Kapitel 3

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Isabella

Ich blieb vor unserer Haustür stehen. Öffnete meinen Rucksack und kramte nach meinem Haustürschlüssel. Geschickt öffnete ich das eingerostete schloss und lehnte mich gegen die Tür damit sie auf ging. Mit einem lauten knirschen ging sie einen kleinen spalt auf und ich schlüpfte hindurch.

Hinter der Türe empfängt mich die übliche Katastrophe. Alle Schuhe die es in diesem Haus gibt liegen verstreut im Flur. Aus allen Zimmer Türen hört man laute stimmen die miteinander diskutieren. Jacken wurden einfach auf die Kommode geworfen. Einige Familien Bilder hängen schief an der wand und sind mit Tomaten bedeckt.

,,Zur Hölle wo kommen all diese Tomaten her?!"

Die stimmen hören auf zu diskutieren und man hört nur noch lautes poltern und schritte die sich mir nähern. Mama die eine schief gebundene kochschürze trägt, die haare in alle Richtungen steht. Cris der aufgebracht sie von der Seite weiter anfährt, er ist wieder betrunken. Henry der mal wieder kein T-Shirt trägt und mit seiner Zigarette zwischen den Lippen. Und zwischen all dem chaos die kleine Lisa auf ihrem Bobbycar.  Mama hebt mahnend den Finger.

,,In diesem Haus wird nicht geflucht, junge Dame!" fährt sie mich an. Ich überkreuzte meine arme vor der Brust und hob eine Augenbraue.

,,Ach ja? Sag das doch mal deinem Liebhaber."  verachtend sah ich ihn an. Ich hasse Cris. Meine Mutter lässt sich von ihm durch die Gegend scheuchen und ist auch noch glücklich darüber. 

,,Rede nicht in diesem ton mit mir!" bringt dieses Häufchen elend zustande.

,,Ich rede wie und mit wem ich es will!" ich ballte meine Hände zu Fäusten. Er hat mir nichts zusagen. Er humpelt einen schritt auf mich zu.

,,Geh lieber arbeiten du schlampe. Mach das was du bist, du blöde hure." mit seiner halb ausgetrunkenen Bier Flasche holt er aus und wirft sie nach mir. Durch das Jahre lange Training wich ich der Flasche aus. Doch als ich wieder hoch kam traf mich unerwartet eine flache Hand mitten ins Gesicht. Der Schall der Ohrfeige hallte nach. Mein halbes Gesicht füllt sich taub an. Ein höllischer schmerz zieht durch meine Wange. Es brannte hinter meinen Augenliedern, doch ich bin stark. Das ist nicht das erste mal. 

Wie immer steht meine feige Mutter nur da und sieht mir nicht mal in die Augen. Henry hat vor schreck seine Zigarette fallen gelassen und Lisa hat angefangen zu weinen. Henry kniet sich hin und nimmt seine weinende Schwester auf den arm. An manschen Tagen ist er auch nicht wirklich besser als sein Erzeuger. Nur mein Stiefbruder ist gegenüber Frauen nicht handgreiflich. 

Ich hob meinen Kopf, der von der ohrfeige nach rechts geflogen war wieder und sah diesem Monster in die Augen.

,,Ohne mich sähst ihr alle auf der Straße. Und ich bin keine Hure du aufgeblasener Esel mit zu großem Ego!" 

,,Nah warte du..." er wollte nach einem weitern schlag ausholen doch ich duckte mich und druckte ihn mit dem Ellenbogen in den Magen, sodass er das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Er fehl über Lisas Bobbycar. Mit viel mühe riss ich die Haustüre auf und trat nach draußen.

,,Sieh zu wie du die Nacht ohne dein geliebte Bier aushältst, ich laufe nicht länger nach deiner Nase!" ich drehte mich um und lief die Straße runter. Hinter mir hörte ich noch wie Cris aus der Haustür lief und mir alle möglichen Beleidigungen hinterher warf. Doch ich war schneller, kein einziges Wort traf mich.

 So rannte ich die komplette Straße entlang. Als ich einige Blocks weiter entfernt war, lehnte ich mich gegen eine Hauswand und legte den Kopf in den Nacken. Meine Lunge brennt und meine Seite stecht. Sport war noch nie mein Lieblings Aktivität. Als ich einiger maßen wieder vernünftig atmen konnte, nahm ich mein Handy aus meiner Tasche. Ich wählte eine vertraute Nummer, sie ging nach dem zweiten klingeln dran.



Hugo und Isabella - My special wifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt