lieben und in Minhos Magengegend kribbelt es bei der Vorstellung, wie Chris in einem Anzug aussehen würde. „Oh, also ist es etwas Ernstes?", fragt seine Mutter weiter, doch Minho hat keinen Kopf mehr für das Gespräch. Er muss Chris fragen. Am besten jetzt, sofort! „Sorry, Eomma, aber ich muss aufhören. Wir sehen uns", sagt er noch, ehe er auch schon aufgelegt hat. Sein schlechtes Gewissen würde dadurch nur noch mehr wachsen, wenn er nicht viel zu sehr mit seinen Gedanken woanders sein würde.

Keine zehn Sekunden nachdem er aufgelegt hatte, wählte er schon die Nummer von Chris und wartete bis dieser ran ging. „Hallo?", meldete er sich schließlich am anderen Ende der Leitung. „Oh Gott Chris, du musst mir helfen!", sagte Minho verzweifelt. „Minho? Ist etwas passiert? Geht es dir gut?", fragte der junge Vater sofort und wirkt dabei ziemlich besorgt. „Meine Cousine heiratet!", erklärt Minho nur. Für ein paar Sekunden ist es still, ehe Chris vorsichtig sagt, „Herzlichen Glückwunsch?". Minho muss lächeln, kommt dann aber wieder zurück zum Punkt. „Meine Familie zwingt mich eine Begleitung mitzubringen und ich hatte es komplett vergessen, dass es schon dieses Wochenende ist. Würdest ... würdest du mich begleiten?", fragt Minho und beißt sich dabei etwas verlegen auf die Unterlippe. Sie kannten sich nun seit bald drei Monaten und verbrachten viel Zeit zusammen mit ihren Kindern, aber alleine hatten sie noch nie etwas gemeinsam gemacht. Die Kinder waren immer irgendwo in der Nähe und der Hauptgrund für ihre Treffen, doch die Hochzeit wäre ohne sie.

„Ähm ...", Chris wirkt etwas verlegen. „Gerne begleite ich dich, aber was ist mit Jeongin? Nimmst du die Zwillinge mit?", fragte er schließlich. Minho verstand die Frage, doch konnte er sich ein breites Lächeln nicht verkneifen. Chris würde ihn tatsächlich begleiten! „Nein. Ich nehme sie nicht mit. Das wäre ihnen zu langweilig. Sie wären die einzigen Kinder und für mich würde das Ganze nur in Stress ausarten. Hyunjin und Changbin passen auf die beiden auf." Minho machte eine kurze Pause. Ihm fielen zwei Möglichkeiten ein, was sie mit Jeongin machen könnten. „Na ja, wir könnten Jeongin mitnehmen. Meine Cousine hätte sicher nichts dagegen oder ... er kann bei Felix und Jisung bleiben." Minho wusste nicht, wie Chris reagieren wird. Er weiß noch nicht einmal, wie er darauf reagieren würde, wenn man ihm anbieten, würde, seine Kinder bei jemandem zu lassen, den er nicht kennt. Klar, Chris hatte schon einiges über die beiden gehört. Jisung erzählt Chris gerne alles, was passiert war, wenn sie sich sahen, immerhin wollte er seinen zweiten Vater über alles am Laufen halten und dabei erzählte er auch viel über seine beiden Onkel. Auch Minho hatte gelegentlich mal von den beiden erzählt, doch war es nicht dasselbe. „Ich würde darüber gerne nachdenken", sagte Chris schließlich und Minho verstand es. „Ja klar! Mach das! Ich bin dir generell so dankbar, dass du mit mir hingehst. Verdammt, ich könnte dich gerade küssen!" Minho redete immer weiter und erst, nachdem er das Lachen von dem anderen hört, wird ihm bewusst, was er da gerade gesagt hat. Seine Wangen werden rot und er räuspert sich. „Ich begleite dich wirklich gerne. Du musst mir dafür nichts zurückgeben ...", sagt Chris und Minho hat das Gefühl, als gäbe, es dort noch etwas, was er sagen will, doch drängt er ihn nicht.

Minho erklärt ihm noch die Einzelheiten. Wann genau, wo und was er genau anziehen sollte. Sie verabreden sich, sodass Chris ihn abholt und wegen Jeongin würde er sich noch melden. Als sie auflegen ist Minho erleichtert jemanden zu haben, der ihn begleitet, doch gleichzeitig schlägt sein Herz auch viel zu schnell in seiner Brust. Er hatte es doch tatsächlich geschafft, sich in den jungen Vater und Mann zu verlieben.

„Appa", Minho drehte sich um und sah zu Felix, welcher zu ihm gekommen war. „Ja, kleiner?", fragt er seinen Sohn, welcher den Kopf schief legt und ihn anschaut. „Hast du Nudeln mit Tomatensoße gegessen?", fragt der sommersprossige Junge. Minho zieht verwirrt eine Augenbraue nach oben. „Nein. Warum fragst du?"; „Weil du so rot im Gesicht bist!" Minho legt sich eine Hand auf die Wange und tatsächlich fühlt sich diese noch heiß an. Oh Gott, was macht Chris nur mit ihm!

Stray Kids OneShots ᵇᵒʸˣᵇᵒʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt