11. Fragen über Fragen

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„ Hey, ich habe mir überlegt, dass wir uns diese Woche um alle Englisch Themen kümmern, die am Freitag in der Arbeit vorkommen. Einverstanden?" fragte ich ihn als Schule aus war. Philipp allerdings war nicht ganz bei mir und starrte nur auf sein Handy. Ich räusperte mich. „ Okay klingt gut" kam als Antwort von ihm.

„ Wie oft müssen wir das noch machen? Morgen ist die Arbeit kann man sich nicht einen Tag davor einfach nur entspannen?" nörgelte Philipp zum fünften Mal. Mit einem genervten Blick klappte ich das Buch zu und griff zu dem Zettel mit den Vokabeln. „ Lass uns die Vokabeln ein letztes Mal wiederholen" „ Jaja das sagst du immer und dann sitzen wir da und beschäftigen uns wieder 1 Stunde damit" „ Wenn du so weiter meckerst, dann ja".

Mit einem Ruck stand er von seinem Stuhl auf und steuerte auf sein Bett zu. „ Na gut, du hast dich ja angestrengt" „ Angestrengt? Viel mehr als das. Mein ganzes Gehirn ist jetzt überanstrengt. So viel lernen verträgt das nicht". Auf seine Antwort fing ich an zu lachen. „ Nun übertreib mal nicht" sagte ich während ich mich auch zu ihm aufs Bett kuschelte.

Ich drückte mich an ihn und schloss entspannt meine Augen. „ Danke das du dich so bemühst für mich. Ohne deine Nachhilfe wäre ich schon längst in schlechten Noten versunken" „ Ach halb so wild". Er lächelte mich an.

Dieses dämliche Jucken auf meiner Haut ließ mich einfach nicht in Ruhe. Besorgt schaute Philipp zu mir. „ Was hast du da?" „ Das weiß ich selber nicht". Behutsam Strich er über meine Hand bis zu meinem Arm entlang. „ Wenn du dir nicht sicher bist, dann würde ich zum Arzt gehen" grübelte er.

„ Nein, nein, das geht schon von selbst weg" sagte ich schnell dazwischen. Was ich noch hasste war zum Arzt zu gehen. Er redete immer stundenlang von irgendwelchen Fachbegriffen, die man nicht verstand und ich wollte ungern wissen, was der Arzt diesmal sagen würde. Mit einem leicht unwohlen Gefühl im Bauch stand ich auf und packte meine Schulsachen zusammen.

„ Vielleicht hilft irgendeine Creme für die Haut" „ Ein Versuch ist es wert". Philipp nickte mir zu und schloss die Haustür, nachdem er mich verabschiedet hatte.

Zurück in meinem Zimmer schnappte ich mir die Creme meiner Mutter und schmierte diese über Arme, Beine und Hals, wo es sich mittlerweile auch ausgebreitet hatte. Ein leichtes brennen überzog, die angeschwollen Stellen und ich biss mir auf die Lippe vor Schmerz. Mit einem leichten Keuchen, ließ ich mich aufs Bett plumpsen und suchte im Internet nach möglichen Anzeichen für meinem Juckreiz.

Allergie gegen Gräser, Pollen, Staub oder unverträglichkeiten beim Essen. Egal wie oft ich herumscrollte . Immer kam dasselbe Ergebnis. Mit rollenden Augen legte ich mich zurück, streckte Arme und Beine aus und wartete, bis die Creme eingewirkt war. Mama betrat mein Zimmer und stellte den Wäschekorb ab. Verdutzt kam sie zu mir hinüber.

„ Hast du Schmerzen?" fragte sie mich, als sie die Creme entdeckte. „ Ausschlag, Juckreiz, Stechen im Magen und im Brustkorb" „ Das klingt gar nicht gut. Soll ich einen Termin beim Arzt machen?". Sofort verneinte ich die Frage meiner Mutter. Diese zuckte nur mit den Schultern. „ Wenn du meinst aber sag mir rechtzeitig bescheid, falls die Schmerzen schlimmer werden" „ Werde ich" sagte ich mit einem flauen Gefühl im Magen.

„ Bitte versprich es mir" bat meine Mutter und strich mir über die Wange. Ich blinzelte ohne ein weiteres Wort verließ sie mein Zimmer. Als die Tür ins Schloss fiel, tummelten sich erneut viele Fragen in meinem Kopf. Was, wenn es doch hilfreich war, zum Arzt zu gehen? Schließlich half mir das Internet auch nicht auf Ewigkeit weiter. Mit einem müden Seufzen ließ ich mich in meinem Bett nieder.

Das nächste Wochenende oder eher gesagt den kommenden Samstag und Sonntag verbrachte ich wieder bei Philipp. Nichts tat ich momentan lieber.

Heute riss mich der Unterricht irgendwie nicht so sehr mit wie sonst manchmal. Unsere Deutschlehrerin plapperte ununterbrochen vor sich hin und dann auch noch über ein Thema, welches recht uninteressant war. Mein Blick schwiff erneut zu meinem Nebenplatz. Karo fehlte.

Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum sie nicht da war. Auch Philipp, den ich in der Pause fragte, zuckte nur mit den Schultern. „ Vielleicht ist sie krank" fügte er noch hinzu. Ich presste meine Lippen zusammen und starrte gelangweilt durch die Gegend. Wenn Karo nicht dabei war, sank meine Laune ziemlich schnell.

„ Guck nicht so traurig" „ Warum?" „ Ich mag es nicht, wenn du schlechte Laune hast". Mit einem Schulterzucken beendete er das Gespräch. Danach ging er zu einer Jungs Gruppe, die sich etwas weiter entfernt auf dem Schulhof aufhielt.

Expire - Kampf gegen den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt