Sonne und Beton

Kapitel 15

Celine holt ihre Musikbox aus ihrer Tasche und macht Musik an. Ich weiß nicht, ob es am Alkohol liegt, aber ich hab den Drang bekommen zu tanzen. Anscheinend bin ich nicht die einzige den, Sanchez steht im selben Moment auch auf. Zusammen tanzen wir beide einfach. Kurze Zeit später machen die anderen auch mit. Celine und Lukas tanzen zusammen. Also wenn aus den beiden nichts wird, dann weiß ich auch nicht! Die passen wirklich echt gut zusammen. Celine stolpert und wir fangen beide an zu Lachen. 

Wir kriegen uns erst ein, als einer der Jungs auf die Idee kommen, in einen Club zu gehen. Wir stimmen zu und machen uns auf den Weg. Aber natürlich nicht, ohne dass jeder MINDESTENS einmal stolpert. „Ey Dings. Ich weiß, wo wir hin können. Da kommen wir auch Safe rein. Vertraut" „Jaja Julius. Das sagst du immer. Am Ende war es nie wahr!" „Doch wirklich. Folgt mir" Ich weiß nicht, wo wir lang gehen, dafür sind meine Sinne einfach zu sehr betäubt vom Alk, aber ich vertrau den einfach mal. Wir kommen an diesem Club an und kommen sogar rein ohne Ausweis. Das Erste, was ich war nehmen, wenn ich den Club betrete, ist dieser Schweißgeruch und der Alkohol. Ich lasse meinen Blick über die Menschenmenge schweifen. 

Celine reißt an meinen Arm und zieht mich Richtung Bar. „Was willst du trinken?" „Keine Ahnung. Entscheide du" „Ok, dann hätten wir gerne zweimal Wodka-O" gibt sie dem Barkeeper Bescheid. Kurze Zeit später stoßen wir beide an und kippen das Zeug runter. Celine bestellt noch zwei Getränke für uns und dann machen wir uns auf die Suche nach den Jungs. „Ey! Zwei hab ich schon gefunden!" Schrei ich Celine in ihr Ohr, damit sie mich versteht. Julius und Sanchez stehen in zwei verschiedenen Ecken und jeder von ihnen hat ein Mädchen bei sich. Ich denke, man kann sich schon denken, dass die knutschen. Wir gehen weiter, um Lukas und Gino zu finden. „Dahinten. Dort am Tisch sitzen die beiden" Schreit mir Celine zu. Wir machen uns auf den Weg zu den beiden. „War ja klar, dass ihr euch zuerst etwas zu trinken holt" gibt Gino belustigt und kopfschüttelnd von sich. Die beiden machen Anzeichen, dass wir uns zu den setzten, sollen. 

Wir reden, bis die Frauenhelden sich zu uns gesellen. „Na. Fertig geknutscht oder war das erst der Anfang?" sagt Lukas belustigt. „Oh glaub mir Lukas. Das war erst der Anfang!" sagt Sanchez grinsend. „Siehst du die Blondine dort hinten?" Lukas nickt, „Die kläre ich mir als Nächstes!" „Und du bist dir sicher, dass die das zulässt?" „Nö. Aber mir kann man ja nicht wieder stehen" grinst er von sich selbst überzeugt. Auf einmal verspüre ich wieder das Verlangen nach Tanzen. „Ey Celine. Lass Tanzen. Hab voll Bock" „Komme!" Gemeinsam gehen wir zur Tanzfläche und Tanzen. Wir Tanzen gefühlt 10 Minuten bis ich etwas an meinem Rücken spüre. Ich drehe mich um und vor mir steht ein relativ gut aussehender Typ. „Macht es dir etwas aus, mit mir zu tanzen?", fragt er mich. Ich schaue zu Celine, die mir zu nickt, dass es für sie ok ist. „Klar, warum nicht" Der Typ ist echt nett. Er heißt Luis. Er will mich an den Hüften anfassen, ich halte ihn aber mit meinen Händen davon ab. So langsam wird es aber langweilig mit ihm und ich verliere die Interesse. Also entferne ich mich etwas von ihm und schaue mich nach Celine um. Ah, da ist sie. Mit Lukas. Zusammen am Tanzen! Dann störe ich die beiden mal lieber nicht. Mein Blick schleift weiter durch den Raum, um zu sehen, wo unser Tisch ist. Mein Blick bleibt bei einem mir sehr bekannten Gesicht stehen. 

Cem ist hier! Er hat mich wohl auch gesehen, den er schaut mir in die Augen und lächelt mich an. Ich will mich gerade, auf den Weg zu ihm machen, als ein braunhaariges Mädchen zu ihm geht und ihn küsst. Auf einmal bleibt alles stehen. Die Musik höre ich nur noch gedämpft. Es fühlt sich wie ein Stich in meinem Herz an. Aber warum? Hat Celine vielleicht doch recht? Ich kann nicht weiter darüber nachdenken, den es zieht sich ein Schleier durch meine Augen. Ich muss auf die Toilette! Ich will nicht, dass mich jemand heulen sieht! Ich versuche mich durch die Menge zu quetschen und ramme aus Versehen Celine, die mich erst wütend und dann verwirrt anguckt. „Entschuldigst du mich kurz Lukas?", er nickt nur verwirrt und lässt sie gehen. 

Celine folgt ihr zur Toilette. „Leyla? Wo bist du? Leyla?" Ich hab mich auf eine Toilette eingesperrt und versuche meine Atmung zu kontrollieren. Ich kriege dieses Bild von den beiden nicht aus meinen Kopf. Immer, wenn ich meine Augen schließe, sehe ich die beiden. „Leyla? Bist du hier drinne?" Ich schließe die Tür auf und lasse sie durch. Das, was Celine dort vorfindet, ist eine auf den Boden zusammen gekauerte Leyla. „Was ist passiert?", sie nimmt mich in den Arm. „Cem ist hier", flüstere ich. „Das ist doch gut ... Oder nicht?" ich schüttel den Kopf „Er hat jemanden geküsst." anstatt zu antworten, drückt sie mich fester. „Willst du nach Hause?", ich nicke. „Ok komm. Wir machen dich erstmal frisch und dann holen wir die Jungs." Wir treten aus der Toilette und gehen zum Spiegel. Scheiße ... seh ich scheiße aus. Rotte, gequollene Augen, verschmiertes Make-up und zerzauste Haare. Bevor ich hier rausgehe, muss ich das hier retten. Die Tür geht auf und drei Mädchen kommen herein. Die Lachen miteinander bis die uns sehen. „Ist alles in Ordnung bei euch?", fragt das blond haarige Mädchen. „Das typische. Jungs Stress", antwortet Celine, „Oh du arme" „Können wir etwas für dich tun?" Fragt die Brünette. „Ne ich glaube nicht" „Ich bin Fiona. Die braunhaarige da ist Elisa und die andere Blonde heißt Mia" Stellt Fiona die drei vor. Die sehen alle sehr sympathisch aus. „Was ist eigentlich passiert?" Fragt Mia. „Ach sie hat nur ihren Chrush, mit dem die auch etwas am Laufen hatte, mit jemanden knutschen gesehen" „Ach was für ein Arsch" „Aber echt" „Du hast jemanden besseres verdient" Bauen die drei mich auf. „Danke" Ich schaue wieder in den Spiegel, wo ich mich wieder als menschliche gestallt vorfinde. „Ey, lass mal nummern austauschen." „Genau. Dann können wir uns ja auch mal treffen" „Klar können wir machen" antworte ich mit einem lächeln. „Naja, wie auch immer. Wir gehen dann mal" Wir verabschieden uns von den drei und gehen raus. „Geh du schon mal vor. Ich komme nach. Kann aber nicht versprechen, ob die Jungs mitkommen" ich nicke und gehe raus. 

Mir kommt die frische, kühle Sommerluft entgegen. Es tut gut, die Luft zu atmen. War echt stickig dort drinne. Ich setzte mich auf den Bürgersteig und warte. Ich bin total in Gedanken und merke nicht, dass die anderen herauskommen. Ich stehe auf und Lukas und Gino kommen auf mich zu, um mich zu umarmen. „Celine hat erzählt, was passiert ist" „Tut uns leid. Wir wissen, dass ihr eigentlich aufeinander steht" „Is ja auch egal. Julius und Sanchez bleiben noch?" „Ich denke. Hab die beiden nicht gesehen" ich nicke. „Lass mit nem Taxi nachhause fahren" „Wir haben aber kein Geld" „Genau" „Ich bezahle. Meinetwegen geht ihr ja schließlich früher nach Hause" „Ach was. Muss dir doch nicht leid tun. Wir wären so oder so bald gegangen" „Genau. Ich merke jetzt schon, dass ich morgen früh einen miesen Kater habe" sagt Lukas. Die Tür geht auf und drei Typen kommen heraus. Unter ihnen auch Cem. Und sofort hab ich dieses Bild wieder vor Augen. Cem sieht mich und kommt auf mich zu. „Hey Leyla-" Celine zieht mich an meinen Arm weg und wir gehen. Lukas ruft uns ein Taxi und wir steigen ein. Die anderen unterhalten sich über den Abend, ich aber schaue aus dem Fenster. „Leyla. Wir sind da" Holt mich Gino aus meinen Gedanken. Ich gebe dem Fahrer das Geld und steige aus. 

Lukas und Gino verabschieden sich von uns und gehen. „Komm. Du musst Schlafen. Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus" Ich hoffe, sie hat recht. Um ehrlich zu sein, ich bin gar nicht wirklich traurig, aber ... keine Ahnung. Wir gehen zusammen zu mir ins Zimmer, wo wir uns umziehen und uns Bett fertig machen. Celine übernachtet bei mir, weil ihre Eltern nicht merken sollen, dass sie getrunken hat. Ihre Eltern sind dort strenger als meine. Wir legen uns hin und es dauert keine 5 Minuten und ich höre das gleichmäßige Atmen von Celine. Ich aber liege noch ein paar Minuten wach, bis ich dann doch einschlafe.