Expire - Kampf gegen den Tod

3. Ein reines Gefühlschaos

Ich stapfte nach Hause in mein Zimmer und wartete bis er mich anschrieb. Wenige Minuten vergingen und ich wurde von meinem Handy Klingelton in die Realität gerissen nachdem ich wieder am träumen war. Sofort schnappte ich danach und überprüfte meine Nachrichten. Eine neue Nummer erschien ganz oben in den Chats mit der Nachricht: „Hi hier ist Philipp geht es gegen 15 Uhr? Hier noch meine Adresse". Ich antwortete ihm mit „Ja" und legte mich zurück. Ich würde ihn näher kennenlernen was ein Bauchkribbeln in mir aufkommen ließ. Warum freute ich mich so unfassbar? Ich hatte keine Ahnung was in mir vor sich ging aber ich hatte das Gefühl das daraus etwas werden könnte.

„In Bio haben wir momentan Ernährung und unsere letzte Hausaufgabe bis morgen war die Ernährungspyramide zu machen. Du weißt schon von ungesund bis gesund dies das" „Ja das was man in der 6ten Klasse immer machen musste ich hab's gehasst glaub mir" sagte Philipp dazwischen als ich ihm gerade vom Biologie Thema erzählte.

„Verständlich" schmunzelte ich verlegen und schloss den Hefter. „Noch Fragen?" fragte ich ihn schnell und steckte meinen Kram zurück in die Tasche. „Nein ich hab soweit alles verstanden glaube ich" „Na also dann bist du vorbereitet für unsere Klasse. Herzlich willkommen" „Das kam jetzt aber spät oder?" lachte er frech und zog seine Beine in den Schneidersitz. „Entschuldige" „Ich werde dich schon nicht verurteilen Jessie". Ich zog eine Augenbraue hoch und warf ihm einen strengen Blick zu.

„Sicher?" „Würde ich nie tun" brummte er und legte sich langgestreckt auf den Teppich. Ein Grinsen überzog mein Gesicht und ich stand auf. „Bis morgen in der Schule" „Jo hau rein". Er setzte sich auf, stand ebenfalls auf und streckte mir seine geballte Faust entgegen. Auch ich formte meine Hand zur Faust und gab ihm einen Fistbump. Als sich unsere Hände berührten knabberte ich mir etwas unsicher auf der Lippe herum und trat einen Schritt zurück. „Tschüss" kam nur noch aus mir heraus und ich verließ das Haus.

Verdammt. Dachte ich mir als ich mich in mein Bett schmiss. Mochte er mich nun oder nicht? Immerhin hatten wir uns ziemlich schnell verabredet. Ach ich dachte zu viel nach. Mit einem kurzen Gähnen wickelte ich mich in meine Decke und drehte mich auf die Seite. Plötzlich erschien eine neue Benachrichtigung auf meinem Handydisplay und ich reckte meinen Arm um an es heranzukommen.

Ich entsperrte mein Handy und las eine Nachricht von Philipp. „Hey danke nochmal fürs helfen war sehr cool mit dir heute. Bis morgen".Ich lächelte, legte es zurück auf den Nachttisch und schloss die Augen.

Als ich am nächsten Morgen die Klasse betrat und 10 Minuten zu spät war starrte mich jeder an. Besonders Karo war nicht gerade so begeistert und verdrehte die Augen. „Warste mal wieder am träumen oder warum so spät dran?" fragte sie als ich zum Tisch kam. „Ehm weiß selbst nicht so genau tut mir leid" murmelte ich verplant. „Setz dich" sagte sie und rückte ein Stück nach rechts.

„Alles fit Jessie?" fragte Philipp von der anderen Seite. Ich drehte mich um, sah ihn an und nickte schnell. „Den 2ten Tag hier und schon versteht ihr 2 euch richtig gut und flirtet oder wie kann ich das verstehen?" platzte die Lehrerin dazwischen. „Nein Nein" „Nein das sehen sie falsch" faselten wir durcheinander.

„Ich möchte das ihr leise seid und nicht miteinander redet verstanden?" sagte sie in einem strengen Ton und schlug das Klassenbuch auf. Wir verstummten. Während ich mich nach vorne drehte und versuchte mich zu konzentrieren warf Philipp mir ein paar auffällige Blicke zu.

„Hey Jessie" flüsterte er und kippte als er sich rüberbeugte fast von seinem Stuhl. „Was ist denn?" fragte ich ihn und er drückte mir einen kleinen Zettel in die Hand. Ich verzog meine Stirn und entfaltete den Zettel. „Gibst du eigentlich auch Englisch Nachhilfe oder sowas?" stand darauf und ich musste schmunzeln. Ich würde nichts lieber tun als noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

Philipp schaute mich immer noch an und als ich ihm zunickte war seine Frage beantwortet. „Na der will ja viel von dir...lass ihn nicht zu schnell an dir rumfummeln klar? Hab keine Lust das dir ein Player hinterherläuft" „Hast du noch alle Tassen im Schrank Karo?! Ich bin nicht blöd" fauchte ich sie an und gab ihr einen Stoß. Sie grinste und begann aus Langeweile auf den Tisch zu kritzeln. Irgendetwas sagte mir das ich mich eventuell bald verlieben könnte. Ein reines Gefühlschaos.