Kapitel 10 - Mike

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Nie wieder werde ich mit Isi Wetten.
Wetten sind überbewertet und man sich nie darauf verlassen. Natürlich wollten Wir sie mal mitnehmen. Aber eine Rinderherde zusammenzuführen ist schon Arbeit, insbesondere wenn man nicht keine perfektes Wetter hat.
Dad hatte selbst überlegt alles nicht zu verschieben, aber das Wetter sollte die nächsten 5 Tage nicht wirklich besser werden und somit ists für die Tiere auch besser einfach im Stall zu bleiben.

Isi sollte mit Ben und Luke die kleinere Herde übernehmen. „Pass bitte auf." Ich ging auf Isi zu, welche bei Jordan stand.
Himmel wie sie dieses Pferd inzwischen im Griff hatte, eine großartige Frau eben.
„Mike mach dir bitte keine Sorgen. Die beiden sind doch bei mir. Und ich bin kein Anfänger." Ich lachte und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Das Wetter macht mir eher Sorgen."

„Also los" schrie Dad und ritt mit Sarah vor.
Es dauerte nicht lang als wir die Herden gefunden hatten und jeder ging auf seine Position. Ich sah Isi auf Jordan nach und Gott, das war ein Anblick. „Konzentrieren Mike." Sarah ritt neben mir her und musste sich ein Lachen verkneifen.

Zeitsprung
„120" schrie ich Dad zu, welcher nun die Stalltür schloss. Sarah brachte unsere Pferde ebenfalls in die Stallung als auch schon Ben und Luke kamen. Nach 5 Minuten hatten Wir „50" wie Ben meinem Dad nun zu rief und ich drehte mich zu Luke und Isi. Doch sie war nirgends zu finden
„Wo ist Isi?" Luke drehte sich ebenfalls um. „Sie war vorhin noch hinter mir!" Ich schnaufte „Hinter dir? Hab ich nicht gesagt dass sie die Herde führen soll?!" Luke sah mich entschuldigend an „Sie meinte sie würd einfach aufpassen das keiner zurück bleibt." Natürlich hatte Sie das gesagt. „Alles okay?" Dad kam mit den anderen her, wir alle waren klitschnass und gingen Richtung Haupthaus. „Nein! Isi fehlt" ich sehe aufgebracht in die Runde. Sarah schnappte nach Luft. Dean rannte zum Gatter und Luke sah auf den Boden. So ein Scheißdreck. Sie hätte einfach mit mir reiten sollen. Kopfschüttelnd sah ich auf die Koppel, doch weder Sie noch Jordan sah man. Nur das Gewitter welches nun neben dem Regen auch noch Donner und Blitz mit sich brachte.

„Wir gehen uns erstmal umziehen. Ben, Tom? Ihr könnt ruhig heimfahren." „Sicher Boss? Vielleicht sollten Wir suchen helfen?" Doch mein Dad schüttelte den Kopf „Das dürften Wir auch so schaffen. Aber wir melden uns." Und die beiden verschwanden. „Los umziehen und dann bereden wir alles" wies uns Dad an.

Wir standen nun in trockener Verfassung im Esszimmer. Mum sah geschockt aus und Dad sah aus dem Fenster. Dean ist mit Mara hoch gegangen um sie zu beruhigen.
Eigentlich wollten Wir alles entspannt Suppe Essen die Mum und Mara für uns gekocht hatten. Doch nachdem jeder geduscht und sich was trockenes angezogen hatte, konnte keiner an Essen denken.
„Leute HALLO? Wir müssen Sie suchen." Ich raufte mir durch die Haare. „Schau doch raus. Bei dem Sturm können Wir noch nicht los." Ich sah ihn entsetzt an. Der will mich doch auf den Arm nehmen. Ich sah auf die Uhr. Es ist bereits gut eine Stunde vergangen. „Sie hat doch ihr Handy dabei oder?" Ich nickte „Aber sie hat nur meine..." Sarah verstummte und rannte hoch. „Scheiße!" schrie sie und rannte herunter. Ich sah auf ihr Handy und dann sah ich meine Schwester wütend an. „Sie hatte nur deine Nummer?" Mum sah sie geschockt an. „Du solltest ihr doch alle geben?" Auf Sarah's Handy waren 21 entgangene Anrufe. Der letzte vor 12 Minuten. Ich war wütend. Auf mich, auf Sarah, auf die Gesamtsituation. Und ich machte mir Sorgen. Um das Mädchen, in das ich mich bereits vor Jahren verliebt hatte. Warte was? Na toll. Egal was ich empfinde, sie wusste es nicht mal. Am Ende würde sie direkt wieder heimfliegen wollen, weil Wir sie alle im Stich gelassen hatten.

„Gib her" blaffte ich meine Schwester an und versuchte Isi zu erreichen. Doch nichts. „Ich glaub sie ist in nem Funkloch." „Mike bitte beruhige dich!" Mum sah mich eindringlich an. „Sorry" nuschelte ich an Sara gewandt. Sie umarmte mich, doch das half mir auch nicht wirklich weiter.

Keine Ahnung wie oft ich versucht hatte sie anzurufen, doch nichts funktionierte. „Am Ende ist die mit Jordan in den Wald." Mum legte mir eine Hand auf die Schulter."
Ich versuchte es erneut und diesmal kam ein Freizeichen. „Isi?" ich hörte ihr Schluchzen und es lies meine Eingeweide einfrieren. „Isi geht es dir gut? Wo bist du?" Wieder ein Schluchze und ein Husten. „Schick deinen Standort. Süße ich hol dich." „Mike beeil..." und sie verstummte. „Isi?" Ich sah auf „Isi?" schrie ich erneut in Sarah's Handy. „Und?" Mum sah mich an. „Sie klang mies!" ich rieb mir die Augen. „Sie hat dir den Standort geschickt." Ich gab Sarah ihr Handy zurück.

„Also Sarah schick ihn uns allen! Du holst ein Pulli, Socken und Hose für Isi." Sie zeigte auf mich und Hank „Ihr holt den Pick-Up und Pferdeanhänger und ich Decken und koche Tee." Wir nickte alle einstimmig und keine 10 Minuten später fuhr ich mit Dad über die Weiden. „Zwei Stunden" murmelte ich. Sie war bereits seit Zwei Stunden da draußen. „Mach dir keine Vorwürfe Mike!" Ich schüttelte den Kopf, dafür war es bereits zu spät. Dad legte einen Gang zu und wir erreichten bald den Waldrand. Sie müsste noch ca. 10 Minuten entfernt sein. Mein Regenmantel war bereits durchnässt und ich wäre beinahe ausgerutscht. Mein Gott, hier holt man sich ja echt noch den Tod. Fluchend ging ich mit Dad durch den Wald.

Himmel wie weit ist sie gegangen. Weiter rutschend drangen wir immer weiter in den Wald hinein. Die Taschenlampen halfen uns überhaupt iirgendwas zu erkennen und da hörte ich ein Wiehern. „Dad hier drüben vielleicht."
Keine 10min später fiel mein Licht auf Isi. Wie ein Häufchen Elend saß sie auf einem Stein, klitschnass und zitternd an Jordan angelehnt. „Isi wir sind hier." und ich kam direkt auf sie zu. „Oh Mike!" Isi wollte aufstehen doch ehe Sie sich bewegen konnte, schloss ich sie direkt in meine Arme. Dads Lampe im Hintergrund sah ich auf sie herab und merkte nun das Blut an Ihrer Stirn und am rechten Oberarm. „Wir sollten los." Ich nickte Dad zu welcher Jordan bereits an der Hand hatte und ich hob Isi hoch.
Im Brautstyle trug ich sie zum Auto, „Gleich sind wir da."

Vor dem Auto stellte ich Sie ab und zog die Klamotten hervor. Da Isi keine Anstalten machte sich zu bewegen, übernahm ich den Part und zog ihr die kalten und nassen Klamotten aus. In meinem Jogginganzug ging sie komplett unter, sah aber auch super süß aus. „Hose hochziehen und Socken anziehen musst du selbst." Isi nickte mit roten Wangen und ich hob sie auf den Sitz hoch, wickelte sie im eine Decke ein, gab ihr den Thermobecher Tee und schloss die Tür.

„Wir sind gleich daheim."
Mit diesen Worte startete Dad den Motor und ich legte Isi den Arm um. Sie murmelte etwas und ich drückte ihr einen Kuss auf den Kopf.
Man war das ein Abend.

Von München Nach TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt