Gedächtnis Lücken ᵖᵃʳᵗ ᵛˡˡˡ

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POV. Seungmin

Ich bin verwirrt über Jeongins Ausbruch, doch mein Herz sagt mir, dass ich ihm folgen muss. Ich renne ihm hinter her und bekomme gerade noch mit, wie er im anderen Dorm die Tür zu seinem Zimmer hinter sich zuwirft. Augenblicklich renne ich ihm nach, doch hat er die Tür schon verriegelt. „Jeongin, mach auf, bitte!", rufe ich. Das Erste was ich höre ist ein Schluchzen, dann ein, „Verschwinde!", dass mir beinahe mein Herz bricht. „Nein Innie, ich werde nicht gehen, solange du mir nicht sagst was los ist", sage ich und stelle mich bereits darauf ein ewig vor dieser Tür zu sitzen, bevor ich eine Antwort bekomme. Doch überraschenderweise bekomme ich sie sofort. „Du hast mit mir geschlafen und mir gesagt, dass du mich liebst und jetzt knutscht du mit Jisung-Hyung rum!" schreit er, ehe ich ihm im nächsten Moment höre, wie er wieder zu weinen beginnt. In meinem Kopf beginnen in der Zeit die Rädchen du drehen und schließlich macht es klick und einzelne Bilder kommen zurück.

Jeongin und ich haben getrunken und uns schließlich in mein Zimmer zurückgezogen. Wir sind irgendwie auf das Buch gekommen, das ich zu dem Zeitpunkt gelesen habe und ich habe gesagt, dass ich mir wünschte wir wären es. Dann ist da wieder eine Lücke und schließlich haben wir uns geküsst. Es war ein toller Abend und ich hatte es vergessen. Wie kann ich nur!

„Yang Jeongin, lass mich auf der Stelle rein!", sage ich und klopfe laut an die Tür. „Mach auf! Das ist ein großes Missverständnis!", stelle ich klar, doch er reagiert nicht mehr. „Innie, bitte!", ich lege meine Stirn an das kalte Holz der Tür. Schuldgefühle kriechen in mir hoch. Ich mag ihn, ob ich ihn liebe, wie ich im betrunkenen Zustand gesagt habe, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, doch mag ich ihn wirklich sehr. Mehr als ich sollte. „Ich habe vergessen was in der Nacht geschah ...", gebe ich nun ehrlich zu. „Ich habe zu viel getrunken und jetzt bereue ich es. Jisung geht es ähnlich und wir dachten, dass wir miteinander geschlafen habe, aber jetzt weiß ich das es nicht so ist! Ich mag ihn nicht einmal so, wie ich dich mag! Und er küsst grauenhaft!", stelle ich klar. Hinter mir höre ich ein leises, „das habe ich gehört", aber dann ist Jisung auch schon mit Eis in dem Zimmer von Minho verschwunden. „Innie, bitte, lass es mich es wieder gutmachen. Ich will nichts Voreiliges sagen, aber bitte lass mich dich auf ein Date ausführen." Ich seufze langezogen. Aus dem Zimmer von Jeongin ist nichts mehr zu hören. Ich habe es offiziell versaut. Ich habe es mit der Person versaut, die ich wirklich gerne habe.

Ich stelle mich innerlich schon darauf ein nun gehen zu müssen, da öffnet sich auf einmal die Tür. Da ich mich an sie gelehnt habe, sorgt das dafür das ich der Länge nach auf dem Boden lande und mein Kinn am Boden anhaue. „Fuck", zische ich, doch an den Schmerz in meinem Kinn ist gerade nicht zu denken. Ich rapple mich auf und sehe Jeongin, wie er mit roten und geschwollenen Augen vor mir steht. „Meinst du das ernst?", fragt er schluchzend. Auf der Stelle richte ich mich auf und ziehe ihn in meine Arme. „Ich meine es ernst, Innie", versichere ich ihm. Zögerlich legt auch er seine Arme um meinen Körper und seinen Kopf an meine Schulter. „Ich meine es wirklich ernst mit dir, Innie. Lass mich dich auf ein Date ausführen. Nur wir beide, wo wir noch einmal ganz ohne den Einfluss von Alkohol über unsere Gefühle reden können", flüstere ich und streiche ihm mit einer Hand immer wieder durch die unglaublich weichen Haare. Jeongin scheint sich immer mehr zu beruhigen. Seine Atmung wird immer ruhiger und er entspannt sich auch wesentlich.

Schließlich löst er sich wieder von mir, zumindest soweit, um mir in die Augen schauen zu können. „Seungmin ... Scheiße du blutest!" Alarmiert schaut er mich an. Etwas verwirrt taste ich nach meinem, vor Schmerzen pochenden, Kinn. Als ich meine Finger wieder anschaue, sind diese rot und feucht. Auch, wenn das nicht der Moment ist, wo man lachen sollte, so kann ich nicht anders als zu lachen. „Gott, das ist peinlich. Da will ich dich zurückerobern und schlage mir das Kinn auf", kichere ich. Jeongin scheint das nicht ganz so lustig zu finden. Er schlägt mir mit seiner Faust auf den Oberarm. „Nicht lustig!", schmollt er, was ihn unglaublich süß aussehen lässt. „Doch ein bisschen schon", meine ich und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn. „Aber immerhin bleibt mir nun eine Narbe von dem spektakulären Kampf, um meinen Prinzen", sage ich und werde daraufhin abermals von dem Jüngeren geschlagen. Allerdings kann ich die Röte auf seinen Wangen deutlich sehen.

„Komm mit", er nimmt schließlich meine Hand in seine, um mich hinter sich her in die Küche zu ziehen. Ich lasse mich von ihm auf einen Stuhl verfrachten, während er ein nasses Tuch holt. „Achtung ich mache es sauber", warnt er mir vor, ehe er mit dem Tuch über mein offenes Kinn tupft. Es tut etwas weh, doch nicht so sehr, wie der Gedanke, dass ich Innie für immer verloren hätte. In der Zeit in der er mich verarztet, ziehe ich ihn zwischen meine Beine und streiche immer wieder über seine Seiten zu seinen Oberschenkeln und wieder nach oben. Auch, wenn Stoff meine Hände von ihrem eigentlichen Ziel trennen, so fühlt es sich doch unglaublich gut an ihn berühren zu können.

„So jetzt sollte es passen", meint Jeongin nachdem er ein Pflaster auf mein Kinn geklebt hat. Ich schaue zu ihm auf. Seine Augen sind noch immer etwas rot , jedoch sieht er schon viel besser aus. „Bekomme ich noch einen Gute-Besserungs-Kuss?", frage ich ihn und spitze meine Lippen etwas. Ich sehe, wie sich eine leichte Röte auf seine Wangen schleicht. Seine Augen wandern zu meinen Lippen. Langsam nähert er sich mir und ich schließe erwartend die Augen, nur, um dann einen Kuss auf meinem Kiefer, nah an dem Pflaster zu spüren. „Jetzt wird es ganz schnell wieder gut sein", versichert Innie mir und als ich meine Augen öffne, sehe ich das freche Grinsen auf seinen Lippen. Lachend schüttle ich den Kopf, dann umfasse ich sein Gesicht mit meinen Händen und küsse ihn anständig.

Unsere Lippen schmiegen sich sanft und so perfekt aneinander. Es ist wie, als wären wir füreinander gemacht. Es ist ein wunderbarer Kuss. Ich lass meine ganzen Gefühle für den Jüngeren hineinfließen und lass ihn das spüren, was ich selber noch nicht ganz zuordnen kann. Als wir uns wieder lösen, lehne ich meine Stirn gegen seine. „Jetzt geht es mir wieder gut", sage ich und lächle ihn an.

Stray Kids OneShots ᵇᵒʸˣᵇᵒʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt