Kapitel 6

145 8 3
                                    

Sicht Isi
Seit dem Barabend ist inzwischen ein Monat vergangen. Wir hatten nun Mitte September und es wurde etwas kühler, aber war noch zum aushalten. Dennoch lief ich nur noch in Langen Klamotten rum, ich war und blieb einfach eine Frostbeule. Meine Haare trug ich nun im Stufenschnitt und nur noch Schulterlang mit Curtain Banks. Reiten lief super und ich war auch mit den anderen mal unterwegs. Ansonsten lief auch der Rest super, Becci bedankte sich jeden Tag dass ich ihr so eine Große Hilfe war „Bitte hör auf Rebecca, ich mach das gerne. Und noch mehr freue Ich mich auf das Praktikum." Sie lächelte.

Gerade saß ich in meinem Zimmer und schrieb meiner Schwester und Ben einen Brief. Wir telefonierten zwar alle 2 Wochen, aber heute wollet Ich ein Packet abschicken. Ich schickte ihr ein Holzfällerhemd und Ben einen Hut, sowie Postkarten und ein paar Bilder von den Pferden, uns und der Ranch. Mir geht es hier super gut und ich muss gestehen dass ich mein Leben in Deutschland wenig vermisste. Ich schrieb Alina auch von Jordan. Jordan und September waren die beiden Pferde, welche Mike mit Luke aus Missouri herbrachten. Und durch Jordan gab es den ersten Streit zwischen Mike und mir.

Rückblick:„WOW das ist ja mal ein schönes Pferd!" Ich stand mit Sarah am Gatter und sah Jordan an. Ein brauner Hengst mit Weißen Ohren, sie stimmte mir zu. „Passt auf! Der ist schwer zu erziehen!" Mike kam zu uns „Was ist denn genau passiert?" Mike sah mich besorgt an „Er wurde von seinem Besitzer misshandelt. Und Hugh hat es selbst nicht in den Griff bekommen. Daher ist er nun hier. September scheint sich hier wohl zu fühlen." Er zeigt auf die andere Goppel zur gefleckte Stute. Luke stand gerade bei ihr und sie scheint seine Anwesenheit zu akzeptieren „Sie hat ihre Fohlen verloren. Und das kann auch ein Problem sein!" Ich nickte. Oh man, die Armen Tiere.

Ein Tag später sah ich Jordan und wollte ihm ein paar Karotten geben. Ich dachte nicht groß nach und betrat die Koppel. Langsam ging ich auf ihn zu und versuchte mich ihm zu nähern. Und tatsächlich klappte es. Ich lies ihm Zeit sich an mich zu gewöhnen ehe ich mich zu ihm hin beugte um ihn zu streicheln. „Isi?" Sarah rief erschrocken nach mir „Was tust du denn da?" Jordan schaut scheu auf und ging ein paar Schritte zurück. Ich drehte mich genervt zu Sarah und legte meinen Zeigefinger auf die Lippen. Sie hob die Hände und sah entschuldigend, aber dennoch erschrocken zu mir. Ich drehte mich langsam zu Jordan um und versuchte mich wieder ihm zu nähern. Diesmal kam er von sich selbst aus zu mir und knabberte sachte an der Karotte die ich ihm hinhielt. Nun streichelte ich ihn und es war ein wundervolles Gefühl, anders wie bei Holly. Ich liebte Holly und hatte sie ins Herz geschlossen, aber das hier war komplett anders. Ich lächelte als Jordan auf mich zukam und an meinem Haar knabberte. „Na das wars dann wohl für Heute oder? Ich glaub wir sehen uns morgen." Und als ich mich umdrehte stand da nicht nur Sarah, sondern auch Luke und Dean die mich mit offenem Mund anstarrten. Im Hintergrund kam Mike, doch der sah alles andere als erfreut aus. Uff, was ist dem denn passiert? „Sag mal spinnst du?" erschrocken stand ich vor ihm. Dean schloss hinter mir das Gatter. „Ohne Aufsicht. Der hätte auch ausschlagen können! Du hättest dich verletzten können!" Ich starrte Mike fassungslos an. „Man Mike, entspann dich, hast du das denn nicht gesehen?" Luke stellte sich zu mir und legte Mike eine Hand auf die Schulter „Du kennst dich nicht mit sowas aus Isi. Das ist ein großes Risiko und einfach nur dumm von dir gewesen!" Er raufte sich die Haare. OK! Nun hatte er echt den Bogen überspannt. Niemand nannte mich dumm. „Ich..ich wollte ihm nur was zu Essen geben." Mike sah mich sauer an. „Du hältst dich fern von Jordan. Das ist zu gefährlich!" Ich schnaubte und Sara wollte was erwidern. „Du Bist nicht mein Aufpasser Richardson. Ich weiß selbst wann es zu viel ist und ich lass mir von DIR bestimmt nicht vorschreiben, was ich zu lassen habe!" Nun tickte ich aus. Ich tippte ihm hart gegen die Brust und funkelte ihn Böse an. „Es lief super, aber das ist dir natürlich egal. Keine Ahnung was dein Problemist ." Mike wollte etwas erwidern. „Isi soll morgen wieder zu ihm." Kam es von Luke. „Sie tut ihm gut. So weit sind wir beide nicht mal gekommen." „Nein" sagte Mike bestimmt. „Doch!" schrie ich ihn an. „Vertrau ihr!" Sarah sah ihren Bruder bittend an. „Ich brauch sein Scheiß Vertrauen nicht" sprudelte es aus mir heraus. „Ich mach es und fertig. Da hat er nichts zu sagen." Ich sah ihn enttäuscht an „Und jetzt geh mir aus dem Weg."

Von München Nach TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt